Von Simon Ben Schumann | Die judenfeindlichen Exponate auf der Documenta werden  immer mehr. Nachdem Aufklärung versprochen wurde, ist jetzt ein neues Stück  aufgetaucht. Es zeigt den typischen Stereotyp, den schon die Nazis verbreiteten: Einen geld- und raffgierigen Juden mit riesiger Nase, der konspirativ die Welt regiert. 

Die Hasskarikatur war den Verantwortlichen bekannt 

Nachdem in der Vergangenheit Juden und Israelis wahlweise als kleinwüchsige  Landbesetzer, Massenmörder oder Vergewaltiger dargestellt wurden, braucht man sich  auf der Documenta wohl über nichts mehr zu wundern. Das neue Ausstellungsstück entstammt der Feder der indonesischen „Untergrund Künstlergruppe“ Taring Padi. Diese war auch verantwortlich für die ersten Bilder, die den Antisemitismus-Skandal um die Documenta auslösten.  

Die antisemitische Zeichnung hier im zweiten Bild zusehen.

Auf der Zeichnung zu sehen: Eine Gruppe von drei Männern, welche mit einem gierigen  Lachen Geldsäcke in den Händen halten. Der Mann linksaußen hat eine völlig  überdimensionierte, extrem lange Nase und trägt Kippa. Neben ihm die Worte: „Gold,  Glory, Gospel“. Klar: Für Antisemiten ist die Gier nach Macht und Geld typisch jüdisch. Jegliche Rechtsfertigungsversuche der Künstler sind offensichtlich haarsträubend. Hier  wird nicht ansatzweise der Staat Israel kritisiert. Stattdessen werden die uralten,  hasserfüllten Vorurteile gegen Juden in Szene gesetzt: Von den angeblich „jüdischen“ Gesichtszügen bis zur Geldgier. 

Doch das Schlimmste an der Sache: Die Verantwortlichen wussten davon! Die Kippa, die der Mann auf dem Bild trägt, wurde mit einem schwarzen Stück Klebeband versehen. So sollten Betrachter nicht auf die Idee kommen, hier würde Antisemitismus  betrieben. Zum Glück hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft näher hingeschaut. 

Unfassbar, was heute in Deutschland möglich ist 

Obwohl „Taring Padi“ die Antisemitismus-Affäre um die Documenta 2022 auslöste,  wurde die Gruppe nicht von der Kunstaustellung ausgeschlossen. Schlimm genug.  Weiterhin aber kann das leitende Kollektiv „Ruangrupa“ keinen Antisemitismus auf der  Zeichnung erkennen. Übrigens stammen beide Gruppen aus Indonesien. Ich hab nichts gegen das Land – auf einen Urlaub dort würde ich aber mittlerweile verzichten. 

Persönlich habe ich mit Muslimen durchweg positive Erfahrungen gemacht. Doch leider  bestätigt sich, was man in jüdischen Gemeinden europaweit sagt – manchmal hinter  vorgehaltener Hand: Der heutige Antisemitismus kommt häufig aus dem islamischen Umfeld. Das will man in Deutschland nicht hören, aber es ist wahr. Es muss jetzt eine Lösung kommen. Gerade Politiker malen sich  gerne die Erinnerung an die NS-Vergangenheit auf die Fahne, doch jetzt, wo es drauf  ankommt, passiert: Nichts. Das muss sich ändern – sofort.