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Video: Schulen in der Krise

Von Selma Green, Johanna Beckmann und Boris Cherny | Diese Nachricht geht raus an unsere Lehrer! Glaubt ihr, wir merken nicht, dass die Schule an allen Enden kaputt gespart wird? Die Beamer funktionieren nicht, der Wasserschaden in der Sporthalle wird schon seit Jahren nicht behoben. Neuerdings sollen wir unsere Arbeitsblätter zuhause ausdrucken, um Papier zu sparen. Geht’s noch? Unsere Abrechnung.


Pünktlich zum Staffelfinale: Das große „House of the Dragon“-Battle!

Martin Cohle und Larissa Fußer | Das Prequel der „Game of Thrones“-Serie hat unter den Apollo Autoren schon zu einigen hitzigen Diskussionen geführt. Um Handgreiflichkeiten zu vermeiden, wird der Kampf nun schriftlich ausgetragen. Lesen Sie hier das große „House of the Dragon“-Battle – kurz vor Veröffentlichung des Staffelfinales heute Abend.


PRO: Das Beste von Game of Thrones – neu interpretiert!

Von Martin Cohle | So gut wie alle „Game of Thrones“-Fans sind sich darüber einig, dass die letzten zwei Staffeln der wahrscheinlich großartigsten Serie unglaublich enttäuschend waren. Die Skepsis der Zuschauer war entsprechend mehr als gerechtfertigt, als die neue Prequel-Serie „House oft the Dragon“ angekündigt wurde. Die Fans, mich eingeschlossen, wollten nicht noch einmal enttäuscht werden. Mittlerweile sind neun von zehn Episoden von der neuen Serie erschienen und heute Abend kommt das große Finale.

Für mich ist die Serie eine äußerst positive Überraschung. Endlich sehen wir wieder politische Spielchen in Westeros, Intrigen, gut geschriebene Dialoge, komplexe Charaktere (die weder nur böse oder nur gut sind) – kurz: Wir haben es wieder mit einer qualitativ hochwertigen Serie zu tun, die die besten Teile von „Game of Thrones“ übernimmt und diese neu interpretiert und erweitert.

Ich kann deine Meinung Larissa, dass diese Serie „woke“ sei, nicht nachvollziehen. Es gibt starke weibliche und auch schwarze Charaktere, ja. Die Serie ist also divers und die entsprechenden Charaktere bekommen vielleicht auch größere Aufmerksamkeit und Rollen, als der Mittelalter-Touch der Serie erwarten lässt. Jedoch sind sie alle fantastisch geschrieben und man hat auch nicht das Gefühl, dass man sie aus rein politischen Gründen in die Serie aufgenommen hat.

Sie haben alle Motivationen, Geschichten, Gründe, warum sie so agieren, wie sie es tun und sie sind alle vielschichtig. Sie machen Fehler, treffen gute und schlechte Entscheidungen, machen moralisch gute und schlechte Dinge und sind allgemein sehr ambivalent. Das ist Menschsein! So sind Menschen und genau so müssen Charaktere geschrieben werden.

Ein gutes Beispiel für diese Komplexität ist Prinz Daemon. Er ist Bruder des Königs und ist auf der Oberfläche ein arroganter, zynischer Mann, der immer das macht, was er will. Wenn es jedoch um die Gesundheit seiner Familie geht, dann steht sie an erster Stelle und tut alles, um sie zu beschützen. Obwohl er arrogant und zynisch, kann man dennoch nicht sagen, dass er böse ist. Es gibt aber viele weitere Beispiele für gut geschriebene Charaktere, wie Alicent und Otto Hightower, Viserys der König oder auch Corlys Velaryon.

Der Plot ist ein typischer Konflikt zwischen zwei Häusern, in dem es um die Erbfolge geht und die man in der Geschichte und anderen Serien und Filmen schon recht häufig gesehen hat. Allerdings schafft es die Serie die Charaktere und die Welt interessant zu machen, indem sie die Geschichte nicht zu schnell erzählt. Die Serie lässt sich Zeit für kleine, intime Momente und damit auch um die Hauptfiguren zu entfalten.

Das ist aus vielen Gründen wichtig. Allerdings ist „Payoff“ das Schlüsselwort. Mit Payoff ist die Katharsis am Ende eines Films oder einer Serie gemeint, wenn der Konflikt zu Ende ist und man das Gefühl hat, dass sich die Serie gelohnt hat. Wenn die Figuren schlecht geschrieben sind und wenn sie einen kalt lassen, dann gibt es auch kein „Payoff“ oder Katharsis, denn sowohl „Game of Thrones“ als auch „House of the Dragon“ leben von diesen Charakteren und nicht unbedingt vom Plot.

Liebe Larissa, es ist traurig, aber das GoT-Prequel ist wohl einfach zu hoch für dich. Ich bin auf das Staffelfinale jedenfalls sehr gespannt!

 


KONTRA: Lame, eklig, woke – „House of the Dragon“ ist eine Enttäuschung

Von Larissa Fußer | Lieber Martin, ich freue mich ja, dass du eine Serie gefunden hast, die dir so richtig schön-spannende Couch-Abende beschert – aber ich frag mich doch sehr, was genau du an der „Game of Thrones“-Fortsetzung so unglaublich geil und geistreich finden willst. Und das sage ich dir nicht als Fantasie-Gegner, sondern als jemand, der nach drei Folgen „Game of Thrones“ in Folge schon mal überlegt hat, die vierte noch anzumachen und der heute noch manchmal auf dem Weg zur Arbeit die GoT-Titelmelodie hört, um sich in den richtigen Modus zu bringen.

Es stimmt, das Woke in der Serie nervt mich. Die können ja schwarze Charaktere reinholen wie sie wollen, aber es ist einfach lächerlich, wenn ein Volk, das in der Buchvorlage explizit als blass bezeichnet wird, plötzlich schwarze Haut hat – so wie es bei den Valyrians der Fall ist. Aber geschenkt – an solche irren Sachen gewöhnt man sich ja leider langsam. Viel schlimmer: diese Feministen-Rotzgöhre Prinzessin Rhaenyra Targaryen, die ja schon gerne Macht und Drachen haben will, aber jedes Mal rumheult, wenn sie im Gegenzug auch die Pflichten eines Thronfolgers erfüllen soll. Buhu, sie soll also aus strategischen Gründen heiraten und alle sind ganz gemein zu ihr, weil sie sie als weiblichen Thronfolger nicht akzeptieren. Ihre Nachfahrin Daenerys Targaryen war viel schlimmer dran – sie musste einen wilden Hunnen heiraten, der sie mehr oder weniger vergewaltigt hat und trotzdem hat sie sich danach über Staffeln ohne Murren zur mächtigsten Frau von Westeros hochgearbeitet. Nicht durch Jammern und Rumtrotzen – sondern durch Kampfgeist und Charme – und natürlich Machtgeilheit, wie sie wohl alle Targaryens von Geburt an besitzen.

Und das ist noch nicht alles: Mal ganz im Ernst, Martin – als der von dir hoch gelobte Daemon seine liebste Rhaenyra – die ganz nebenbei seine Nichte ist – zum ersten Mal gevögelt hat, ist mir richtig schlecht geworden. Die Schauspielerin sieht aus wie 14, während Daemon über 30 ist – ich kam mir vor, als würde ich Zeuge von Kindesmissbrauch werden! Dass Rhaenyra völlig angefixt im nächsten Moment ihren ebenso viel älteren Leibwächter zu sich ins Bett zieht, macht die Sache auch nicht besser.

Nun war ja Game of Thrones noch nie dafür bekannt, auf – wie soll ich sagen – ethisch vertretbaren Sex zu achten. Aber es ist für mich dann doch was anderes, ob (wie bei GoT) zwei erwachsene Geschwister miteinander in die Kiste springen oder ob ein Onkel seine Teenager-Nichte überwältigt. Wenn man auf Twitter dann noch die Fan-Posts zu dieser Inzest-Liebe sieht, dreht es einem richtig den Mangen um. Während Cercei und Jaime Lannister absolute Unsympathen waren, die eben auch noch eklige erotische Vorlieben hatten, feiert die GoT-Community den Inzest der Targaryens so, als wäre es die heißeste Liebesstory alles Zeiten. Tut mir leid, aber die haben sie doch nicht mehr alle.

Gut, das mögen für dich Details sein – aber selbst wenn man das alles ignoriert: Die komplexen Charaktere, von denen du berichtest, kann ich nicht sehen. Ich habe bisher für keine einzige Figur in der Serie Mitgefühl empfunden, wenn sie abgemurkst wurde. Einfach, weil die Charaktere kaum eingeführt werden und ich überhaupt keine Gelegenheit hatte, sie zu mögen, bevor sie abgeschlachtet wurden. „Game of Thrones“ hat es geschafft, dass man die Starks geliebt hat und jeder Mord einen bis ins Mark erschreckt hat. „House oft the Dragon“ kommt da einfach nicht heran.

Aber eines gebe ich zu: Das Staffelfinale werde ich trotzdem gucken. Es interessiert mich dann doch, ob die GoT-Macher noch irgendeinen Plot-Twist oder Schockmoment liefern. Falls eine zweite Staffel kommt, werde ich mir die aber, denke ich, schenken. Sorry Martin, aber für mich wirkt deine Liebe zu „House of the Dragon“ wie das Geschwafel von Vegetariern darüber, dass Fleischersatz ja fast genauso schmecken würde wie ein richtiges Steak. „House of the Dragon“ ist das Tofu-Äquivalent zu Game of Thrones – ich glaube, du hast vergessen, wie gut das Original war!


Das große Apollo-Ungarn-Battle

Lesen Sie hier: Das große Debattenduell. Die ungarische Regierung und ihr Chef Viktor Orban sind in Deutschland höchst umstritten. Während die EU Sanktionen gegen das Land ausspricht, wird es von anderen für das Wahren ihrer konservativen Werte gefeiert. Für wen fiebern Sie mit: Team Die-sind-doch-alle-korrupt oder Team Die-stehen-zu-ihren-Werten? 

ACHTUNG: Dieser Beitrag könnte vereinzelt Spuren von Humor enthalten. Weder Ungarn-Basher noch Ungarn-Lover wurden bei der Produktion dieser Kolumne ernsthaft verletzt. Dieser Austausch spiegelt in keiner Weise das Arbeitsklima bei Apollo News wieder, sondern dient schlichtweg Unterhaltungs- und Ausbildungszwecken. Seelsorgerische Unterstützung stand den Autoren zu jeder Zeit zur Verfügung.


Die Ungarische Regierung ist korrupt und glaubt nur an eines: Macht

Von Martin Cohle | Was die Politik in Ungarn anbelangt, gibt es viele Probleme. Von der Opposition bis zur politischen Kultur weist Ungarn einige, mehr oder weniger große, Mängel auf. Das größte Problem ist meiner Meinung nach die Regierung und Viktor Orbán. 

 

Ungarn ist der EU-Korruptionskönig

Auch wenn du das nicht hören möchtest Maxi, Ungarn hat ein großes Problem mit Korruption: Wenn westliche Staaten oder die EU die konstant steigende Korruption in Ungarn kritisieren, dann kommen gleichzeitig konservative und/oder rechtsradikale Stimmen aus dem Westen und verteidigen Ungarn mit dem Argument: „Korruption gibt es doch überall!“ Diese Aussage stimmt zwar, aber das Argument ist sehr schlecht. Erstens ist die Korruption in der EU nirgendwo so hoch wie in Ungarn und zweitens rechtfertigt Korruption in einem Land nicht die Korruption in anderen Ländern. Drittens gehört Ungarn kultur-historisch zum Westen und die Regierung sollte zumindest so tun, als würde sie diese gemeinsame Geschichte und die demokratische Grundordnung respektieren.

Ein Beispiel von Tausenden von Korruptionsfällen ist der langjährige Freund von Orbán und Oligarch „Lörinc Mészáros“. Dieser Mann ist in nur wenigen Jahren zum Milliardär und zur reichsten Person Ungarns geworden. Nur weiß keiner so richtig wie das geschehen konnte, denn er ist gelernter Gasinstallateur, der in den 90er Jahren einen kleinen Klempnerbetrieb gegründet hat. Mittlerweile steht auf Wikipedia, dass er ein Bau- und Medienunternehmer ist. Ich möchte Gasinstallateure und Klempner nicht beleidigen und unterschätzen, aber sie sind nicht unbedingt die Gruppe von Menschen, von denen ich erwarte, dass sie in wenigen Jahren zum Milliardär werden.

Es ist mittlerweile ein offenes Geheimnis, dass Mészáros (und viele andere Fidesz-Mitglieder/Familienmitglieder/Freunde) von EU-Geldern reich geworden ist.

 

Ein Hang zum Populismus

Ein weiteres Problem ist der Populismus. Orbán und die Fidesz-Partei wissen ganz genau wie die Mehrheit der Bevölkerung tickt und nutzen das auch regelmäßig aus. Sie schaffen immer und immer wieder neue Feindbilder. Mal ist es György Soros, mal die EU, mal die Juden oder „die Linken“. Dabei wird die Regierung von den Medien unterstützt, denn viele wurden von regierungsnahen Unternehmen/Unternehmer gekauft, wie zum Beispiel von Lörinc Mészáros. Man kann unabhängige Zeitungen in Ungarn auf einer Hand abzählen.

Die Fidesz hat auch ihren „eigenen Goebbels“: Zsolt Bayer. Dieser Mann hat keine Angst davor politische Gegner und „Feinde“ zum Beispiel als Ratten oder Ungeziefer zu bezeichnen. Und diese müssen natürlich vernichtet werden, wenn man Bayer fragt.

 

Politisch flexibel wie ein Gummiband 

Zum Populismus gehört auch, dass die Regierung das macht und sagt, was die Mehrheit (hören) will. Denn nur so bleiben sie an der Macht. Genau deswegen regiert in Deutschland nicht die AfD oder die Linke. Weil sie Dinge sagen und machen wollen, die nur eine Minderheit (hören) will. Wer glaubt, dass die Fidesz-Partei eine Ideologie hat, der liegt falsch. Orbán und seine Regierung glauben nur an zwei Dinge: Macht und Geld.

Man muss sich das folgendermaßen vorstellen: Wäre die Mehrheit der Bevölkerung in Ungarn linksliberal, dann wäre die Fidesz eine linksliberale Partei. Sie haben also keine Ideologie, sondern sind flexibel wie ein Gummiband. Das sieht man auch an der Entwicklung der Partei. Sie war ursprünglich eine liberale Partei, die gegen den Sozialismus „gekämpft“ hat. Nun sind sie auf dem Papier eine rechtsextreme, populistische Partei. In Deutschland gibt es KEINE Partei, die so eine 180 Grad Wende gemacht hat. Zumindest kenne ich keine.

 

Untertanenkultur und schlechte Bildung

Es ist kein Geheimnis, dass die Bildung in Ungarn sehr schlecht ist. Die Lehrer sind unterbezahlt und der Unterrichtsstil stammt aus dem alten Preußen, wo die Schule eher einem Gefängnis glich als einer Bildungseinrichtung. Das kann ich selbst bezeugen. Für wenige Jahre war ich selbst „Insasse“ in einer solchen Einrichtung, was man kaum als Schule bezeichnen kann.

Eine schlechte/ amoralische politische Kultur ist die Folge eines schlechten Bildungssystems. Die politische Kultur in Ungarn ist eine Untertanenkultur. Die Mehrheit der Bevölkerung in Ungarn hat schon immer eine „starke/ handlungsfähige Hand“ bevorzugt. Die Demokratie ist für viele eher eine Hürde als eine Errungenschaft der abendländischen Kultur.

Für das schlechte Bildungssystem ist die Regierung verantwortlich. Denn sie haben absolut keine Vorteile davon, wenn zukünftige Generationen zu gebildeten, verantwortungsvollen und aufgeklärten Bürgern erzogen werden.


Die Ungarn stehen zu ihren Werten und werden deshalb zum Feindbild

Von Max Zimmer | Geht es nach der Berichterstattung in Deutschland und nach den Politikern in Brüssel und Berlin, hat Europa – neben den jüngsten Wahlergebnissen in Schweden und Italien – hauptsächlich ein Problem: Ungarn, und seine nationalkonservative Regierung. Neben der Korruption im Land wird hierbei häufig auf vermeintlich fehlende Pressefreiheit, sowie undemokratische Zustände im Staatsapparat hingewiesen. Aufgrund dieser Vorwürfe kommt es auch immer wieder zu Sanktionen durch die EU, vor allem Kommissionspräsidentin von der Leyen scheint die Ungarn auf dem Kieker zu haben.

Aber als kritischer Beobachter sollte man sich schon die Frage stellen: Ist das fair? Ist Ungarn wirklich das schwarze Schaf, zu dem er hierzulande gemacht wird? Und sind die anderen Länder in der Union Budapest tatsächlich so moralisch überlegen, wie es oftmals behauptet wird?

 

Wir sind nicht besser als Ungarn

Ich weiß, Martin, wir als Deutsche neigen gerne dazu, uns anderen gegenüber für überlegen zu halten. Und nein, nicht alles, was du ansprichst – vor allem in puncto Korruption, ist falsch. Ja, Ungarn hat hier ein großes Problem. Aber eben auch ein offensichtliches. Nur weil man Korruption in Deutschland vielleicht weniger wahrnimmt (oder wahrnehmen möchte), ist sie nicht unbedingt weniger vorhanden. Gerade was die Justiz angeht, hört man hierzulande immer wieder von Korruptionssümpfen, die aber nie konsequent angegangen werden. Wohl auch, weil die Verstrickung der Staatsanwaltschaften mit der Politik in Deutschland viel zu eng ist, als dass es hier ein politisches Interesse gäbe, sie aufzuarbeiten. 

Und auch, wenn wir mal einen Schritt weiter gehen, und uns die große Politik anschauen: Was ist das denn mit Scholz? Mit seinen dubiosen Cum-Ex-Verstrickungen? Der Mann hat mehr Finanzskandale am Hals, als Haare auf dem Kopf. Und so jemand kann in Deutschland immerhin Kanzler werden. Dazu kommen Maskendeals während Corona, Lobbyeinflüsse der Pharmaindustrie und merkwürdige Aserbaidschan-Connections von CDU-Abgeordneten. 

 

Wir zeigen mit dem Finger immer nur auf andere

Ja, du sagst zurecht, dass die Korruption anderswo nicht die Korruption in Ungarn rechtfertigt. Aber es ist gleichwohl nicht unerheblich, wenn Länder wie Deutschland auf Budapest zeigen, aber ihren eigenen Laden offensichtlich nicht im Griff haben. Und auch gerade Brüssel gilt nicht zu Unrecht als Sumpf, was Lobbyismus und Korruption angeht. Ich erinnere mich gerade bezüglich einer gewissen Kommissionspräsidentin von der Leyen an umfangreiche Milliardenaufträge, Berateraffären und plötzlich gelöschte E-Mails und SMS. Ob das die richtigen Ankläger in Richtung Budapest sind – bezweifle ich stark.

Und auch beim Thema Rechtsstaatlichkeit und Pressefreiheit sollten wir uns vielleicht nicht allzu moralinsauer aufführen – es ist Deutschland, wo mit Stefan Habarth ein langjähriger politischer Weggefährte von Angela Merkel das Verfassungsgericht anführt. Auch wir haben massive Probleme mit der Meinungs- und Pressefreiheit, gerade während Corona immer wieder erlebt. Die Gewaltenteilung hat unter dem Maßnahmenstaat massiv gelitten. Daher wäre ich vorsichtig, Ungarn als schwarzes Schaf darzustellen – leider sind wir nicht viel besser.

 

Ungarn steht zu seinen Werten – und wird zum politischen Feindbild

Ich bestreite nicht, dass Ungarn viele Probleme hat. Ich glaube allerdings, dass das Herausstellen von Ungarn als besonders autokratische oder undemokratische Nation innerhalb der EU vor allem einen politischen Hintergrund hat – anders als der linksliberale und globalistische Mainstream in Westeuropa, ist Ungarn nationalkonservativ orientiert, betont den Wert des Glaubens, der Familie und der Nation. Sie machen nicht mit bei LGBTQ-Ideologie, Wokeismus und der Dekonstruktion alles Normalen und jeder Tradition. Und das macht sie in erster Linie zu einem politischen Feindbild.

Dazu kommt, dass Ungarn auf seine Souveränität pocht, wo es eben kann, und dadurch auch Erweiterungen der brüsseler Kompetenzen blockiert. Das schmeckt dem dortigen Machtapparat natürlich nicht. Deshalb geht man gegen Budapest vor und ich finde, wir sollten uns nicht vor den Karren jener Akteure spannen lassen und einseitig mit dem Finger auf Orban zeigen.


Verfassungsgerichtshof bestätigt die Apollo-Wahlrecherche: Berlin-Wahl soll wiederholt werden!

Jetzt ist es amtlich: Der Berliner Verfassungsgerichtshof hat die Wiederholung der Berlin-Wahl von 2021 angeordnet.

Der Verfassungsgerichtshof bestätigt damit unsere Rechercheergebnisse – vielleicht erinnern Sie sich noch: Wir haben 40.000 Seiten Wahlunterlagen gesichtet und bei Tichys Einblick umfangreich über die Pannen, die Vertuschung und die Manipulation der Wahl berichtet. 

Viele „große“ Medien wie die Welt, die Berliner Zeitung und der Tagesspiegel haben unsere Recherchen damals übernommen und bei all dem Stress ganz vergessen, uns zu zitieren. Kann passieren liebe Kollegen – wir nehmen das mal als Kompliment.

 

Jetzt bleibt uns nur noch eins zu sagen: Sorry, liebe Frau Giffey:


Artikel auf Tichys Einblick:

Wie sich Rot-Rot-Grün mit dem Rotstift Stimmen organisiert hat

 

Berliner Bezirksamt ordnete Wahl mit falschen Stimmzetteln an – Strafanzeige wegen Wahlfälschung

 

 


Pessimist vs. Optimist – Das große Apollo-Battle

Lesen sie hier: Das große Debattenduell. Sind wir nur einen Schritt vom Abgrund entfernt oder ist das Paradies zum Greifen nah? Für wen fiebert ihr mit: Team Pessimismus oder Team Optimismus?

 

ACHTUNG: Dieser Beitrag könnte Spuren von Humor enthalten. Weder verbitterte Dauer-Depris noch bornierte Always-Happys wurden bei der Produktion dieser Kolumne ernsthaft verletzt. Dieser Austausch spiegelt in keiner Weise das Arbeitsklima bei Apollo News wider, sondern dient schlichtweg Unterhaltungs- und Ausbildungszwecken. Seelsorgerische Unterstützung stand den Autoren zu jeder Zeit zur Verfügung.

 

Das Glas ist nicht halbleer, sondern leer

Von Simon Ben Schumann | Die Welt ist voller Leid, Unrecht und sonstigem Horror. Im Endeffekt bestimmen materielle Faktoren über Glück und Unglück. Schon zum ersten Geburtstag bekommen wir eine Steuer-ID zugeteilt. Das sagt doch wohl alles! Du kommst ja aus Bayern, lieber Boris. Und bist ein Optimist – wie zur Hölle geht das? Schluckst du morgens ein paar Muntermacher? Nicht die schlechteste Lösung. Mit Markus Söder als Ministerpräsident – mehr als nachvollziehbar. Aber vielleicht kann ich dich trotzdem überzeugen.

Hier ein Beispiel für die harte Realität: Wer 50 Jahre arbeiten muss, bei einer 40-Stunden-Woche, verbringt lebenslang 104.000 Stunden bei seinem Job. Das Leben besteht faktisch nur aus Schuften. Durchschnittlich verdient man dabei 2.000 € netto. Damit kann man sich nicht mal ein Haus leisten. Wenn doch, hat man es kurz vor seinem unausweichlichen, leidvollen Tod abbezahlt. Der Otto-Normal-Mensch lebt in völliger Abhängigkeit vom Rest der Plantage: Von seinem Arbeitgeber, von seinem Vermieter, vom Staat und am besten noch vom Social-Credit-Score. Wir in Deutschland haben es sogar gut. Als Russe z. B. wird man gerade gezwungen, mal kurz in ein anderes Land einzumarschieren. Da sehe ich nicht viel Raum für Zuversicht. Das Glas ist nicht halb leer – sondern ganz leer.

Wer reich ist, braucht sich um sowas nicht zu sorgen. Vor Gericht kommen üble Straftäter viel zu oft davon, weil sie die besten Anwälte haben. Vollzeit-Jobs haben sie nicht nötig. Wo ist da für dich das Gute, Boris? Was ich hier wahrnehme, ist eine kafkaeske Horror-Show.

 

Ich arbeite nebenher in einem Supermarkt. Einmal kam ein Junge, um die 12 Jahre alt, zu mir und fragte: „Entschuldigung, wo steht dieser Eistee von Shirin David?“ Die angesagte Pop-Sängerin macht im Internet mit Hymnen auf Sexualisierung und Materialismus Millionen Klicks. Ich zeigte ihm das Regal. „Nein, den habe ich schon gesehen. Sie hat so eine neue Version mit Alkohol rausgebracht, die suche ich!“ Danach war mir klar: Das Projekt „homo sapiens“ ist gescheitert.

 

Jetzt kann man sagen: Macht doch trotzdem das beste draus! Das ist aber leider illusorisch. Ein Beispiel: Viele Leute suchen in der Liebe ihr Glück. Die Scheidungsrate von 50,00 % erteilt dem aber eine klare Absage. 50/50 Chance auf lebenslange Unterhaltszahlungen und Niedergeschlagenheit – das klingt sehr riskant. Der US-amerikanische Schriftsteller Charles Bukowski riet der Menschheit daher: „Don’t try!“ Ich sehe das etwas positiver. Man kann sein eigenes Leben gut und glücklich führen. Aber das geht leider nur in den Grenzen, die uns die Realität setzt. Mit Euphorie und ohne Skepsis durch die Welt gehen – das fände ich gefährlich.

 

 


Kopf hoch, Simon!

Von Boris Cherny | Zugegeben, Simon, Pessimismus liegt hoch im Kurs. Auf rechter Seite wird die kurz bevorstehende Islamisierung des Abendlandes beklagt, während die Linken glauben, dass die Welt aufgrund des Klimawandels in 8 Jahren untergeht. Aber auch die bürgerlichen Kräfte haben (zugegebenermaßen nicht unbegründete) Zukunftsängste. Doch ein Blick in die Vergangenheit und auf heutige Entwicklungen zeigt, dass Pessimismus unangebracht ist. Ich habe das Gefühl, Journalisten sind grundsätzlich Pessimisten. Ständig hört man dieselben Hiobsbotschaften. Hier ein Bürgerkrieg, dort eine Hungersnot, woanders wird ein Extremist an die Macht gewählt. Natürlich muss über negative Ereignisse berichtet werden, doch bei der Berichterstattung kann man das Gefühl bekommen, unsere Zivilisation stünde wirklich kurz vor dem Zusammenbruch.

 

Die Fokussierung auf negative Berichterstattung ist eigentlich natürlich, denn keiner liest gerne Artikel wie beispielsweise über den stetig wachsenden Wohlstand Botswanas. Das ist furchtbar langweilig. Doch der Fokus auf die negativen Ereignisse in der Welt hat nur wenig mit der Realität zu tun. In den letzten Jahren haben wir Menschen ein unglaubliches Level an technologischem Fortschritt erreicht. Die weltweite Armut sank innerhalb der letzten Jahrzehnte massiv. Auf der Welt leben heute über eine Milliarde Menschen weniger in extremer Armut als noch 1980. Auch der deutsche Wohlstand ist bisher stetig gewachsen. Ein Land, das auferstanden ist aus den Ruinen des 2. Weltkriegs und sich zur größten Wirtschaftsmacht Europas aufgeschwungen hat, wurde nicht von Pessimisten erbaut. Die deutsche Geschichte ist ein gutes Beispiel gegen den Pessimismus.

 

Natürlich gibt es immer wieder (teilweise massive) Rückschläge. Gute Zeiten führen oft zu Dekadenz und dem Aufstieg schlechter Politiker. Deutschland ging es so lange so gut, dass sogar 16 Jahre desaströser Wirtschafts- und Energiepolitik den Wohlstand nicht ausradieren konnten. Erst jetzt spürt der deutsche Bürger die Auswirkungen der hochmütigen Politik der letzten Jahrzehnte. Doch nach jeder Dürre kommt der Regen, und schon jetzt merkt man erste Anzeichen davon in Deutschland. Niemals war das Vertrauen in unsere politischen Eliten so gering wie heute. Im Endeffekt kannst du Simon das Gefühl haben, alles würde schlechter werden, und Deutschland stünde vor einer katastrophalen Zukunft. Doch den historischen Fakten sind deine Gefühle egal. Sowohl gesellschaftlich als auch wirtschaftlich gab es in den letzten 200 Jahren monumentale positive Entwicklungen. Und dieser Trend wird sich langfristig bestätigen. Wenn die Menschheit Nationalsozialismus und Kommunismus überlebt hat, wird sie die Grüne Ideologie erst recht überdauern.

 

Unser Fortschritt erforderte auch eine gehörige Prise Optimismus. Natürlich kann man depressiv über den Untergang der Welt oder der Gesellschaft schwadronieren, verbessern wird man die Situation dadurch aber kaum. Erst durch Risikobereitschaft und Zuversicht konnte die Industrialisierung geschehen. Nur durch den Glauben an die Vernunftbegabung des Menschen konnten Freiheit und Demokratie erkämpft werden. Wären die Gründerväter Amerikas Pessimisten gewesen, wäre Charles III. heute wohl auch noch König von Amerika. Wäre Churchill Pessimist gewesen, hätte Hitler Deutschland vielleicht in die komplette Zerstörung führen können.

 

Man kann also ganz gewiss sagen, dass historisch die pessimistische Weltsicht keinen Erfolg hatte. Doch auch aus heutiger Sicht haben wir Grund, optimistisch zu sein. Wie erwähnt, zeigen sich positive Trends in der deutschen Gesellschaft. Immer mehr Menschen stehen dem Mainstream in unserem politischen Diskurs mit Misstrauen gegenüber und befreien sich aus der kantischen, selbstverschuldeten Unmündigkeit. Auch mit Blick auf unseren technologischen Fortschritt gibt es keinen Grund, depressiv zu werden. Wir haben die Kraft, mithilfe unserer Technologie uns allen Herausforderungen der Natur zu stellen. Also Simon, Kopf hoch und Blick voraus. Deutschland wird wohl leider morgen nicht untergehen, so sehr es manche Pessimisten auch wollen.


Kunstbanause vs. Kunstmensch – das große Apollo-Battle

Lesen Sie hier: Das große Debattenduell. Ist Moderne Kunst eine Bereicherung für die Galerien der Welt oder gehört sie doch eher in die Abfalltonne? Modernitäts-Banause Sven stellt sich dem Duell mit Dadaismus-Anbeter Jonas. Wer ist ihr Sieger: Team Das-Kann-Weg oder Team Her-Damit? 

ACHTUNG: Dieser Beitrag könnte Spuren von Humor enthalten. Weder stümperhafte Kunstbanausen noch gaga-dadaistische Kunstmenschen wurden bei der Produktion dieser Kolumne ernsthaft verletzt. Dieser Austausch spiegelt in keiner Weise das Arbeitsklima bei Apollo News wieder, sondern dient schlichtweg Unterhaltungs- und Ausbildungszwecken. Seelsorgerische Unterstützung stand den Autoren zu jeder Zeit zur Verfügung.


Moderner Müll – Ist das Kunst oder kann das weg?

Von Sven Justin Verst | Um kritisch über moderne Kunst zu reden, muss man erst mal definieren, was damit gemeint ist. Nicht alles derzeit produzierte ist modern, nur weil es zeitgenössisch ist. Moderne Kunst hat einen gewissen anspruchslosen Charakter. Eine leere Leinwand, ein Haufen Schrott, in dem keinerlei Muster zu erkennen ist, aber auch Farbkotze qualifizieren als moderne Kunst. In allen lässt sich eine gewisse Faulheit erkennen, es braucht kein Können und kein Wissen, um diese Werke zu produzieren. Eine generelle Regel kann sein: Kunst ist auch Kunst, wenn sie nicht in einem Museum, einer Galerie oder präsentiert steht. Das vermutlich bekannteste Kunstwerk, das Porträt der Mona Lisa, würde auch auf einem verstaubten Dachboden als Kunst gelten. Für eine leere Leinwand gilt das nicht – genauso wenig für einen Haufen Schrott oder in anderen Worten: moderne Skulpturen.

 

Von der Kunst, Müll als Kunst zu verkaufen

Doch trotzdem benötigt es Talent, um erfolgreich zu werden mit moderner Kunst. Eine blanke Leinwand zu präsentieren und damit auch noch Erfolg zu haben, kann nicht jeder. Dafür braucht es ein gewisses Geschick, vielleicht sogar eine Gabe, eine gute Geschichte zu erzählen. Was soll einem eine blanke Leinwand sonst auch sagen? Diese Frage konnte mir bisher niemand verraten. Lediglich theoretisieren, was es alles ausdrückt, können die Kritiker. Die Künstler selbst schweigen entweder oder schreiben einen Aufsatz darüber, weshalb ihr Haufen Schrott patriarchale Strukturen im globalen Süden kritisiert. Ein bizarres Schauspiel, welches in sich selbst eine gewisse Kunstform ist: Kabarett.

Wer moderne Kunst – zurecht – nicht versteht und keine Stunde vor einer leeren Leinwand sitzen und nach dem Sinn des „Kunstwerkes“ suchen möchte, lässt sich prima als bildungsfern diffamieren. Die natürliche Schönheit von Landschaften, Porträts oder auch gewaltigen Malereien wie in der Sixtinischen Kapelle sind zwar nicht jedermanns Sache, aber alle erkennen eine gewisse Tiefe und halten einen Moment inne. Doch trotzdem hängen leere Leinwände in Ateliers und Menschen zahlen tatsächlich Eintritt für den Mist. Akademiker, Kritiker und die sonstige elitäre Schickeria lassen sich gerne verwundern von solch anspruchsvoller „Kunst“, über welche man nachdenken muss. Man solle bedenken, den Kontext, die Zeit und Intention, unter welcher die Leinwand leer gelassen wurde. Nur dann lässt sich das Kunstwerk verstehen. Eine gewisse Verbildung ist also Voraussetzung.

Moderne Kunst ist auf eine Weise ein Symptom unserer Zeit. Wirre Theorien kursieren im politischen Diskurs. Eigentlich immer getrieben von verbildeten Akademikern, welche aus dem Elfenbeinturm die Welt in grandiosen Theorien erklären wollen. Diese Theorien sind dann meist in sich geschlossen und jegliche Kritik kann entweder durch die Theorie selbst diffamiert werden oder man gilt wie bei der modernen Kunst, als ungebildet, unwoke. Auch moderne Kunst greift gerne diese Theorien auf und gilt in einigen Szenen als Aktivismus. Dieser Aktivismus, häufig als „gegen Rechts“ geframed, wird gerne staatlich gefördert.

 

Die Putzfrau als Alltagsheld

Auch wegen dieses Aspekts ist moderne Kunst eine Art Steuerbetrug. Linker intellektueller Müll wird von normalen Bürgern finanziert, um eine überdrehte und verbildete Elite zu bespaßen. Doch es gibt einen weiteren. Durch den enorm inflationären Kunsthandel können sich die weniger Schönen und Reichen Steuervorteilen durch Kunstspenden an Museen profitieren. Zwar handelt es sich dabei nicht ausschließlich um moderne Kunst, doch besonders leere Leinwände offenbaren ein korruptes System. Ein System der hohen Steuersätze mit zahllosen Schlupflöchern, damit die einigen wenigen, die es sich leisten können, Steuern entkommen.

Glücklicherweise gibt es regelmäßig unwissende Alltagshelden, welche sich unabsichtlich gegen das System moderne Kunst stellen. Reinigungskräfte, welche meist selbst Migrations- und „Menstruationshintergrund“ haben, tatsächlich über keinen hohen Bildungsabschluss verfügen, die moderne Kunstwerke entfernen. So verschwindet die Installation über patriarchale Unterdrückung des globalen Südens im Müll. Nicht aus Hass oder Missgunst, sondern schlicht, weil sie erkennen, was es wirklich ist: Abfall.


Von wegen Müll – Ihr seid doch nur Barbaren!

Von Jonas Kürsch | Allzu oft musste ich mich schon für meine Liebe zu exzentrischer Musik, abstrakten Plastiken und außergewöhnlichen Gemälden belächeln lassen. Gerade in diesen kulturlosen – fast schon barbarischen – Zeiten bin ich daher nichts anderes gewohnt,  lieber Sven! Den meisten Menschen fehlt es leider an Geschmack und menschlichem  Einfühlungsvermögen, um die komplexe Schönheit von vielen modernen und  zeitgenössischen Künstlern zu verstehen. Besonders aufgrund der Tatsache, dass in meiner Heimatstadt Krefeld eine ganze Reihe von international anerkannten (zumeist sehr radikalen und ausdrucksstarken) Künstlern geboren wurde, sehe ich es als meine lokalpatriotische Pflicht an, die fälschlich verpönte Komplexität abstrakter Kunst vor Kulturbanausen wie dem Sven zu verteidigen. 

 

Naturalismus ist Kunstfaschismus  

Das häufigste Argument, mit dem ich mich im Rahmen dieses Themas konfrontiert sehe, ist die Aussage, man könne in kubistischen oder abstrahierten Gemälden keine wahre Technik mehr erkennen. So seien Picassos weinende Damen zu kindlich gemalt oder Joan Mirós Konstellationen nicht deutlich genug als „echte“ Motive identifizierbar. Menschen wie Sven vertreten ein in vielerlei Hinsicht veraltetes Kunstideal, dem zufolge Kunst nur dann als Kunst zu bezeichnen ist, wenn sie in unkreativer Manier das Seiende im Rahmen eines naturalistischen Objekts darstellt, oder kurz gesagt: wenn sie eine  oberflächliche und leicht erkennbare „Schönheit“ widerspiegelt. Caspar David Friedrich oder Hans Holbein, die alten Meister der Malerei, werden damit unwiderruflich zum absoluten Inbegriff der „schönen Kunst“ fetischisiert. Alles, was davon abweicht, wird  dann schnell als Kitsch verrufen. 

Aber wie, lieber Sven, will man die Gefühle und Gedankengänge eines hochkomplexen Wesens wie dem Menschen nur darstellen, die sich kaum mit Worten und noch weniger mit den Gegenständen der physischen Realität erfassen lassen? Der Naturalismus, das gebe ich gerne zu, kann helfen, um Dinge zu dokumentieren, in diesem Sinne halte ich auch einen Hans Holbein durchaus für einen wichtigen Vertreter der Kunstgeschichte. Ab dem 19. Jahrhundert aber wurde den Künstlern klar, dass es nicht ihre Aufgabe war zu beschreiben, was mit Sicherheit existierte. Es geht im künstlerischen Bildungsprozess um so vieles mehr: vor allem strebt ein Künstler danach, eine Bindung zwischen dem  Menschen und den transzendentalen Werten aufzubauen. Der Naturalismus verhindert  diese sehr intime Auseinandersetzung mit der Tiefe der menschlichen Existenz und ist daher in vielerlei Hinsicht zu einem faschistischen System der gedanklichen Geradlinigkeit degeneriert.  

 

Moderne Kunst als Kampf gegen den Elitarismus  

Und ich weiß schon, der Sven wird vermutlich davon schreiben, wie bürgerfremd und elitär die moderne Kunst in vielerlei Hinsicht geworden sei. Ich möchte aber darum bitten zwischen dem Kunstmarkt und der Kunst an sich zu unterscheiden. Will also heißen: Das, was von den Eliten in edlen Galerien gekauft wird, hat nicht unbedingt viel mit den  mutigen und neuen Motiven von idealistischen Künstlern zu tun. Im Gegenteil, echte moderne und zeitgenössische Kunstrichtungen sind zumeist ein klares Zeichen gegen ausufernde Dekadenz und Elitarismus. Die Expressionisten, Existenzialisten sowie andere Vertreter der subversiven „Dekadenzbewegung“ im 18. Jahrhunderten (u.a. Friedrich  Nietzsche und Edvard Munch) wollten gerade mit ihren bewusst von den  gesellschaftlichen Normen abweichenden Literatur- und Kunstwerken der Gesellschaft den Spiegel vorhalten und die elitäre Überfeinerung der zeitgenössischen Kunst  kritisieren.  

Ähnlich verhält es sich mit der hochpolitischen Aktions- und Performancekunst des 20. Jahrhunderts. So verfolgte Hannah Höch mit ihren dadaistischen Zeitungskollagen nie das Ziel, „handwerklich schöne“ Arbeiten hervorzubringen. Sie wollte ihren Frust über eine irrationale und menschenfeindliche Kriegseuphorie zu Zeiten des ersten Weltkriegen mit dieser untraditionellen Methode zum Ausdruck bringen. Ein gutes Beispiel dafür ist auch Joseph Beuys, der mit seinen kontroversen Fett- und Filzarbeiten eine Erweiterung  im menschlichen Denken an sich bewirken wollte, sprich mit seiner Arbeit wesentlich erkenntnistheoretischer arbeitete, als es die „schönen“ Maler der alten Tage taten. Diese „Erweiterung des tradierten Kunstbegriffes“ sollte eine grundlegende Veränderung in der gesellschaftlichen Wahrnehmung an sich erreichen und somit die individuellen  Fähigkeiten des denkenden und fühlenden Menschen wieder in den Vordergrund stellen. Das, lieber Sven, hat nichts mit Dekadenz zu tun, sondern mit dem ehrlichen Wunsch nach einer Verbesserung des menschlichen Lebens! 

 

Die Kunst ist tot, es lebe Dada!  

Schon Joseph Beuys wusste, dass nur die Kunst den Menschen und die Gesellschaft zu bessern vermag. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es eben unkonventioneller  Herangehensweisen, wie sie im Rahmen moderner Kunst häufig angewandt werden. Das veraltete Kunstweltbild von Sven ist daher etwas aus der Zeit gefallen. Ich bin da bei Beuys, für den jeder Mensch ein Künstler war, oder bei den Dadaisten, die gleich den Tod gesamten Kunst verkündet hatten. Denn sollten die modernen Formen der Kunst wirklich nicht länger als solche anerkennt werden, dann wäre mir vor allem letztere These  mehr als recht.




Union vs. Hertha – das große Apollo-Fussball-Battle

Lesen Sie hier: Das große Debattenduell. Union-Anbeter Marc gegen Hertha-Huldiger Jerome. Zündet schonmal die Bengalos an, denn wir tragen den Stadium-Konflikt auf der virtuellen Bühne aus! Wer ist der wahre Big-Player in der Hauptstadt: Team Hertha oder Team Union? 

ACHTUNG: Dieser Beitrag könnte Spuren von Humor enthalten. Weder Hertha-Hooligans noch Union-Ultras wurden bei der Produktion dieser Kolumne ernsthaft verletzt. Dieser Austausch spiegelt in keiner Weise das Arbeitsklima bei Apollo News wieder, sondern dient schlichtweg Unterhaltungs- und Ausbildungszwecken. Seelsorgerische Unterstützung stand den Autoren zu jeder Zeit zur Verfügung.


„Wir aus dem Osten geh’n immer nach vorn. Schulter an Schulter für Eisern Union“

Von Marc Sierzputowski | Es tut mir leid Jerome, aber ich muss vorab gleich klarstellenn: Es gibt absolut keinen Grund der Welt Hertha BSC Fan zu sein. Keinen einzigen. Ich meine: Deine Mannschaft hatte Tedi als Sponsor auf der Brust. Einem 1€ Shop. Und genauso billig habt ihr auch gespielt.

Im Jahr 2021/2022 belegte Hertha in der Fussball-Bundesliga gerade mal Platz 16 von 18 – viel schlechter geht also gar nicht. In der Saison 2020/2021wart ihr etwas erfolgreicher, da hattet ihr immerhin Platz 14. Und im Jahr 2019/2020 Platz 10. Ich weiß ja nicht ob ihr über die Jahre zielstrebig versucht habt der erste von Hinten zu werden – wenn ja, seid ihr wirklich die Könige des Fussballs. Die Hertha aus Berlin ist ein Kummerkasten, voll von falsch gelabelten Talenten, und ernüchternden Management-Fehlern.

 

Herthas Leistung ist ein Schrei nach Hilfe

Ich habe absolut keine Ahnung wie Jerome das erträgt. Als Zuschauer, bekommt man beim Anblick des Hertha Managements nicht mehr, als das Gefühl von absoluter Ahnungslosigkeit. Miserabelste Leistungen auf dem Platz verschlimmerten die Lage, sodass Hertha in nur 5 Jahren insgesamt neunmal den Trainer wechselte. Ein Schrei nach Hilfe. Auch das Lars Windhorst Hertha finanziell wieder auf Vordermann bringen sollte, ist witzlos. Vielleicht solltet ihr euch mal an Leuten ein Beispiel nehmen, die von Fussball wirklich Ahnung haben – bei uns Unioner heißt es: „Wer lässt sich nicht vom Westen kaufen – Eisern Union!“.

Ich sag´s deshalb nochmal: Es gibt keinen rationalen Grund Hertha Fan zu sein. Und da muss man sich doch fragen: Warum zum Teufel gibt es trotzdem so viele blau-weiße Fanatiker? Aber eigentlich, liegt die Antwort auf der Hand. Hertha BSC Fans sind Ideologen. Weder guten Fußball noch ein ausverkauftes Stadion. Und apropos Stadion – euer ach so geliebtes Herthaner Stadion ist genau fünfmal im Jahr voll. Zweimal, weil sie gegen Bayern und Dortmund spielen. Einmal weil sie gegen Union ein Derby haben – was wir die letzten fünfmal gewannen. Und einmal, weil dort der DFB-Pokalsieger ausgemacht wird. Wenn jemand zu euch ins Stadion kommt Jerome, dann nicht um euch spielen, sondern um euch gegen eine echte Fussballmannschaft verlieren zu sehen. 

Aufmerksamen Lesern ist jetzt vielleicht aufgefallen, dass das nur viermal volle Hütte waren. Das liegt daran, dass das eine mal, wo die Hütte ausverkauft war, Hitler die Olympischen Spiele eröffnet hat. Also um festzuhalten: Das Olympiastadion ist kein Publikumsmagnet. Aus dem Grund baut ihr euch in fünf Minuten Laufweg ein neues, kleineres Stadion oder besser Stadionchen.

 

Kein Anspruch, „nur nach Hause gehen wir nicht“

Sitzt ihr dann da in eurem Stadionchen sitzt und wartete darauf, dass es endlich losgeht, dann merkt ihr, dass selbst eure Hymne komplette Sülze ist. Nina Hagen reißt die Alte Försterei ab mit „Wer lässt sich vom Westen nicht kaufen? Eisern Union!“ und eure Hymne „Nur nach Hause gehen wir nicht“, die hat nicht mal einen pädagogischen Wert. Und das obwohl  im Pädagogischen ist eigentlich alles wertvoll ist. 

Nur eins muss man Hertha lassen, sie geben sich Mühe. Erst letzte Woche besiegte Hertha BSC den Augsburger Fußball Club. In jeder Berliner Mitläufer Kneipe hört man, wie groß die Freude ist. Das letzte Mal wo sich Hertha so sehr gefreut hat, war übrigens am letzten Spieltag, wo bekannt wurde, dass Hertha nicht absteigt. Union ist da sportlich einfach besser. Wer guten Fußball mag, guckt kein Hertha Spiel.


„Unioner komm aus Köpernick, Herthaner aus Berlin“

Von Jerome Wnuk | So, lieber Marc, jetzt reden wir mal Klartext. Ich weiß, ich weiß, sportlich läufts für Union aktuell sehr schick und ich versteh’, dass man da sehr leicht übermütig werden kann. Werde ich ja auch jedes Wochenende, wenn meene Hertha mal gewinnt. Aber jetzt kommen wir mal auf den Boden der Tatsachen, Union der größte Klub Berlins?- das ist nicht nur Quatsch, sondern astreiner Bullshit.

First Things First, wenn ein Klub Berlin repräsentiert dann ja wohl Hertha. Wir sind weltoffen und setzt auf klare Worte, Berliner Schnauze eben. Keine Imagetrickserei, kein Blatt vorm Mund und – wie unsere Stadt halt so ist – nicht unbedingt glamourös.

 

Wir brauchen kein DDR-Image um kultig zu sein, wir sind Kult

Während Union sich ein Image vom Ost/DDR-Klub aufbauen wollte, um damit besonders kultig zu wirken, ist Hertha ehrlich. Wir brauchen keinen künstlichen Kult-Kitsch. Wir sind nämlich das, was wir sind – bis auf seltene Ausnahmen kein besonders erfolgreicher Verein, ja. Aber einer mit Herz und loyalen Fans. Viele Union-Fans sind erst seit dem Erfolg Union-Fans. Da spielt ihr einmal international und zack fällt allen auf, dass sie ja schon immer Union-Fan waren. Möchte dir das nicht unterstellen, aber die meisten Union-Fans, die ich kenne, hatten vor eurem Erfolg noch kein einziges Spiel gesehen. Bin mal gespannt, wie viele beim ersten Misserfolg immer noch Unioner sind.

Bei Hertha ist das ganz anders: Als Herthaner harrt man meist schon seit der Kindheit mit dem Verein aus. Und trotz größtenteils unschönem Fußball und mittelmäßigen Ergebnissen bleiben die Herthaner Hertha-Fans. Mindestens 30.000 kommen bei uns in der Bundesliga immer – das sind mehr, als in euer ganzes Waldstadion reinpasst.

Hertha ist einfach authentischer als Union. Ihr wollt euch durch ein Ost-Image auszeichnen. Geschichtsrevisionistisch möchtet ihr die DDR als kultig darstellen und euch als den Klub der DDR darstellen. „Wer lässt sich vom Westen nicht kaufen“ singt ihr, sprecht noch immer von den „Wessis“, die ihr nicht leiden könnt. Sorry, aber das ist peinlich. Und: Wenn es ein Verein heute noch hinkriegt dieses Image wirklich zu verkörpern, dann ist es Hansa Rostock oder Dynamo Dresden, aber nicht der Klub der letztes Jahr eine Immobilienfirma aus dem Westen als Trikotsponsor hatte.

Wenn ihr also Sozialisten spielt, euch „vom Westen nicht kaufen“ lassen wollt, dann fühlt euch gerne gut dabei, aber kultig ist das nicht. Damit überzeugt ihr außer den Ossis aus Köpenick, wenn überhaupt nur ein paar Hippies aus Friedrichshain, die ihren Kapitalismus-Hass bei euch loswerden wollen. Da bleib’ ich lieber beim legendären Frank Zander mit „Nur nach Hause gehen wir nicht“- eine Hymne, die statt Hass auf den Westen eine Ode an die Loyalität und Treue der Herthaner ist. Ach ja, ich krieg’ schon wieder Gänsehaut, nur wenn ich daran denke.

 

In Berlin trägt man Blau-Weiß

Berlin ist eine Weltstadt und Hertha steht für Weltoffenheit. Verschiedenste Typen aus verschiedensten Ländern haben hier schon gespielt und das Blau-Weiße Trikot getragen. Brasilianische Zauberer wie Marcelinho oder Cunha, Arbeitstiere wie Dardai und Zecke Neuendorf, Weltenbummler wie Kalou – all das ist Berlin und das ist Hertha. Und während wir Fans in England und den USA haben, fallt ihr international nur durch Eklats auf – wie beim Spiel gegen den israelischen Klub Macabi Haifa.

Und auch was die Bedeutung in Berlin selbst angeht, geht Hertha als klarer Sieger im Berlin-Duell vom Platz. Du musst nur einmal in die Fußballkäfige in Wedding, Neukölln, Pankow oder Charlottenburg gucken – da trägt doch niemand ein Union-Trikot. Die Kinder, die von der großen Fußballkarriere träumen, tragen blau-weiß und himmeln Kevin-Prince-Boateng oder jetzt Nader El-Jindaoui an.

Die Unioner können also so erfolgreich sein wie sie wollen, Hertha wird immer der Verein Berlins sein. Klar, sportlich ist Union gerade das erste Mal seit 100 Jahren die Nummer 1, aber was Fußballkultur, Bedeutung für die Stadt und alles, was über das reine Fußballspiel hinaus geht, angeht, ist Hertha der Verein Berlins.

Also Marc, ich nehm dich gerne mal mit, zu meener Hertha. Und glaub mir, auch wenn man weit vom Spielfeld weg ist und auch wenn der Fußball meist einem Trauerspiel ähnelt – wenn du nur ein ein Tor in diesem Stadion erlebst, wirst auch du ein bisschen Blau-Weiß in deinem Herz tragen.


Jetzt für das nächste Apollo Seminar bewerben! 

Kennt ihr das KIZ-Lied „Hurra, diese Welt geht unter“? In letzter Zeit hat man das Gefühl, dass unsere Regierung sich diesen Song zum Motto gemacht hat. Von dauerhafter Corona-Panik sind wird direkt in die Energiekrise geworfen worden. Täglich lesen wir in den Nachrichten Aussagen und Anweisungen, die wir nie für möglich gehalten hätten. Der Chef der Bundesnetzagentur spielt mit dem Gedanken, privaten Haushalten vorzuschreiben, wie viel Gas sie verbrauchen dürfen. Grünen-Politiker raten uns zur Katzenwäsche mit den Waschlappen, um Energie einzusparen. Nicht selten hat man das Gefühl, nur noch von Wahnsinnigen umgeben zu sein. 

Wir von Apollo haben genug von dieser Panikmache. Wir wollen mehr von diesem Leben, als uns nur ängstlich zuhause auf dem Sofa zu verstecken, Kerzen anzuzünden und auf das Ende der Welt zu warten. Also machen wir uns an die Arbeit, ganz nach dem Motto: Umso irrer diese Welt wird, desto mehr gibt es für uns zu schreiben! 

Nächster Termin: 7. bis 9. Oktober

Um das weiter umzusetzen, treffen wir uns vom 7. bis 9. Oktober zu unserem nächsten Seminar! Tagungsort ist ein Hotel in der Nähe von Berlin. Diesmal auf dem Programm: Video-Journalismus. Zum ersten Mal werden wir bei einem großen Praxisblock gemeinsam journalistische Videobeiträge planen und produzieren. Jeder Teilnehmer wird in Gruppen oder allein an einem Videoprojekt arbeiten – Unterstützung gibt es von renommierten Journalisten und Publizisten. Das Seminar ist für die Teilnehmer kostenlos, Hotel und Verpflegung werden vom Veranstalter übernommen.

Du hast Lust, zusammen mit uns über irre Politik und wahnsinnige gesellschaftliche Entwicklungen zu lachen? Und das dann  grinsend aufzuschreiben? Du willst Twitter nach Best-Of Helge Lindh Fotos durchforsten oder Habeck mal erklären, was eine Einnahmen/Ausgaben-Rechnung ist? Du willst große Recherchen starten? Oder öffentlich machen, wie nervig es ist, in Schule und Uni nur noch von irren Grünen umgeben zu sein? 

Dann ist unser Apollo Seminar genau das Richtige für dich! Schreiberfahrung ist nicht notwendig. Jeder zwischen 15 und 25 Jahren mit Interesse am Schreiben ist willkommen.

Jetzt auf einen der letzten Plätze bewerben!

Also: Bewirb dich jetzt und ergattere mit etwas Glück einen der letzten freien Plätze. Schreib einfach eine Email an larissa.fusser@apollo-news.net – wir schicken dir dann alle weiteren Infos zu. Wir freuen uns auf dich!