Absurde Feministen-Debatte: Sind Frauen zu dumm sich selbst Tampons zu kaufen?

Von Elisa David | Ladies and Gentlemen, in der heutigen Folge von „Wozu sind Frauen nicht in der Lage?“, sprechen wir darüber, ob Frauen alleine Damenhygieneartikel kaufen können, oder ob sie dafür die helfende Hand des Staates brauchen. Auch wenn die Zeiten lange vorbei sind, in denen das weiblichen Geschlecht zu dieser besonderen Woche im Monat als unrein betrachtet wurde und das Dorf verlassen musste, ist es doch ein sehr privates Thema, über das viele nicht gerne öffentlich sprechen – ich nicht ausgeschlossen. Trotzdem habe ich beschlossen, genau das zu tun, weil ich verdammt wütend bin und weil ich nicht vorhabe, der anderen Seite einfach so das Feld zu überlassen.

Ende November hat das schottische Parlament beschlossen, dass Menstruationsartikel künftig kostenlos erhältlich sein sollen. Das bedeutet, dass Schulen und Universitäten künftig dazu verpflichtet werden, sie kostenlos in Toiletten anzubieten und auch andere öffentliche Einrichtungen von der Regierung dazu veranlasst werden können. Schon damals gab es in den Sozialen Medien eine große Debatte dazu. Viele forderten, das gleiche auch in Deutschland einzuführen. Aus Gründen, die meine Vorstellungskraft übersteigen, ist diese Debatte nun wieder neu entfacht. Vielleicht hat man sich zu Weihnachten so daran gewöhnt, Dinge umsonst zu bekommen.

Bei weiblichen Befürwortern dieser Forderung kann ich es irgendwie noch nachvollziehen – man kann es ja wenigstens mal versuchen. Ich finde es aus irgendeinem Grund leichter, viel zu viel Geld für Parfüm auszugeben als drei Euro für Geschirrspüler. Es macht einfach keinen Spaß, Geld für vernünftige, alltägliche Dinge auszugeben – also warum nicht die Regierung bezahlen lassen? Viel wütender machen mich die Männer, die kostenlose Tampons plötzlich als großen Herzenswunsch ansehen. Männliche selbsternannte Feministen sind mir sowieso suspekt. Vor allem, wenn die dann anfangen, mir zu erklären, warum ich den Feminismus brauche, den sie vertreten. Wie nennt man das eigentlich, wenn ein Mann einer Frau Feminismus mansplained?

Timon Dzienus (Mitglied des Bundesvorstandes der Grünen Jugend) ist einer dieser Männer, die sich ganz selbstlos in die Debatte einmischen, von der sie rein gar keine Ahnung haben. Er schrieb auf Twitter: „Weil so viele Männer unter #Periode so viel Unsinn schreiben, möchte ich klarstellen: Tampons, Binden und Co. müssen überall kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Unfassbar, dass über sowas im Jahre 2020 noch diskutiert werden muss.“ Erst mal die Formulierung “müssen überall kostenlos zur Verfügung gestellt werden“ – wie stellt sich Timon das mit dem weiblichen Zyklus vor. Er tut ja so, als wären Frauen tickende Zeitbomben, die jeden Moment verbluten können, wenn nicht an jeder Ecke Tampons griffbereit sind. Ich will nicht ins Detail gehen, aber wir sind nicht monatlich vom Aussterben bedroht.

Bald brauchen wir Feminismus gegen Feministen

Zusätzlich würde ich gerne wissen, wie Timon und seine Mitstreiter sich überhaupt Frauen vorstellen. Ich meine nicht im Schlafzimmer mit Handcreme und Taschentüchern griffbereit, sondern woher seine Forderung rührt. Er hat wahrscheinlich sehr selbstzufrieden gedacht, dem weiblichen Geschlecht als Ritter in glänzender Rüstung einen Gefallen zu tun. Aber mein erster Gedanke war: Wäre der Großteil der Männer in den 50ern nicht so angeekelt von den Teilen der weiblichen Biologie, die ihnen nicht zur Befriedigung dienten, hätten sie wohl ähnlich von Frauen gedacht.

Schließlich kann man von Frauen ja nicht sonders viel halten, wenn es schon eine Zumutung ist, sie einkaufen gehen zu lassen. Und das, obwohl es doch schon sexistisch ist, einer Frau die Tür aufzuhalten.
Und die heutigen Feministen mögen sich ja unglaublich gerne über Frauen mit kleinen Handtäschchen lustig machen, aber Sie können versichert sein, dass da neben der Mascara, der Bürste, dem Puder und dem Handspiegel auch ein Tampon drin ist.

Was auf unterschiedlichsten Plattformen über dieses Thema diskutiert wurde, sind mit das Frauenfeindlichste, was ich je gehört habe. Es tut mir leid, aber ich war auf dem Stand, dass man als Frau alles werden kann – Astronautin, Präsidentin usw. Aber nachdem vor kurzem noch die Frage war, ob man eine Frauenquote braucht, weil Frauen sich anscheinend nicht alleine bis ganz nach oben arbeiten können, wird jetzt tatsächlich infrage gestellt, ob eine Frau alleine Tampons kaufen kann? Warum – weil einkaufen so anspruchsvoll ist, weil wir keine 2€ ausgeben können? Ich verdiene mein eigenes Geld, ich kann mich selbst versorgen.

Man hört Dinge wie: Tampons müssen in den öffentlichen Toiletten verfügbar sein, denn wenn man sie mal vergisst, muss die Frauen sonst mit durchgebluteter Hose durch die Gegend laufen. Ein sehr weiser Mensch sagte einst: „Eine Frau ist nur solange hilflos, wie ihr Nagellack noch trocknet.” Ich bitte Sie, als wenn Mütter jeden einzelnen Menschen der Welt auf die Welt gebracht und aufgezogen hätten, um dann rumzulaufen wie ein Baby ohne Windel, wenn sie mal ihre Kosmetiktasche vergessen haben. Ich möchte ja jetzt nicht zu viel verraten, aber es gibt Gründe, warum Frauen in Rudeln zur Toilette gehen. Und es gibt wohl kaum einen so engen Zusammenhalt wie den zwischen zwei wildfremden Frauen auf einer öffentlichen Toilette.

Es gab eine Zeit, da wollten Frauen selbständig, stark und selbstbewusst sein und das bekommen, was ihnen zusteht. Die heutigen Feministen heulen nach dem Staat, wenn sie mal Tampons kaufen müssen. Wir sind Frauen – wir können im Schnitt vielleicht ein wenig schlechter rechnen als Männer, aber wir sind nicht geistig behindert. Wenn die Emanzen so weiter machen, brauchen wir in Deutschland bald tatsächlich wieder Feminismus.

Dieser Artikel von Elisa David erschien zuerst auf TichysEinblick.


Bleibt-Zuhause-Botschaft aus dem Urlaub

Von Elisa David | Der Lockdown mit seinen Einschränkungen ist für uns alle schwer zu ertragen. Dass man an der einen oder anderen Stelle für sich selbst mal die Regelungen etwas lockerer auslegt, hier und da mal ein wenig schummelt – das ist menschlich. Und auch Politiker sind Menschen. Das zeigen einige Beispiele aus den USA, die dort medienwirksam kursieren.

Die USA sind für Deutschland das große Negativbeispiel der Corona-Politik. Karl Lauterbach twitterte zum Beispiel: „Abwahl von Trump kam keine Minute zu früh“ und er solle, um seine Mitbürger zu schützen, „schlicht alle Zuständigkeiten an das Team Biden/Harris abgeben“. Oder: „Während Europa die 2.Welle langsam wieder in den Griff bekommt ist die Situationin den US völlig ausser Kontrolle. Man kann nur hoffen, dass Biden Regierung erfolgreich die Weichen umlegt. Es zeigt sich, wie wichtig konsequente möglichst frühe Shutdowns sind. Ohne sie geht es nirgendwo!“ Wie verfahren die US-Demokraten denn so mit Corona?

Es ist schon ein paar Monate her, als Nancy Pelosi ohne Maske in einem Friseursalon erwischt wurde. Das Problem daran: Erstens hatte sie ganz besonders auf die Wichtigkeit von Masken hingewiesen, als sie die Maskenpflicht im Kongress festlegte. Zweitens hätte sie gar nicht in dem Salon sein dürfen, weil der zu der Zeit geschlossen sein musste – wegen der Corona-Maßnahmen. Darauf angesprochen sagte sie, dass sie sich ja nur die Haare waschen gelassen habe, und dass sich doch sicher niemand dabei eine Maske aufsetzt. Ihr Mantra in den zahlreichen Amtsenthebungsversuchen gegen Trump lautete immer: „Niemand steht über dem Gesetz.“

Ohne Maske für die Maske

Aber es gibt eine ganze Liste von Demokraten, die sich nicht an ihre eigenen Regeln hielten, zum Beispiel Michael Hancock, Bürgermeister von Denver in Colorado. Er twitterte: „Überreiche die Kartoffeln, nicht COVID. Bleibt zu Hause, so viel ihr könnt, besonders wenn ihr krank seid. Trefft euch online statt in echt. Vermeidet zu reisen, wenn ihr könnt. (…)“ Interessanterweise entstand dieser Tweet laut Medienberichten in einem Flughafen, eine halbe Stunde bevor er nach Mississippi zu seiner Ehefrau und Tochter flog.

Los Angeles County Supervisor Sheila Kuehl wurde dabei beobachtet, wie sie im Außenbereich ihres Lieblingsrestaurants „Il Adorno“ saß – nur wenige Stunden, nachdem sie für das Verbot von Outdoor Dining (also dem Essen im Außenbereich eines Restaurants) gestimmt hatte. Auch wenn die Maßnahme zu der Zeit noch nicht in Kraft war – warum sollte es zu der Zeit sicherer sein, als nach dem Inkrafttreten? In ihrer Entschuldigung sagte ihre Sprecherin, Kuehl sei traurig gewesen, dass das Restaurant vorübergehend schließen muss, und sie noch einmal dort essen wollte – sie habe dabei aber auch auf „angemessene Vorsichtsmaßnahmen“ geachtet. Aber wenn man Ansteckungen in Restaurants durch Hygienemaßnahmen verhindern kann, kann man dann nicht… die Restaurants einfach offen halten?

Andrew Cuomo, Gouveneur von New York, warnte bei WAMC, dass man zum traditionellen Erntedankfest Thanksgiving lieber zu Hause bleiben und niemanden treffen soll. Nachdem er das ganz überschwänglich verkündet hatte, wurde er gefragt, was er denn für Pläne zu Thanksgiving habe. Ob er wirklich so dreist ist, oder einfach nicht so schnell lügen konnte, weiß ich nicht, aber seine Antwort war: Seine Mutter wird ihn besuchen kommen. Angesichts der Tatsache, dass Cuomo 63 Jahre alt ist, kann man davon ausgehen, dass die gute Dame zur Risikogruppe gehört. Sein Auftritt hatte dann so viel Kritik nach sich gezogen, dass er seine Pläne änderte.

Dann gibt es noch Gavin Newsom, den Gouverneur von Kalifornien. Sein Fall war einer der skandalösesten. Er hat immer wieder auf das Tragen einer Maske gepocht. So sehr, dass sein Staat die Bürger dazu anwies, beim Essen in Restaurants zwischen den Bissen, die Maske wieder aufzusetzen, außerdem war das Zusammentreffen von mehr als drei Haushalten verboten. Das hinderte ihn aber nicht daran, mit mehr als zehn Leuten ohne Maske bei einer Geburtstagsfeier im Luxusrestaurant „French Laundry“ erwischt zu werden. In seiner Entschuldigung behauptete er, dass er im Außenbereich gegessen habe, obwohl Fotos das widerlegen. Außerdem sagte er, es wären mehr Leute da gewesen, als er erwartet hatte, aber da sein Freund sich für seinen Geburtstag so viel Mühe gegeben hätte, sei er geblieben, obwohl es falsch war.

Im gleichen 3-Michelin-Sterne-Restaurant und im gleichen Raum wie Newsom feierte die Bürgermeisterin von San Francisco London Breed am nächsten Tag ebenfalls einen Geburtstag. Das Restaurant ist wohl ein Geheimtipp unter kalifornischen Politikern. Zu der Zeit war der bloße Besuch eines Restaurants nicht verboten, nur das Zusammentreffen von mehr als 3 Haushalten. Da laut eines Sprechers 10 Gäste da gewesen sein sollen, von denen die Namen nicht veröffentlicht werden, kann man aber mutmaßen, dass dagegen verstoßen wurde. Drei Tage danach verbot die Bürgermeisterin schließlich Indoor Dining (also innerhalb eines Restaurants zu essen, so wie sie es getan hat).

Die Liste ist immer noch nicht zu Ende. Steve Adler, Bürgermeister von Austin, hat gleich gegen mehrere Vorschriften verstoßen. Er postete eine Videobotschaft, in der er seine Bürger anwies, zu Hause zu bleiben und die Maßnahmen einzuhalten. Was er dabei nicht erwähnte: Dieses Video hat er in seinem Ferienhaus in Mexiko gedreht. Und bevor er da mit seinem Privatjet hingeflogen ist, nahm er an der Hochzeitsfeier seiner Tochter in Austin Teil. Die Feier fand mit 20 Gästen im South Congress Avenue Hotel statt – zu einer Zeit wo höchstens 10 erlaubt gewesen wären. Trotzdem behauptete der Bürgermeister in einer Stellungnahme, seine Tochter hätte die Feier an die Regeln angepasst.

Im Vorfeld der Feiertage zu Thanksgiving hatten die Gesundheitsbehörden in der gesamten Bay Area (also auch San José) die Menschen aufgefordert, nicht zu reisen oder sich mit Menschen außerhalb des Haushalts zu treffen. Die Gesundheitsbeauftragte des Santa Clara County, Sara Cody, riet, sich nicht mit mehr als zwei anderen Haushalten zu treffen. Doch Sam Liccardo, der Bürgermeister von San José feierte gleich mit fünf Haushalten Thanksgiving. Ein Journalist fragte ihn, ob er von den Regeln nichts wusste oder ob sie ihn einfach nicht interessierten, worauf er antwortete, er habe die Entscheidung mit seinem Herzen, nicht seinem Kopf getroffen.

Was sagen uns diese Fälle?

Dass Politiker auch mal die Maske falsch tragen, auch mal die Abstände nicht wahren, auch mal in den Urlaub fahren, auch in zu großen Kreisen beieinander sind – wer will es ihnen verdenken! Politiker sind Menschen und Menschen sind nicht für den Lockdown geschaffen.

Dieser Artikel von Elisa David erschien zuerst auf TichysEinblick.