Rapunzel neu verfilmt – nur deprimierender und ohne Glitzer

Von Selma Green | Rapunzel war eine meiner Lieblingsprinzessinnen. Ich wollte früher wie sie sein. Das hat auch fast geklappt. Wie sie in ihren Turm, wurde ich in mein Zimmer gesperrt. Wussten Sie, dass Rapunzel in der Disney-Verfilmung die Prinzessin von einem Königreich namens Corona ist? Ist wirklich wahr, Sie können es googeln, wenn Sie mir nicht glauben. Und der Film wurde schon 2010 gedreht! Und da soll noch mal jemand sagen, Disney sei weltfremd. Nur anders als bei Rapunzel bescherte mir der Lockdown haufenweise Hausaufgaben, Augenringe, fehlende soziale Kontakte und blasse Haut. Ich hatte etwas zu viel Zeit im Lockdown und entdeckte meine Leidenschaft für’s Backen – Hefezöpfe, Brötchen, ein Erdbeerkuchen, zwei oder drei New York-Cheesecakes, Cupcakes mit Frosting und ein paar Macarons füllten unseren Kühlschrank aus.

Im zweiten Lockdown beschäftigte ich mich mit Schminken, insbesondere meiner Augen. Ich probierte Eyeshadow und Eyeliner in den verschiedensten Farbkombinationen und Formen aus. Glauben sie’s mir oder nicht – ich wurde wieder rassistisch diskriminiert. Nach stundenlanger, harter Arbeit des Auftragens vom Eyeshadow sah ich in den Spiegel: Mein Lid, auf das ich fast alle Farben meiner Palette ausgekippt hatte, sah genauso aus wie das Lid ohne Lidschatten. Ich mag hoch pigmentiert sein, meine Schminke ist es jedenfalls nicht. Aus Rache verbannte ich die rassistische Farbpalette in meinen Schrank, wo sie nun einstaubt.

Auch wenn mich meine Bemühungen als Bäckerin und Schminkprofi ablenkten, machte mich die Coronapolitik wütend. Aus der Schule gerissen und in einen Lockdown gesteckt, mussten wir uns Themen selbst erarbeiten. Es kam kein Prinz und auch kein Lehrer, der uns dabei half. Mit dem Stoff lag meine Klasse in den meisten Fächern zurück. Die Plattform, auf der alle Aufgaben von den Lehrern für die Schüler hochgeladen wurden, stürzte alle zwei bis drei Tage ab. Selbst für Streber wie mich war es kaum möglich, die Lösungen rechtzeitig abzugeben. In Berlin investierte man lieber in grüne Projekte, als in einen funktionierenden Online-Unterricht. Naja, wer braucht schon Bildung in einer Welt, in der es Pop-up-Radwege gibt?

Nicht Corona, sondern die Maßnahmen machen mich krank.

Als würde man mit uns Schülern Mühle spielen, wurden wir hin und her geschoben: vom Lockdown zum Präsenzunterricht zum normalen Unterricht zum Hybridmodell und am Ende wieder in einen Lockdown. Auf die Idee, uns in der Schule zu testen und Luftfilter zu besorgen, kam man erst nach anderthalb Jahren Corona. Schüler sind keine Risikogruppe, warum dieses Rumgeeiere mit den Maßnahmen?
Wir sitzen jetzt mit Luftfilter im Rücken und Teststäbchen in der Nase im Unterricht und sollen brav unsere Masken tragen. Durch die offenen Fenster nimmt der Klassenraum Kühlschranktemperaturen an. Ich sitze dann mit in einem Schal eingewickelten Beinen, Winterjacke, Handschuhen und Maske im Unterricht. „So, jetzt entspricht mein Aussehen endgültig dem eines Obdachlosen”, denke ich mir dabei. Von der Maske wird mir regelmäßig schlecht und von den Coronatests bekomme ich Nasenbluten. Nicht Corona, sondern die Maßnahmen machen mich krank.

In der Coronapolitik stehen wir Schüler an letzter Stelle. Man machte sich keinerlei Gedanken über einen funktionierenden Online-Unterricht und schickte uns in mehrere Lockdowns. Genauso wenig scherte man sich darum, uns einen normalen Schulalltag genießen zu lassen.
Es gelten nutzlose Maßnahmen und Druck durch Moralkeulen wie: die Jugendlichen müssten die Alten schützen. Am Anfang verstand ich das. Jetzt, da es eine Impfung gibt und ich mich regelmäßig teste, kann ich die vielen Einschränkungen nicht mehr nachvollziehen. Ich will als Jugendliche, genauso wie Rapunzel, etwas außerhalb meiner vier Wände entdecken. Ich möchte nach Malle fliegen, mit Spaniern flirten und in der Schule ohne Maske und Frieren Unterricht haben.


Selma Green, 2006 geboren und Schülerin eines Berliner Gymnasiums. Hat die Nase voll von der Klimawandel- und Coronapanikmache in der Schule und schreibt über die linken Mitschüler und Lehrer, gelegentlich über ihr Moped. Möchte Jura studieren und viel Geld als Chefin einer Anwaltskanzlei verdienen.


 


Als Schülerin in Berlin: Meinungsfreiheit für alle, die das Gleiche meinen

Von Selma Green | „Die Behinderten nerven langsam. Ich hab keine Lust, immer mit denen spielen zu müssen”, seufzte ich in einer Pause. Die Inklusionsschule, die ich bis zur sechsten Klasse besuchte, war so ein linkes Hirngespinst, auf der behinderte und gesunde Kinder zusammen unterrichtet werden. Klingt auf den ersten Blick wie ein tolles Konzept und ich gemein, aber verurteilt mich erst, wenn ihr mal in meinen Schuhen gelaufen seid.  Meine Freundin blickte mich mit weit aufgerissenen Augen an und fauchte: „Das musst du aber. Das ist wichtig und sozial!” So aufgeregt kannte ich sie gar nicht. „Das ist meine Meinung. Die darf ich doch haben”, antwortete ich. 

„Nein, darfst du nicht!”, zischte sie und hatte es plötzlich eilig, ins Schulgebäude zu flüchten. Es war das erste und einzige Mal, dass man mir ins Gesicht sagte, ich dürfe keine andere Meinung haben. Auf meinem Gymnasium sind meine Mitschüler nicht so direkt. Die meisten meiner Mitschüler sind links. Es gibt ein paar Kandidaten darunter, mit denen zu diskutieren eine Qual ist. Brüllen, Unterbrechen und Gegenargumente-nicht-verstehen-Wollen ist ihre Taktik. Bei einer Diskussion über die Coronaimpfung überlegte ich laut: „Wenn wir Kinder und Jugendliche nicht beachten, dann haben wir fast eine Herdenimmunität erreicht.” Die Augen eines Mitschülers blitzten im selben Moment auf. Er stolperte zu mir und entgegnete: „Wir haben aber erst eine Herdenimmunität, wenn alle geimpft sind!”.

„Kinder und Jugendliche sind keine Risikogruppen. Wichtiger ist es doch, die Pandemie schnellstmöglich zu beenden. Da reicht es, nur die Erwachsenen zu betrachten. Außerdem ist die Impfung Selbstschu…” – ich wurde unterbrochen. „Nein! Nein! Das stimmt so nicht. Es müssen sich alle impfen!”, krakeelte er mir in die Ohren. Nachdem ich ein zweites Mal versuchte, ihm meine Argumente zu erklären und er mit einem „Alle müssen sich impfen!” antwortete, wusste ich, dass ich gegen eine Wand rede. Er wollte nicht akzeptieren, dass ich eine andere Meinung und die besseren Argumente hatte. Als ich dachte, die Diskussion wäre so gut wie beendet, joggte der Mitschüler zu unserem Lehrer, der gerade durch die Tür kam, und haspelte: „Selma ist gegen die Kinderimpfung! Was sagen Sie dazu?“

Ich traue mich nicht mehr, vor ihnen meine Meinung zu äußern, und wenn doch, dann höchstens ein paar kritische Fragen.

Der Mitschüler hatte keine Argumente und wusste, dass ich nicht mit dem Lehrer, der die gleiche Meinung wie er hat, diskutieren würde. Solche Mitschüler plappern von Meinungsfreiheit und kämpfen dabei mit allen Mitteln gegen andere Meinungen an. Mich schüchtert es ein, wenn meine Mitschüler bei Diskussionen so aggressiv werden, obwohl deren Argumente keinen Sinn ergeben. Vor solchen Mitschülern halte ich meine Klappe, größtenteils aus Angst. Ich traue mich nicht mehr, vor ihnen meine Meinung zu äußern, und wenn doch, dann höchstens ein paar kritische Fragen. Naja, mit Fragen habe ich es mal geschafft, Mitschüler aus der Reserve zu locken, sodass sie am Ende nackt dastanden und ihre eigene Meinung nicht mehr verstanden. Von meinen Mitschülern wurde ich deswegen als gemein und asozial beschimpft. Jetzt darf ich nicht einmal Fragen stellen. Das wollen mir meine Mitschüler ernsthaft als Meinungsfreiheit verkaufen?

Egal was ich sage – entspricht es nicht der Meinung der anderen, bin ich schnell mal eine Querdenkerin oder Leugnerin. Im November 2019 sagte Frau Merkel in der Generalaussprache im Bundestag: „Wer seine Meinung sagt […], der muss damit leben, dass es Widerspruch gibt. Es gibt keine Meinungsfreiheit zum Nulltarif, dass alle zustimmen.” Bin ich nun das Schneeflöckchen, das keinen Gegenwind verträgt, oder leben wir wirklich in Zeiten, in denen man mit wesentlichen Nachteilen rechnen muss, wenn man eine gewisse Meinung hat und preisgibt?

Nun gut, vor meinen Mitschülern kann ich meine Meinung ohne so richtig erhebliche Nachteile äußern – abgesehen von Gehörschäden. Bei den mehrheitlich linken Lehrern sieht es anders aus. Komme ich nun um die Ecke und hinterfrage die Impfung oder den menschengemachten Klimawandel, reagieren die meisten Lehrer allergisch darauf. In der Schule sind die Noten häufig davon abhängig, ob der Lehrer den Schüler mag. Ich stehe mit meiner Meinung, die nicht jedem Lehrer gefällt, in der Klasse allein da. Dass ich in den Augen des Lehrers, der es schrecklich findet, dass Menschen gegen die Coronamaßnahmen und die Impfung sein können, eine Querdenkerin bin, ist kein Vorteil. Darin liegt der Unterschied: Ich starte Diskussionen mit Mitschülern, um auf Widerspruch zu stoßen und Argumente gegenüber zu stellen – allenfalls nicht, wenn mich mein Gegenüber nicht zu Wort kommen lässt und mir seine Meinung aufzwingen will. Sorgt meine Meinung für schlechtere Noten, ist es mehr als nur „Widerspruch”. Wo bleibt hier die Meinungsfreiheit?

Ich will meine Meinung, ohne Konsequenzen für meine Noten oder moralischer Mundtotmache, äußern. In der Schule habe ich nicht das Gefühl, dass ich das kann.


Wandern rassistisch? Von wegen, es ist einfach nur langweilig.

Von Selma Green | “Wandern und Outdoor-Aktivitäten werden als eine weiße, männliche und bürgerliche Domäne wahrgenommen, die für viele Menschen weder zugänglich noch einladend ist. Das muss sich ändern, denn die Natur gehört niemandem.”, postete The North Face, eine auf Outdoor-Kleidung spezialisierte Marke, am 9. Oktober auf Instagram. Ich denke beim Thema wandern ja eher an das Bild eines älteren Pärchens, das seine Leidenschaft fürs Nordic Walking entdeckt oder eines Familienvaters, der seine Söhne mit Campen und Angeln vertraut machen will. Ich denke dabei nicht sofort an weiße Männer.

Ich bin dunkelhäutig und ein Mädchen – Wandern an sich finde ich öde, daran ändert auch eine Nicht-weiß-und-männlich-Quote nichts oder was sich The North Face ausdenken will.

Gut, ich kann verstehen, dass The North Face seine Zielgruppe erweitern möchte. Ich meine: ein weiterer Bereich, in dem man auf weißen Männern rumhacken kann, bringt bestimmt ein paar Leute aus der Woke Szene mit ins Boot. Rassismus gebe es nicht gegen Weiße, so liest man neuerdings überall. Aber warum muss alles auf das Geschlecht und die Hautfarbe reduziert werden? Nennt man sowas nicht Sexismus und Rassismus? Ich bin dunkelhäutig und ein Mädchen – Wandern an sich finde ich öde, daran ändert auch eine Nicht-weiß-und-männlich-Quote nichts oder was sich The North Face ausdenken will.

Meine Abneigung gegen das Wandern rührt von einer Klassenfahrt in der achten Klasse her. Das Programm für jeden der fünf Tage lautete: sechs Stunden wandern. Nach sechs Stunden einen Berg hoch, runter und drumherum stiefeln, spürte ich meine Beine nicht mehr. “So muss sich ein Querschnittsgelähmter fühlen.”, dachte ich damals. Beim Wandern kamen die Jungs in meiner Klasse auf Ideen, wie meine Haare mit Tannenzapfen zu kämmen, mir Beine zu stellen und mir mit Stöcken in den Rücken zu pieksen. Meine Kleidung war nicht für’s Wandern geeignet, denn die Lehrerin hatte irgendwas von wegen “Baden im See” angekündigt. Es wurde kälter als angenommen. Also stapfte ich bei acht Grad, zitternd mit Schnupfen durch Dreck und Blätter. Öfter wurde ich von Spinnweben im Gesicht oder Fliegen in meinem Mund überrascht. Ich merkte, wie blödsinnig ich Wandern finde.

Wandern schreckt mich keinesfalls wegen weißer Männer ab. Sondern einfach nur, weil ich es bescheuert finde. Wenn mich auf der Klassenfahrt nicht meine nervigen Klassenkameraden, sondern schwarze Powerfrauen begleitet hätten, wäre mir trotzdem auf halber Strecke sterbenslangweilig geworden. Das Zitat hat nur zum Ziel, weiße Männer runterzumachen. Auch wenn ich nicht verstehe, warum man sich so etwas antun würde. Aber: Jeder, der Lust hat, kann doch wandern gehen – oder etwa nicht? 


Mein geliebtes Moped – wie in einer Lenorwerbung – und kein Grüner kann mir das wegnehmen

Von Selma Green | Als Schüler hat man zwei Optionen, zur Schule zu kommen: entweder man fährt mit dem Fahrrad oder mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Eine Stunde lang mit meinem Damenrad zur Schule zu strampeln, war mir etwas zu sportlich. Also bin ich, jetzt zwei Jahre lang, mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln zur Schule gefahren. Ich lernte: Der BVG (Berliner Verkehrsbetriebe) Fahrplan ist so zuverlässig wie ein Kleinkind mit seiner ersten Schokoeiskugel. Ob der Bus überhaupt noch kommt, musste ich oft erraten. Beim Umstieg vom Bus zur U-Bahn musste dann noch ein kleiner Sprint hingelegt werden. Mein Sechs-Kilo-Rucksack machte die Sache nicht leichter.

Die BVG machte mich asozial. Manchmal waren es zehn, manchmal 30 Minuten – je nach Lust und Laune – , die ich auf den Bus wartete. Nach sieben Stunden Schule will ich meine Ruhe haben. Aber Nein: Es gibt immer eine Oma mit Krückstock. Ich entscheide mich also für Solidarität und biete ihr hilfsbereit meinen Platz an, damit diese zehn Augen im Bus aufhören, mich so vorwurfsvoll anzustarren (die könnten ja auch selbst aufstehen, aber das wäre ja mit Anstrengung verbunden). Dann muss ich eben stehen. Dabei vergesse ich dieses eine Kleinkind mit seinem Roller. Es unterschätzt den Bus beim Anfahren, kommt ins Rollen und hinterlässt eine gerade Schmutzspur auf meinem Schuh. Als Krönung gibt es immer einen besoffenen Penner, der mir irgend etwas hinterher lallt.

Ein Moped ist für mich die Lösung. Zu der praktischen Fahrübung für meinen Mofaführerschein sollte ich mein eigenes, neues Moped mitbringen. Es ist übrigens eine sie. Sie ist beige – nicht beige, wie Spaghetti – sondern beige wie der Sand am Meer. Ihre Form ist geschwungen, wie die einer Vespa. Die Marke, mit den Farben der italienischen Flagge, klebt vorne am Lenker. Eine wahre Schönheit eben. Ich fühle mich darauf wie eine vornehme Italienerin, die anders als das Fußvolk (meine Mitschüler) nicht mit der U-Bahn zur Schule fahren muss.

Ohne Helm, ohne Jacke sprang mein Fahrlehrer auf mein Moped, um mir zu zeigen, wie man sich damit in die Kurven legt. Als ich zusah dachte ich mir: “Das sieht ganz schön gefährlich au-…”. Dann passierte es schon: der Fahrlehrer rutschte aus und schlitterte mit dem Moped über den Asphalt. Zitternd fuhr der Lehrer zu mir zurück. Ich starrte auf mein zerschrammtes Moped. Na toll! Mein Moped-Fahrlehrer kann kein Moped fahren und deswegen habe ich eine Ein-Meter-Schramme in meinem schönen neuen Moped. Der Schaden wird jetzt von Anwälten geklärt.

Andererseit: Jetzt habe ich auch meinen Mofaführerschein! Trotz Schramme im Moped macht es mir Spaß, mit 25 km/h durch die Stadt zu düsen. Im Sommer mag ich es besonders, mit einem Kleidchen durch ruhige Straßen zu sausen und meine Haare im Wind flattern zu lassen. Fällt mir die Decke auf den Kopf, kriege ich ihn beim Mopedfahren frei. Mit nur 25 km/h habe ich auch längere Augenblicke, um mit dem anderen Geschlecht zu flirten. Naja durch den Helm höre ich nicht viel, wenn, dann nur Fetzen wie: ”Hey, Kleine … kommen?”

Keine Omas, denen ich den Platz stehle, keine Kleinkinder, die meine Füße dem Erdboden gleich machen und auch keine besoffene Penner mehr. Späteres Aufstehen, weniger Rückenschmerzen und vor allem: keine Maske mehr tragen! Spaß beim Düsen durch die Stadt und Flirten mit den Jungs.
Klingt, wie eine Lenorwerbung? Das soll es auch. Ich bin zufrieden mit meinem Moped.


Alleine zwischen Parolen, Propaganda und Todesfällen – Tabuthema Coronaimpfung

Von Selma Green | „Da hilft nur impfen, impfen und noch mehr impfen!”, brüllte unsere Biologielehrerin durch den Klassenraum. Ich erschrak. Eben erklärte uns die Lehrerin noch in Seelenruhe den Aufbau des Coronavirus. So hysterisch habe ich sie noch nie erlebt.
„Kann man das Virus nicht trotz Impfung weitergeben?”, fragte ich und versuchte naiv zu klingen.
Die Lehrerin brummte: „Ja, für eine bestimmte Zeit schon.” 
„Also ist die Impfung Selbstschutz?”
Es klingelte zur Pause und meine Schlussfolgerung ging im Gemurmel der Klasse unter. Von der Lehrerin gab es keine Antwort.

Jeden zweiten Tag schiele ich beim Testen zu meinen geimpften Mitschülern. Ich beneide sie. Mir klatscht man einen Schnelltest vor die Nase. Meinen geimpften Mitschülern erlauben die Lehrer: „Ach du bist geimpft, du darfst frei entscheiden, ob du dich testest.” Als hätten sie eine besondere Leistung vollbracht. Mir hängt diese Impfung und das Testen zum Hals heraus. Die meisten Lehrer plappern das Gleiche wie die Medien. Meine Mitschüler werfen mit irgendwelchen Behauptungen über die Impfung um sich, die sie bei der Tagesschau oder von ihren Eltern gehört haben. Will ich meinen Senf dazu geben oder etwas hinterfragen, reagieren meine Mitschüler darauf, als würde ich den Holocaust leugnen. „Nein Selma das stimmt nicht!” und „Was sagst du da? Die Wissenschaft sagt etwas anderes! Du leugnest die Wissenschaft! Du Leugnerin!”, brüllte mir ein Mitschüler in die Ohren. Er verstand meine Argumente gar nicht und brüllte einfach nur, um mich nicht zu Wort kommen zu lassen. Stellt man die Impfung in Frage oder kritisiert die Maskenpflicht, wird man als Querdenker abgestempelt. Um meiner guten Biologienote willen, schweige ich vor den Lehrern lieber gleich.

Ich möchte eine Auseinandersetzung mit diesem Thema haben, mit Fakten und ruhigem Diskurs. Warum ist das so schwer? Ich verstehe nicht, weshalb die Impfung so ein Tabuthema ist. Es beschäftigt mich beispielsweise in den Pausen, wenn Mitschüler wissen wollen, ob man geimpft ist oder auch beim Testen.
Überall in der Schule stoße ich auf Leute, die bei der kleinsten Bemerkung panisch auf das Thema Impfung reagieren. Es gibt einen Mitschüler in meiner Klasse, der die Impfung nicht, wie die anderen, in den Himmel lobt. In einer Pause murmelte er in die Runde: „Mein Vater arbeitet ja in der Pharmaindustrie und meint, wir sollten uns nicht impfen lassen. Zwei aus unserem Bekanntenkreis sind daran gestorben.” Die anderen Mitschüler „überhörten” ihn. Ich fragte nach: „Wie alt waren die?”
„Der eine so um die 30 und der andere in unserem Alter. Ich glaube 16 Jahre.”

Er konnte mir genau erklären, was die Impfung im Körper anrichtet. Ich weiß nicht, ob das, was mir mein Mitschüler erzählt, stimmt. Er verstand zumindest, wovon er redet und für mich klang es plausibel. Mit ihm konnte ich mich in Ruhe über das Thema unterhalten. Der Mitschüler schien auf mich inhaltlich informiert und hat mich nicht, wie die anderen Mitschüler, mit moralischen Unsinn zugetextet. Aber wenn ich mit Erwachsenen, Lehrern – deren Job es doch ist, uns Wissen zu vermitteln – über meine Ängste, Befürchtungen und Einschätzungen sprechen will, muss ich Angst um meine Noten und damit auch meine Zukunft haben. Und so bin ich allein gelassen, in einem Meer aus Tagesschau-Berichten, Impfwerbung der Regierung, der politisch überhaupt nicht neutralen Parolen meiner Lehrer und Todesfällen in meinem Alter – und niemand will mir helfen, das alles zu verarbeiten. 


Grün, grüner, U18-Wahl. Ein Erfahrungsbericht

Von Selma Green | „Allgemein, unmittelbar, frei, gleich und geheim”, zählte ich im Politikunterricht die Wahlrechtsgrundsätze vor der Klasse auf. Zum neuen Thema, den Wahlen, wurde in meiner Klasse schon heiß diskutiert, ob man das Wahlalter auf 16 Jahre senken sollte. Der Großteil war dafür. So wie viele Schüler auf meiner Schule, die der Meinung sind, wir Jugendlichen sollten wählen gehen. „Wenn wir schon nicht richtig wählen können, dann aber fake”, war der Gedanke, denn es wurde eine U18 Wahl für die Fünft- bis Zwölftklässler auch an meiner Schule veranstaltet.

Innerhalb von zwei Pausen konnte man auf dem Schulhof wählen gehen. Man muss es sich so vorstellen: Vier Tische wurden zu einer langen Tafel aufgestellt. Die zwei inneren Tische wurden von drei Zehntklässlern besetzt. Vor den Tischen bildete sich eine Schlange quer über den ganzen Schulhof. Vorne an den Tischen wurde gedrängelt ohne Ende. Die drei Zehntklässler mussten jeden Wähler auf einer Liste unterschreiben lassen und die Wähler darauf abhaken. Nachdem ich unterschrieb, bekam ich einen Wahlzettel mit den Parteien für die Zweitstimme und musste mich irgendwie durch das Gewusel zu den “Wahlkabinen” vorarbeiten. Die beiden äußeren Tische sollten die Wahlkabinen darstellen.

Naja, “Wahlkabine” konnte man das nicht nennen: Auf den Tischen waren Trennwände platziert, die eigentlich für Klassenarbeiten gedacht waren. Sie sind ca. 30 cm hoch und bestehen aus nur einer Wandseite. Sichtschutz bieten die erst, wenn man an dem Tisch sitzt. Die ganze Wahl wurde etwas improvisiert und somit auch Stühle für die Wähler vergessen. Nun stand ich gebückt da, während mein Körper immer mehr einer Zuckerstange ähnelte, versuchte ich ein Kreuzchen zu setzen, sodass meine Mitschüler es nicht sehen konnten. Eine Wahlkabine neben mir stand ein Fünftklässler, der seinen Wahlzettel musterte, als wäre es eine schwierige Matheaufgabe. Bis sich seine Kumpels grölend gegen ihn warfen und ihm in die Ohren brüllten: ”Grün! Wähl die Grünen! Da, hier stehen sie!” Der Junge grinste etwas gezwungen. Ich guckte nicht hin als er zögernd sein Kreuzchen setzte, ich wollte die Wahl schließlich noch ernst nehmen. Seine Kumpels jubelten daraufhin. 
Man gab sich noch nicht einmal die Mühe für eine richtige Wahlurne. Ich meine: Karton umdrehen, Schlitz einritzen und mit Filzstift „Wahlurne” drauf kritzeln. Wäre das so schwer gewesen?

Die Aufgabe sollte stattdessen ein Jutebeutel übernehmen – damit war dann der letzte Funken Hoffnung, auf eine halbwegs seriöse U18-Wahl erloschen… Dieser Wahljutebeutel lag irgendwo im Nirgendwo zwischen den Zehntklässler auf den Tischen. Durch das Gedränge brauchte ich eine Weile, bis ich ihn überhaupt gefunden und erreicht habe. Nach dieser chaotischen U18-Wahl dauerte es eine Ewigkeit, bis die Stimmen ausgezählt wurden. Jetzt, zwei Wochen später, wurde das Ergebnis veröffentlicht.

Kein Wunder, dass 35 Prozent der Schüler die Grünen wählen, wenn uns im Geografieunterricht eingetrichtert wird, die Welt gehe wegen des Klimawandels bald unter. Von Lehrern und Schülern wird das Bild erzeugt, die AfD-Politiker sind Nazis und die Grünen die Guten. Das ist wohl ein Grund, weshalb die Grünen so viele Stimmen bekommen haben.

Für die meisten Schüler war es einfacher, beim Mainstream mitzuschwimmen oder dasselbe wie ihre Eltern zu wählen, um sich keine Gedanken über die Partei zu machen. Computerspielen oder das andere Geschlecht sind für viele in meinem Alter interessanter als Politik.
Dass Wahlen frei und geheim sein sollten, wurde bei der U18-Wahl, übrigens – organisiert von 16-Jährigen – ignoriert. Die ganze Wahl wurde nicht ernst genommen.

Geht es bei Wahlen nicht darum, eine Partei zu wählen, die die eigenen politischen Ansichten am besten vertritt? Ich wüsste nicht, wie ein Wahlalter ab 16 Jahren funktionieren sollte – ich bin doch gerade erst dabei, meine politische Meinung zu bilden. Wie wenig ich und meine Mitschüler über politische Themen Bescheid wissen, merke ich an Diskussionen mit denen. An der Schule erfahren wir meist grüne Indoktrination statt Bildung. Durch die größtenteils einseitige Presse ist es auch nicht einfach, sich eine eigene Meinung zu bilden. Die Wenigsten in meinem Alter informieren sich politisch. Ein Wahlalter ab 16 Jahre halte ich deswegen für keine gute Idee. Und das sage ich als 16 Jährige.


Die neue Waschmaschine namens: Geografieunterricht – macht Ihr Gehirn grüner!

Von Selma Green | Das Thema Klimawandel ist ein Muss an jeder Kreuzberger Schule. Sätze wie: „Die Gletscher schmelzen!” und „Die armen Eisbären sterben!”, schmücken jetzt auch besonders meinen Geografieunterricht. Die neue Geografielehrerin wirkte zuerst nicht so ideologisch auf mich. „Vielleicht geht die Lehrerin das Thema mal sachlich an”, freute ich mich. Naja oder auch nicht: „Und hier sieht man, wie Berlin unter Wasser steht, wenn alle Gletscher geschmolzen sind.“ Die Lehrerin beschrieb eine Karte im politisch natürlich ganz neutralen Geografiebuch.

Sie gab uns ein Klimaquiz, das wir auf IPads der Schule bearbeiteten. Erstellt wurde das Quiz von Germanwatch, einer Organisation, die für „globale Gerechtigkeit“ und den „Erhalt der Lebensgrundlagen“ steht – also der typisch grüne Quatsch. Germanwatch ist so ähnlich wie FfF nur in einer kleineren Version und für Erwachsene. Das Quiz sollte bewerten, wie sehr wir über den Klimawandel bescheid wissen – oder eher: wie stark wir beim Mainstream mitschwimmen. Schnell hatte ich den Dreh raus: Ich muss die Antworten auswählen, die am meisten Panik verbreiten.

„Die Auswirkungen des Klimawandels sind”, selbstverständlich Antwort B: „schon heute zu beobachten.” Schön und wo ist jetzt der wissenschaftliche Beweis? Am liebsten wäre ich darauf eingegangen. Aber die Lehrerin kannte ich erst seit 45 Minuten und sie wird später meine Leistung auf dem Zeugnis benoten. Ich habe lieber geschwiegen und meinen Zorn heruntergeschluckt. Ich bemühte mich weiter, die Fragen so grün ich konnte zu beantworten. „Der Klimawandel ist…A: zu 50 Prozent menschengemacht, B: zu 60 Prozent menschengemacht oder C: zu über 95 Prozent menschengemacht”?

„Nein, das kann nicht richtig sein…”, dachte ich, während ich nach langem Zögern auf Antwort C klickte.
„Sehr gut deine Antwort ist richtig!” Ich habe noch nie von der einen Prozentzahl des Anteils des Menschen am Klimawandel gehört. Von Wissenschaftlern schnappte ich immer unterschiedliche Zahlen auf, der eine meint unter 50 Prozent und der andere redet von höchstens 60 Prozent. Den Grünen traue ich zu, dass sie 10 Prozent drauf klatschen. Aber über 95 Prozent? Wieder schluckte ich meine Wut herunter. Zu meiner Sitznachbarin, mit der ich mich gern über den grünen Mainstream aufrege, zischte ich: „Dieses Quiz ist ja dermaßen bescheuert.” Die Lehrerin konnte mich zum Glück nicht hören.

Am Ende erschien mein Ergebnis vom Quiz in lila Schrift: „Punkte: 5/7. Sehr gut, da weht der Wind schon kräftiger!” Anders gesagt: „Da war die Waschmaschine schon gründlich mit deinem Gehirn!” Ich habe es satt, dass man versucht, mich in der Schule mit irgendwelchen grünen Ideologien voll zu stopfen. Mir schmeckt das nicht.

„Noch grüner als dieses Quiz wird es bestimmt nicht”, hoffte ich. Doch, es geht. Aus einem “informativen” Poster zum Klimaschutz sollten wir die 5 besten “Ideen” herausschreiben. Das Poster war vollgekritzelt mit Verboten. Zu jedem Verbot stand, wie viel Kilogramm CO2 man einspart. Die Bildunterschrift lautete: „Magazin der Bundeszentrale für politische Bildung” – politische Bildung oder Indoktrination?
Ich hatte erst keinen Schimmer, wie ich die Aufgabe bearbeiten soll. Verbote herausschreiben, die mich nicht betreffen, war meine Lösung.

„210 kg CO2 verursacht die Verwendung eines Wäschetrockners.” – Wir besitzen keinen, aber der Gedanke zählt doch immer. Viele der Verbote waren so ähnlich und mir größtenteils bekannt. Dennoch überraschte mich ein Spruch: „Demonstrieren/Unterschriften sammeln, damit wir alle wirklich umdenken.” Wie bitte? Werden wir jetzt im Geografieunterricht aufgefordert, für FfF und Co. zu demonstrieren? Gab es nicht mal so etwas wie politisch neutralen Unterricht? Naja, grün stört ja niemanden, hab ich recht?

Es ging noch weiter: „Im Zusammenhang mit den derzeitigen Wahlen sieht man am Wahlprogramm, welche Partei sich für den jetzt schon spürbaren Klimawandel besonders einsetzt”, erklärte die Lehrerin, als wir die Aufgaben verglichen. Bedeutet das jetzt: „Wählt die Grünen”? Oder was meinen Sie damit? Der Lehrerin hätte ich diese Fragen zu gern gestellt. Ich traute es mich nicht. Ich guckte lieber auf die Uhr und zählte die Minuten bis zum Unterrichtsschluss.

In der Schule muss ich aufpassen, was ich sage, denn der Unterricht wird politischer. Wenn ich ein gutes Abi machen will, muss ich unpolitischer sein. Es gibt zum Glück noch Lehrer auf meiner Schule, bei denen ich mir Fragen erlauben kann, die ich mir sonst verkneife. Bei der grünen Geografielehrerin fühle ich mich aber nicht so sicher. 


So war unser Jungautoren-Seminar – Bericht von Selma Green (15)

Von Selma Green | Am Jungautoren-Workshop vom 20.bis 22. August nahmen 20 Jugendliche und junge Erwachsene teil – und ich hatte die Möglichkeit dabei zu sein. Dabei waren die Referenten Roland Tichy, Vera Lengsfeld, Dr. Frank-B. Werner und Carl Batisweiler. Von ihnen haben wir in Vorträgen und Übungen gelernt, wie ein Magazin entsteht und konnten mit ihrer Unterstützung an unseren eigenen Artikeln arbeiten. Das Spannende daran war, dass die einiger unserer Artikel die Chance hatten, in der nächsten Print-Ausgabe von Tichys Einblick zu erscheinen.

Als das Programm begann stellten sich alle Teilnehmer vor. Viele konnten von ihren Berufen oder ihrem Studium erzählen, ich als Jüngste hatte da nur ein “Ich gehe noch zur Schule.” zu bieten.
Mir hat es gefallen, Abends beisammenzusitzen und über alle möglichen Themen zu sprechen, über die ich sonst nicht so offen reden kann. Der Altersunterschied hat mich dabei nicht gestört. Wir saßen immer draußen und konnten auf den See blicken. Die Kerzen auf den Tischen erzeugten eine gemütliche Atmosphäre. Die wurde dadurch noch verstärkt, dass ich endlich mal wieder frei meine Meinung äußern konnte, ohne dass man mir ähnliches wie: “Du leugnest die Wissenschaft! Du Leugnerin!” an den Kopf warf. Wir haben uns über die Grünen und ihre Lastenfahrräder lustig gemacht und die Vorstellung wie ein Junge versuchen würde, damit ein Mädchen aufzureißen, von wegen: „Schnegge wie geht’s? Lust in mein Lastenrad zu steigen?” Außerdem konnte ich mich mit den anderen über die bescheuerte Maskenpflicht in der Schule zu ärgern.

 

 

Ich konnte nicht bei jedem Gespräch meinen Senf dazu geben. Zu vielen Themen hatte ich mir noch gar keine Meinung gebildet. In solchen Momenten war es interessant den anderen Teilnehmern zuzuhören. Wenn es Diskussionen gab, dann mit sachlichen Argumenten und ohne, dass jemand die Moralkeule geschwungen hat.

Am Wochenende überarbeiteten wir unsere Artikel in Gruppen. Frau Lengsfeld half meiner Gruppe, die Artikel zu verbessern. Ich fand meinen Text nach der Überarbeitung eleganter. Viele meiner Sätze waren kürzer und mehr auf den Punkt gebracht. Es war interessant, von Frau Lengsfeld zu lernen, was man beachten muss, um gute Artikel zu schreiben. Damit wir uns im Schreiben verbessern, gab sie uns den Tipp, jeden Tag etwas Kurzes zu schreiben. “Natürlich will ich bessere Artikel schreiben!”, und jetzt schreibe ich seit ein paar Tagen immer kurze Absätze, sei es über den viel zu politischen Geografieunterricht oder die Maskenpflicht in der Schule. Spannend fand ich es auch von Herrn Werner zu erfahren, wie ein Magazin entsteht, was man alles beachten muss und welche Kosten dabei anfallen.

Für die Tichy-Print-Ausgabe wurden wir noch fotografiert. Die Kamera ist jetzt sowieso nicht mein bester Freund aber sie hätte sich an diesem Tag mehr Mühe geben können. Mein Bild musste bearbeitet werden, weil ich zu dunkel bin und man nur das Weiße meiner Augen sieht. Jaja, mit nigerianischen Wurzeln erlebt man tagtäglich Rassismus. Selbst eine unschuldige Kamera hat ihre rassistische Seite…

Der Workshop hat mir wirklich sehr gefallen. Der See und der Garten direkt am Hotel waren sehr schön. Nicht so toll war, dass die Bedienung beim Abendessen zu überfordert war, um sich die Bestellungen zu merken und ich konnte den Mücken zusehen, wie sie mich regelrecht aussaugten – wenigstens bekamen die etwas zu trinken. Das Schlimmste aber am Wochenende war aber, dass das Nutella am Frühstückstisch fehlte. Das nehme ich aber gerne wieder in Kauf, denn es war es schön an meinem eigenen Artikel zu arbeiten und Tipps von professionellen Autoren zu bekommen. Ich konnte außerdem Jugendliche kennenlernen, die sich nicht nur für FFF und vegane Ernährung interessieren. Ich hoffe, ich kann am nächsten Workshop wieder teilnehmen und dass wieder ein Artikel von mir in der Tichy-Print-Ausgabe veröffentlicht wird.


Die Mädchen und ihre Papageien – Warum trauen sich Jungs nichts mehr?

Von Selma Green | Sie nannten es Aufklärung, doch bei mir sorgte es für Verwirrung. Bis zur sechsten Klasse war das Thema der verschiedenen sexuellen Orientierungen für mich eher eine Grauzone. Für mich existierten allenfalls Jungen, wegen denen sich alle Mädchen gegenseitig die Augen auskratzten, oder auch die “gemeinen” Jungs, die der kleinen Selma ihre Spielzeuge klauten.

Das Thema habe ich in der sechsten Klasse im Aufklärungsunterricht näher behandelt. Dazu gehörten auch Workshops. In denen erzählten uns die meist homo- oder bisexuellen Leiter von den zig verschiedenen sexuellen Orientierungen und ließen mich  etwas verwirrt und überfordert zurück. Warum man jetzt bi-, a- oder homosexuell sein sollte, habe ich nicht verstanden. Ich bin davon ausgegangen, dass mich das Thema in der Zukunft nicht weiter beschäftigen wird.

Für mich blieb es dabei: Die Jungs dürfen die Mädchen necken und der Zickenkrieg um den attraktivsten Jungen geht weiter. Wie dem auch sei, in meiner Generation blieb es nicht für alle dabei: Denn unter den Mädchen ist nicht mehr der attraktivste Junge DAS Thema, sondern wie sexistisch die doch sind, und die Jungs schweigen lieber, als die Mädchen zu necken. Sich entgegengesetzt zum eigenen Geschlecht zu verhalten oder sich als bisexuell zu bezeichnen, ist nämlich Mode geworden – das klingt jetzt etwas komisch…naja das ist es auch. 

Die Mädchen müssen wie Jungs sein und umgekehrt. Die Jugendlichen kleiden sich anders: Die Haare und die Augen sind durch eine Fischermütze verdeckt, ein bunter oder zumindest bedruckter Pulli hängt locker über eine Jeanshose an dessen Hosenbeinen abschließend ein Paar schmutzige, weiße Turnschuhe zu sehen sind. Als Accessoir verwenden viele eine Bauchtasche, in der sich eine Zigarettenschachtel und ein Feuerzeug verstecken. Die Jacken variieren zwar, jedoch sind alle einer Stilrichtung zuzuordnen, dem Ich-bin-professionelle-Obdachlose-Stil. So kleiden sich die Mädchen….und die Jungen. Hinzu kommt, dass sich viele Mädchen die Haare kürzen und die Jungs dafür immer seltener zum Friseur gehen. Röcke oder Kleider werden an den Mädchen ungern gesehen. Ich muss mindestens 10 mal hingucken, um zu erkennen, ob das Wesen da vor mir ein Junge oder ein Mädchen ist.

Dabei ging es im Kindergarten doch nur darum: Wer hat das hübscheste Kleid? Wer ist die schönste Prinzessin? Auch jetzt trage ich gern Röcke und Kleider. Ich fühle mich gut und hübsch darin. Außerdem möchte ich ja auch etwas Aufmerksamkeit des anderen Geschlechts auf mich ziehen. Mit Pullis und Hosen sehe ich doch wie ein geschlechtsloser Waschlappen aus. Wahrscheinlich ist das das Ziel: Jungs dürfen Mädchen nicht mehr hübsch finden. Aber ich finde es schön, meine Beine durch Röcke und Kleider zu präsentieren und sie nicht in irgendwelchen lockeren Hosen zu verstecken. Und als wäre die Mode nicht schon verwirrend genug, verändert sich das Verhalten und die Beziehung unter den Jungen und Mädchen. Anstatt mich oder andere Mädchen zu necken, sind die meisten Jungs still und schüchtern. Andere Jungs fangen an, sich mit Mädchen zu “befreunden”. Darunter verstehen sie das Auftragen von Gesichtsmasken und Mitfiebern beim Germanys Next Topmodel – Finale. Ich bekomme entweder eifriges Genicke von der einen Seite oder Schweigen von der anderen. Die meisten Mädchen werden lauter und überheblicher und warten doch nur auf eine Reaktion des anderen Geschlechts – vergebens. Mit der Zeit wird es ganz schön langweilig. Warum trauen sich die Jungs nichts mehr? “Auf der neuen Schule herrscht ein deutlicher Jungs-Überschuss”, war mein erster Gedanke nach meinem Wechsel von einem normalen Berliner Gymnasium auf ein Gymnasium mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Profil. Dort besteht meine Klasse aus 22 Jungen und 5 Mädchen. Dabei kommt es auch mal vor, dass ein Junge die Mädchen mit der Jungsumkleide verwechselt oder mit auf Höhe der Brust ausgestreckten Armen „aus Versehen“ gegen ein Mädchen rennt. Es bleibt immer etwas aufregender.

Vor allem wenn man anstatt eifrigem Genicke auch mal ein: „Hä, was laberst du da?“ zu hören bekommt. Die Jungs sind etwas aufgeweckter und weniger verklemmt. Sie reißen Witze und Sprüche. Sie trauen sich sogar, mich “rassistisch“ zu verarschen:  Anders als meine Sitznachbarin, eine typische, deutsche Kartoffel, bin ich eher eine deutsche Bratkartoffel.  Jedenfalls fanden es mal zwei Jungs spannender, mich und meine Sitznachbarin während des Unterrichts mit Stiften abzuwerfen, als zu lernen. Wie Dartpfeile richteten sie die Stifte auf uns, ganz konzentriert und viel ruhiger, als ich sie gewohnt bin. Der eine Junge musterte mich, als berechne er die genaue Flugbahn und Kraft, die er aufwenden müsse, wie ein Dart-Profi. Während er mich mit seinem Blick fixierte, murmelte er zu seinem Freund: „Mal sehen… wer ins Schwarze trifft”. Nach diesem Satz spürte ich einen kurzen Pieks am Rücken und hörte noch ein “Yesss”. Im Gegensatz zu meiner alten Klasse, die aus 16 Mädchen und 15 Jungen bestand. Dort waren die Jungs immer still und schüchtern. Ich habe so gut wie nichts von den Jungs mitbekommen. Nach einem Jahr konnte ich mir vage ihre Namen merken. Also lautet mein Gedanke: Sind die Jungen in der Überzahl, sind sie gegenüber den Mädchen weniger scheu.

Vielleicht liegt es auch an der Erziehung der Jungen und der Gesellschaft. Unter den Mädchen wird jede kleine Spitzfindigkeit als sexistisch und als in der Gesellschaft nicht duldbar gesehen. Dass ein Mann einer Frau hinterherpfeift, zählt zu einem dieser “sexistischen” Verbrechen. „Die sollten besser erzogen werden“, meinte eine Klassenkameradin. Die meisten Mädchen träumen von einem Jungen, der brav ist, bloß nichts Falsches sagt, ihnen bei allem zustimmt und am Wichtigsten: keine anderen Mädchen ansieht.

Solche Jungs gibt es auch schon. Das ist doch total langweilig. Dann kann ich mir genauso gut einen Papageien anschaffen, der mir jeden Tag in die Ohren krächzt, ich sei klug und hübsch. Ich stelle es mir mit der Zeit echt nervig vor. Erstens bin ich ja schon brav, da ist ein genauso braver Junge nicht interessanter. Zweitens ist mir ein Junge, der mir überall zustimmt, total unsympathisch. Ist das seine eigene Meinung, oder möchte er so dringend mit mir bei Allem übereinstimmen? Wenn ein Junge nicht mit anderen Mädchen flirtet, frage ich mich: “Ist der überhaupt interessiert an Mädchen?” Ich habe ein paar Eltern solcher Jungs kennengelernt. Die Väter hatten einen Kleidungsstil wie Hein Blöd aus Käpt’n Blaubär und oft weniger zu sagen. Die Mütter wirkten immer etwas dominanter auf mich. Mir ist aufgefallen, dass die Jungs in Serien und Filmen oft dargestellt werden, wie sie sich viele Mädchen wünschen: Der Junge in der Serie ist natürlich immer verständnisvoll und treu. Das finde ich anstrengend und öde, weil man weiß, dass der Junge das Mädchen nie betrügen wird. Das ist doch nicht mehr spannend. Hat seine Freundin in der Serie Probleme oder schlechte Gefühle muss er ihr einreden, wie toll sie ist. Damit geht es der Freundin besser, und sie sagt nochmal, wie verliebt sie in ihren Freund ist. So etwas will ich doch gar nicht von meinem Freund hören.

Mir wäre diese Situation total unangenehm. “Denkt der etwa, ich wüsste nicht, dass ich toll bin?” und “Redet da gerade mein Freund oder meine Mutter mit mir?”, würde ich mich fragen. Ich finde Jungs viel interessanter und aufregender, wenn sie nicht nach jeder Pfeife tanzen, mal frech sein können, mit Mädchen schäkern und mir widersprechen. An Jungs mag ich es, wenn sie gerade nicht wie Mädchen ordentlich sind, sondern sich raufen oder anders als Mädchen bei manchen Themen weniger emotional und sozial als sachlich argumentieren. Oder wenn Jungs auf kindische Ideen kommen und es damit endet, dass sich ein Junge im Sportunterricht zwischen Wand und Matratze quetscht, und die anderen drei Jungs sich abwechselnd gegen die Matratze werfen, und man als Mädchen zuerst versucht zu erklären, dass das doch weh tun muss, die Jungs darauf mit einem “Nö” antworten, und man am Ende daneben steht und nur noch kichert. Oder wenn Jungs versuchen Mädchen zu beeindrucken und in der Pause Armdrücken machen. Oder wenn Jungs während des Unterrichts lustige Kommentare in den Raum werfen, und selbst der Lehrer schmunzeln muss. Und dass ich, auch wenn ihre Witze noch so schlecht sind, fast immer darüber kichern muss.


Wenn Mimosen unterrichten – drei Arten von unfähigen Lehrern

Von Selma Green | “Lehrer” ist DAS Themen unter uns Schülern. Welcher Lehrer bewertet total unfair? Wer macht den besten Unterricht? Fast jede Pause – sobald der Lehrer das Klassenzimmer verlässt – fliegen Namen durch das Klassenzimmer: “Mathe mit Frau B.!” “Frau N. ist viel netter!” “Die hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank!” “Mehr, als Herr R.”. Oft kommen wir zu dem Schluss, dass die älteren DDR-Lehrer tatsächlich den besten Unterricht machen – obwohl man hier nicht nur schlechte Noten sondern auch gelegentlich mal einen Schlüsselbund abbekommen kann, wenn man nicht aufpasst. Das will schon was heißen. Im Gegensatz zu ihnen verzweifeln die jungen Lehrer mit ihren Klangschalen und Lautstärkeampeln.

Doch die Schlüsselwerfer gehen jetzt so nach und nach in Rente – jetzt ist der Nachwuchs dran. Das läuft – wie man sich vielleicht vorstellen kann – nur mäßig gut. Ich unterteile die jungen Lehrer in drei Typen. Die meisten gehören zu dem nervigen “bitte-habt-mich-auch-lieb”-Lehrertyp :
“Ich dachte ihr seid hier eine Eliteschule!”,schimpft unsere asiatische Englischlehrerin Frau N., – so aufgelöst hatten wir sie noch nie -“da hat mich doch wahrhaftig vorhin ein Schüler angesprochen, ob ich denn mit meinen Augen richtig sehen könne!” Ihr Gesicht wurde ganz rot und ihre Augen noch kleiner, als sie vor versammelter Mannschaft anfing zu weinen. “Ich dachte hier gibt es keinen Rassismus. Schon früher hat man mich…(blablabla)”, erzählte sie.

In diese Situation sind wirklich eigentlich nur gekommen, weil einer meiner Klassenkameraden zu seinem Nachbarn meinte, dass Frau N. nie die Hausaufgaben kontrollieren würde – es stimmte. Sie hat das mitbekommen und wollte mit uns darüber reden. Da sie nicht sonderlich gut mit Kritik umgehen kann, schweifte sie vom Thema ab und nun stand sie schluchtztend vor uns. Alle müssen natürlich Mitleid mit ihr haben. Ihre Bemühungen, dass auch jeder Schüler sie mag, waren immer groß. Sei es das Basteln von komischen Karten für alle 27 Schüler oder das Verteilen von Süßigkeiten zu irgendwelchen chinesischen Feiertagen. Frau N. ist vielleicht gut in Englisch nur erzählt sie uns stattdessen lieber von ihrem Privatleben. Ich kann nun zwar keine Essays schreiben aber immerhin eine Biografie über meine Englischlehrerin.

Ein zweites sehr passendes Beispiel ist eine ehemalige Französischlehrerin. Ihr Äußeres erinnerte immer an den Stereotyp einer Zigeunerin: die ungekämmten Haare, improvisiert mit einem Haargummi zu einem Pferdeschwanz gebunden, das farbenfrohe, lockere Hemd reingesteckt in einen langen, grauen Rock der auf dem Boden schleift und schließlich die ausgelatschten Lederschuhe. Ein dicker, brauner Gürtel mit einer riesigen silbernen Gürtelschnalle darf da natürlich nicht fehlen. Sie guckt immer etwas hilflos und bedürftig. So kommt Frau B. jeden Freitag mit ihren Arbeitsblätter und einem bunten Ball in unseren Klassenzimmer. Wenn sie schon die grölenden Jungsgruppen in meiner Klasse erblickt, machte sie ein Gesicht, als müsse sie kotzen.

Unsicher wirft sie den Ball in die Menge und jeder soll auf Französisch sagen, wie er heißt. Wenn während des Unterrichts niemand auf sie hört, stellte sie sich beleidigt vor das Smartboard und schielte überfordert in die Menge. Manchmal gibt sie noch ein leises „Warum seid ihr so gemein zu mir?” von sich. Es kam soweit, dass sie sich aus Verzweiflung, an einen Tisch eines Schülers setzte. Dort warf sie dessen Federmappe und Hefter auf den Boden. Der Stuhl musste auch dran glauben. Sie wollte uns zeigen, wie anstrengend wir doch sind. Zwei Schüler übernahmen das Unterrichten. Nun versuchten diese die Klasse, einschließlich der trotzigen Lehrerin, ruhig zu stellen. Das war dann auch unsere letzte Stunde bei Frau B..

Nicht jeder Lehrer ist so schnell am Boden zerstört. Die Lehrer, die mit den Klangschalen nicht weiterkommen, spielen die “Kumpel-Karte”. Dafür gilt: coole Sprüche bringen, nicht zu streng sein, spielen und nur gute Noten vergeben. Das erklärt auch meine 1 in Geographie – erwartet jetzt nicht, dass ich sagen kann, wo China liegt.
Im Gegenteil dazu gibt es noch den sehr, fast zu, anspruchsvollen Lehrertyp. Diese Lehrer verfahren immer in zwei Schritten: Der erste Schritt besteht darin, den Schülern etwas Material und ein paar leichte Aufgaben zu einem neuen Thema zu geben – soweit so gut. Oft steht auch Gruppenarbeit auf der Agenda, bei der man weniger produktiv sein muss. Dazu kommt das spielerische Lernen, ohnehin anspruchsloser Themen. So verbringen die Lehrer die Stunden, die für die Schüler als entspannte “Spielstunde” wirken. Im nächsten Schritt aber fahren sie ihre Geschütze auf und bombardieren die Schüler mit Klassenarbeiten und darin versteckten Mammutaufgaben und dazu ein hohes Bewertungsraster in dem die Note 1 nicht zu erträumen ist.

Die Schüler werden einfach – wie soll ich es bloß sagen – von den Lehrern verarscht:
In der dritten Klasse lernte ich: “Schreibe so, wie du hörst.”. Folglich sahen dann die Sätze meines Aufsatzes in der fünften Klasse so aus: Der prinnz, und, Die prinnzesin küsten sich. Daneben prangt die in rot, fett hingeklatschte Note Vier. Bei mir haben sie noch ein Auge zugedrückt. Aber meiner Sitznachbarin haben sie dafür eine Lese-Rechtschreibschwäche verpasst, um ihre 4- zu erklären. Man könnte sagen, diese Sorte Lehrer will die gleiche Disziplin und guten Ergebnisse wie die strengen DDR-Lehrer sie erreichen, nur sind sie zu faul auch was dafür zu tun. Also hat man als Schüler nur die Wahl: entweder man bringt sich den Stoff selbst so gut bei, als hätte man das Fach studiert und lernt Gedankenlesen, damit man weiß, was der Lehrer gerne lesen würde – oder man hat halt eine schlechte Note. Ein gutes Beispiel ist hier mein Chemielehrer in der Siebten Klasse. Wir hatten nur selten bei Herrn M. Unterricht. Dieser bestand auch nur aus Experimentieren und weniger Theorie.
Der Lehrer wirkte immer lustig und “voll gechillt”- wie er sich beschreiben würde. Doch Herrn M.s Klassenarbeit war eine Atombombe und da ich nicht Marie Curie bin, hatte ich eine der 12 Vieren.


Ich bin auf einem der, vom Abiturschnitt, besten Berliner Gymnasien. Durch einen Aufnahmetest werden oft nur die leistungsorientierten Schüler aufgenommen. Daher gibt es dort auch noch mehr motivierte Lehrer, vor allem die DDR-Lehrer.
Die geheime Zutat – nennen wir es gleich das geheime Rezept – der DDR-Lehrer ist, dass sie keinen großen Wert darauf legen, von den Schülern gemocht zu werden. Dazu verfolgen sie eine klare Struktur beim Lehren. Außerdem trauen sich die Lehrer schlechte Noten zu vergeben. Dadurch wird der Unterricht erst anspruchsvoll. Die neuen Lehrer wollen ihren Untericht groß ausschmücken, mit Gruppenarbeit, Lernspielen und Filme gucken. Der Fokus auf den Stoff geht verloren, stattdessen konzentrieren sie sich auf das ganze Drumherum. Dieser Unterricht ist völlig anspruchslos und die Schüler nehmen ihn nicht mehr ernst – selbst wenn man was lernen will, wird das beinahe unmöglich gemacht.

Wir werden zu Schneeflöckchen erzogen. Es geht immer nur darum, dass wir glücklich sind, negative Emotionen werden nicht geduldet. Wir bekommen täglich vorgelebt, dass es total normal ist, als erwachsene Respektperson zu heulen und seine Arbeit nicht zu machen, wenn man mal blöd von der Seite angequatscht wird. Die klare Hierarchie zwischen Schüler und Lehrer fehlt. Heute geht es nicht mehr darum etwas zu lernen, sondern die Lehrer lieb zu haben und sie als “Kumpel” zu betrachten. Ich gehe aber nicht zur Schule, um erwachsene Freunde zu finden. Ich gehe zur Schule um zu lernen, auch wenn ich einen Schlüssel abbekommen könnte.