2G in Fahrschulen – Freiheitsgefühl könnte ansteckend sein

Von Gesche Javelin | Schon seit ich das erste Mal im Sportwagen meines Patenonkels mitgefahren bin, warte ich darauf, Auto fahren zu können. Ich sehne mich danach, mein Fernweh endlich mit meinem eigenen Auto zu befriedigen und selbständig mein nächstes Ziel zu erreichen, ohne mir mit dem Fahrrad die Beine abzustrampeln oder auf das Elterntaxi angewiesen zu sein. Ich möchte endlich selbst das Gaspedal durchdrücken und spüren, wie die Massenträgheit mich in die Rückenlehne presst – und vor allem die Macht über das Radio haben.

Jetzt stehen diesem Gefühl von Freiheit nicht nur aufgebrachte Klimaaktivisten im Weg, sondern auch noch eine Spritze. Autofahren ist seit Neustem anscheinend in vielerlei Hinsicht sehr gefährlich, man könnte sich sogar anstecken und das leider nicht mit der Sehnsucht nach Unabhängigkeit. Ich sah mich der Freiheit schon so nah: In ein paar Monaten könnte ich endlich mit dem Führerschein anfangen. Doch Anfang des Jahres wurde ich wieder einmal aus meinem Traum in die Realität gerissen: In der Fahrschule wurde die 2G-Regel eingeführt. Die Freiheit fährt direkt vor meiner Nase davon.

Zumindest stand das so in den Schlagzeilen. Doch nach kurzer Recherche stellte sich heraus, dass es doch die ein oder andere Fahrschule gibt, bei der man mit 3G teilnehmen kann. Auch in der Verordnung ist nur für die Prüfungen festgelegt, dass diese mit 3G stattfinden müssten. Aber von 3G, geschweige denn 2G im Unterricht habe ich dort nichts gefunden. Wieder einmal eilen einzelne (oder auch einige) ängstlich den Verordnungen voraus. Und auch nichts Neues ist: Chaos. Keiner weiß eigentlich so genau was gilt, ab wann es gilt, ob es nur angedroht wurde oder auch wirklich verordnet wurde. Verwirrung. Hilflosigkeit. Durcheinander. Ja, wie Corona-Politik es an sich hat.

Freiheit, Unabhängigkeit, Kontrolle 

Doch zumindest gegen die Verwirrung und das Durcheinander im Straßenverkehr hat Elon Musk die rettende Idee: das autonome Fahren. Vor ein paar Jahren behauptete er: „In 20 Jahren wird sich der Besitz eines Autos, das nicht autonom ist, anfühlen wie heute der Besitz eines Pferdes.“ Eine Freundin von mir, die vor Kurzem ein eigenes Pferd bekommen hat, wirkte auf mich persönlich ziemlich glücklich. Und ich werde auch in 20 Jahren glücklich sein, ein Auto selbst fahren zu können. Ich denke, dass es nicht nur mir so geht. Beim Auto fahren geht es für mich um das Gefühl von Freiheit, selbst die Kontrolle zu haben. Selbst zu steuern und entscheiden zu können, wo man hinfährt und wie schnell. Und natürlich auch sich eigenständig und schnell von einem Ort zum anderen bewegen zu können.

Irgendwann wird dann auch noch das Leben für mich gelebt und ich gucke nur noch zu, wie meine eigenes Leben an mir vorbeizieht

Das alles wird das autonome Fahren mir wohl abnehmen. Ich sitze in einer Blechkiste, die mich zur Ostsee fährt, ohne dass ich spontan entscheide, dass ich den Weg über die Landstraße nehme, weil die Landschaft schöner ist. Das Auto entscheidet für mich, was die effektivste Strecke ist. Damit ich dann im Auto sitzen kann und mir mit anderen Sachen die Zeit vertreibe. Alles wird für mich übernommen und ich muss nur noch das Ziel sagen. Irgendwann wird dann auch noch das Leben für mich gelebt und ich gucke nur noch zu, wie meine eigenes Leben an mir vorbeizieht, indem alles für mich gemacht wird.

Doch ich habe mein Leben selbst in der Hand. Ich werde mein eigenes Auto haben und spüren, wie ich das Gaspedal durchdrücke und es mich in die Rückenlehne drückt. Das wird mir kein Gesundheitsminister nehmen können.

 


Zerstörte Zukunftsträume – wie Corona uns verändert hat

Von Gesche Javelin | Unsere Zukunftsvisionen entwickeln sich aus der aktuellen Situation. Aus der Gegenwart entsteht unsere Zukunft. In den letzten knapp zwei Jahren hat sich mein Blick auf die Zukunft verändert, genauso wie sich die Gegenwart verändert hat.

Meine Freunde und ich planten, zusammen zu Konzerten zu gehen, zu feiern und neue Leute kennenzulernen. Ich träumte davon, mit meiner Familie den nächsten Urlaub in Italien zu verbringen. Mein bestandenes Abitur sah ich schon vor mir. Voller Neugier die Welt erkunden, hoffentlich einen guten Ausbildungs- oder Studienplatz bekommen und in eine WG ziehen – das war der Plan. Doch während vor knapp zwei Jahren meine einzige Sorge war, nicht genug Geld zusammenzubekommen oder nicht zu wissen, was ich beruflich machen möchte, muss man sich heute fragen, ob man ohne den Status „geimpft“ überhaupt noch studieren, geschweige denn reisen kann. 

Eine Virusvariante folgt der nächsten und die Krise scheint kein Ende zu nehmen. Impfen wird gefordert, um am Leben teilnehmen zu können. Wenn sich diese Gegenwart zur Zukunft entwickelt, stellt sie für mich wohl in Aussicht, dass von meinem Zukunftstraum nur das Abitur übrig bleibt oder dass ich mir jede vier bis sechs Monate eine fragwürdige Substanz in den Arm jagen lassen muss. Finde ich beides nicht gerade verlockend. 

Innerhalb von eineinhalb Jahren entwickelte sich ein Zukunftstraum in einen Zukunftsalbtraum. Eine krasse Leistung für Politiker, die sich auf die Fahne schreiben, sich für die Zukunft einzusetzen. In Wirklichkeit höchstens vielleicht für ihre eigene.

Wo sind die ganzen Fridays for Future-„Aktivisten“, wenn es wirklich um die Zukunft geht? Für welche Zukunft setzt ihr euch ein? Eure oder die der Politik? Ich will jedenfalls wieder von meiner Zukunft träumen können, ohne dass ein Gesicht, wie das von Karl Lauterbach, sie zum Albtraum macht. Auf jeden Fall gebe ich die Hoffnung nicht auf!


Ein Liebesbrief an die Weihnachtstraditionen

Von Gesche Javelin | Die Nächte werden länger und in den Häusern leuchtet die erste Kerze des Adventskranzes. Ich erwarte freudig den ersten Dezember, um das Türchen Nummer eins des Adventskalenders öffnen zu können. Das Haus wird geschmückt und der Weihnachtsbaum aufgestellt. Ich hetze durch die Läden, um die letzten Geschenke einzukaufen. Die Vorfreude liegt überall in der Luft. Dann endlich ist Heiligabend da. Die Kirchen sind bis unter den Glockenturm gefüllt. Kurze Zeit später sitzt die ganze Familie lachend und quasselnd vor dem herrlich duftenden Weihnachtsessen. Leuchtende Augen schielen immer wieder auf die Geschenke unter dem Baum.

Ich liebe das Knistern, das Glitzern, das Leuchten, die Vorfreude in der Weihnachtszeit. Ich genieße, die Zeit mit der Familie. Die Liebe und Fröhlichkeit, die überall zu spüren ist, und nicht zuletzt das Essen und die Geschenke. Auch der alljährliche Gang in die Kirche, der sich immer gefühlt ewig hingezogen hat, weil ich es gar nicht erwarten konnte, endlich die Geschenke auspacken zu können, gehört für mich dazu. Traditionen, die dieser besonderen Zeit ihren Zauber geben. Was wäre Weihnachten schon ohne Traditionen?

Jedes Land hat seine eigenen Traditionen und jede Tradition hat ihre eigene kleine GeschichteDie Venezolaner laufen mit Rollschuhen zu der Weihnachtsmesse. In der Ukraine werden die Weihnachtsbäume mit Spinnweben dekoriert. Deiner Legende nach konnte eine arme Frau sich keinen Baumschmuck leisten. Als sie am nächsten Tag aufwachte, war ihr Baum mit Spinnweben umhüllt und glitzerte im Sonnenlicht. Auch in den USA schmückt man seinen Tannenbaum gerne mit einem ungewöhnlichen Ornament. Wenn man genau hinsieht, erkennt man eine Weihnachtskugel in Form einer Essiggurke in vielen Weihnachtsbäumen. Wenn du das Glück hast, die Essiggurke als Erster zu entdecken, bekommst du vielleicht ein extra Geschenk 

Die Spanier hoffen an Weihnachten auch auf eine Portion extra Glück. Die spanische Nationallotterie gibt zu dieser Zeit die größte Geldsumme des Jahres aus. Die frohe Botschaft – die Lottozahlen – wird von 22 Kindern singend verkündet. Das slowakische Glück wird vom Pudding abgelesen. Das ältesten Familienmitglied wirft einen Löffel voll mit Pudding an die Decke. Je mehr Pudding kleben bleibt, desto mehr Glück wird die Familie haben. Endlich mal mit Essen um sich schmeißen, ohne Ärger zu bekommen! Vielleicht sollte ich mir mal ein paar Falten aufmalen, mir die Haare weiß färben (ist ja sowieso in) und zu Weihnachten in die Slowakei gehen.

Während in Japan für das Weihnachtsessen um die letzten Plätze in der Fast-Food-Kette KFC gestritten wird – KFC hat bei den Japanern vor ungefähr 50 Jahren einen guten Start mit wahrscheinlich einer ihrer erfolgreichsten Werbekampagnen hingelegt, der bis heute anhält- , wird in Polen kein Fleisch, sondern nur Fisch aufgetischt. In Voraussicht – oder auch in Nachsicht – wird außerdem immer ein Platz zusätzlich am Tisch gedeckt, falls noch ein unerwarteter Gast kommen sollte. Dieser Brauch kommt von der Weihnachtsgeschichte, in der Maria und Joseph keine Unterkunft finden konnten.

Im hohen Norden, in Schweden, wird in Gedenken an die Legende der Lichterkönigin St. Lucia der Lucientag am 13. Dezember gefeiert. Die Heilige Lucia soll zu Zeiten der Christenverfolgung im antiken Rom Christen Essen in ihre Verstecke gebracht haben und dabei, um die Hände frei zu haben, einen Lichterkranz mit Kerzen auf dem Kopf getragen haben. Heute erfüllen weiß gekleidete Mädchen mit einem Lichterkranz auf dem Kopf das Land mit hellem Kerzenlicht. Begleitet werden sie von Jungen in weißen Hemden und einer spitzen Sternenmütze.

Schöne, lustige, komische und vor allem besondere Traditionen machen unsere Weihnachtszeit so wertvoll. Sie verbinden uns und machen uns einzigartig. Ich liebe die Unterschiedlichkeiten, die Besonderheiten. Ich liebe Weihnachten und ich liebe unsere Traditionen.


Ein Liebesbrief an die Weihnachtstraditionen

Von Gesche Javelin | Die Nächte werden länger und in den Häusern leuchtet die erste Kerze des Adventskranzes. Ich erwarte freudig den ersten Dezember, um das Türchen Nummer eins des Adventskalenders öffnen zu können. Das Haus wird geschmückt und der Weihnachtsbaum aufgestellt. Ich hetze durch die Läden, um die letzten Geschenke einzukaufen. Die Vorfreude liegt überall in der Luft. Dann endlich ist Heiligabend da. Die Kirchen sind bis unter den Glockenturm gefüllt. Kurze Zeit später sitzt die ganze Familie lachend und quasselnd vor dem herrlich duftenden Weihnachtsessen. Leuchtende Augen schielen immer wieder auf die Geschenke unter dem Baum.

Ich liebe das Knistern, das Glitzern, das Leuchten, die Vorfreude in der Weihnachtszeit. Ich genieße, die Zeit mit der Familie. Die Liebe und Fröhlichkeit, die überall zu spüren ist, und nicht zuletzt das Essen und die Geschenke. Auch der alljährliche Gang in die Kirche, der sich immer gefühlt ewig hingezogen hat, weil ich es gar nicht erwarten konnte, endlich die Geschenke auspacken zu können, gehört für mich dazu. Traditionen, die dieser besonderen Zeit ihren Zauber geben. Was wäre Weihnachten schon ohne Traditionen?

Jedes Land hat seine eigenen Traditionen und jede Tradition hat ihre eigene kleine GeschichteDie Venezolaner laufen mit Rollschuhen zu der Weihnachtsmesse. In der Ukraine werden die Weihnachtsbäume mit Spinnweben dekoriert. Deiner Legende nach konnte eine arme Frau sich keinen Baumschmuck leisten. Als sie am nächsten Tag aufwachte, war ihr Baum mit Spinnweben umhüllt und glitzerte im Sonnenlicht. Auch in den USA schmückt man seinen Tannenbaum gerne mit einem ungewöhnlichen Ornament. Wenn man genau hinsieht, erkennt man eine Weihnachtskugel in Form einer Essiggurke in vielen Weihnachtsbäumen. Wenn du das Glück hast, die Essiggurke als Erster zu entdecken, bekommst du vielleicht ein extra Geschenk 

Die Spanier hoffen an Weihnachten auch auf eine Portion extra Glück. Die spanische Nationallotterie gibt zu dieser Zeit die größte Geldsumme des Jahres aus. Die frohe Botschaft – die Lottozahlen – wird von 22 Kindern singend verkündet. Das slowakische Glück wird vom Pudding abgelesen. Das ältesten Familienmitglied wirft einen Löffel voll mit Pudding an die Decke. Je mehr Pudding kleben bleibt, desto mehr Glück wird die Familie haben. Endlich mal mit Essen um sich schmeißen, ohne Ärger zu bekommen! Vielleicht sollte ich mir mal ein paar Falten aufmalen, mir die Haare weiß färben (ist ja sowieso in) und zu Weihnachten in die Slowakei gehen.

Während in Japan für das Weihnachtsessen um die letzten Plätze in der Fast-Food-Kette KFC gestritten wird – KFC hat bei den Japanern vor ungefähr 50 Jahren einen guten Start mit wahrscheinlich einer ihrer erfolgreichsten Werbekampagnen hingelegt, der bis heute anhält- , wird in Polen kein Fleisch, sondern nur Fisch aufgetischt. In Voraussicht – oder auch in Nachsicht – wird außerdem immer ein Platz zusätzlich am Tisch gedeckt, falls noch ein unerwarteter Gast kommen sollte. Dieser Brauch kommt von der Weihnachtsgeschichte, in der Maria und Joseph keine Unterkunft finden konnten.

Im hohen Norden, in Schweden, wird in Gedenken an die Legende der Lichterkönigin St. Lucia der Lucientag am 13. Dezember gefeiert. Die Heilige Lucia soll zu Zeiten der Christenverfolgung im antiken Rom Christen Essen in ihre Verstecke gebracht haben und dabei, um die Hände frei zu haben, einen Lichterkranz mit Kerzen auf dem Kopf getragen haben. Heute erfüllen weiß gekleidete Mädchen mit einem Lichterkranz auf dem Kopf das Land mit hellem Kerzenlicht. Begleitet werden sie von Jungen in weißen Hemden und einer spitzen Sternenmütze.

Schöne, lustige, komische und vor allem besondere Traditionen machen unsere Weihnachtszeit so wertvoll. Sie verbinden uns und machen uns einzigartig. Ich liebe die Unterschiedlichkeiten, die Besonderheiten. Ich liebe Weihnachten und ich liebe unsere Traditionen.


Wie war das nochmal? Damals vor Corona?

Von Gesche Javelin | Vorweihnachtszeit 2019 – es ist erst zwei Jahre her, fühlt sich aber an wie ein völlig anderes Leben. Man hat sich persönlich getroffen, einfach so, im realen Leben. Ohne darüber nachzudenken, ob man gleich eine Ordnungswidrigkeit kassiert, weil man sich nicht an die Corona-Regeln hält. Heiserkeit, Schniefnase und Husten hin oder her.

Vor genau zwei Jahren lief ich quatschend mit meinem fünf Freunden durch die Europa-Passage. Wir lachten und freuten uns schon auf den Weihnachtsmarkt, auf den wir geradewegs zusteuerten. Im Vorbeigehen sahen wir einen Ständer mit Hüten – ob die uns wohl stehen würden? Ich blieb stehen, setzte einen besonders opulenten Hut auf und posierte albernd mit meinen Freundinnen, bis wir die Hüte lachend wieder zurücklegten. Ein paar Meter weiter kam mir schon der köstliche Geruch von gebrannten Mandeln und das Gedudel der Weihnachtslieder entgegen.
Voller Vorfreude drängten wir uns in die Menschenmassen. Mir lief schon das Wasser im Mund zusammen. Also schnell zu den gebrannten Mandeln und, nicht zu vergessen, zum Schmalzgebäck.

Nachdem wir die schier endlose Schlange überwunden hatten, kuschelten wir uns dicht aneinander gedrängt in eine Ecke und genossen unsere reichliche Beute. Die Tüten wurden herumgereicht und jeder aß beim Anderen mit, bis wir nicht mehr konnten.
Kurz darauf hetzten wir zum Bahnhof, um in letzter Minute in die Bahn zu springen. Schwer atmend quetschen wir uns auf einen Vierer-Sitz. In der Bahn war es brechend voll – die Menschen standen dicht gedrängt beieinander. Kaum zu glauben, dass der Vierer-Platz noch frei war. Um uns herum erfüllten Quatschen und Lachen, Kindergeschrei, Tütenknistern und viel zu laute Kopfhörer-Musik den Waggon.

Heute scheint mir diese Erinnerung völlig fremd. Die Straßen sind zwar immer noch voll, aber von der vorweihnachtlichen Fröhlichkeit und Leichtigkeit ist kaum noch etwas zu spüren. Stattdessen herrschen Abstand, Angst und Masken. In ein Geschäft und auf den Weihnachtsmarkt kommst du nur noch mit QR-Code, der deinen „G-Status“ nachweist. Ach ja, und – fast hätte ich es vergessen – die Maske muss hier natürlich auch getragen werden. Die Dinger kann man sich ja gar nicht mehr wegdenken, auch wenn ich aus gesundheitlichen Gründen selbst keine tragen kann.

Ist das schon das neue „normal“?
Ich beobachte mit Erschrecken, dass es mir immer unbekannter wird, wie mein Leben früher einmal war. Es scheint so fremd, dass ich im ersten Moment richtig verwirrt bin, wenn ich in einem Film Menschen ohne Maske und Abstand im Supermarkt sehe. Freunde wollen sich nicht mehr umarmen, manche nichtmal mehr treffen: Geimpft vs. ungeimpft ist der neuste Trennungsgrund. Derweil heißt der Werbeslogan für Weihnachten 2021: „Weiße Weihnachten auch im Gesicht. Für jeden fünf FFP2 Masken.“

Das Absurde wird normal und das Normale immer absurder. Manchmal frage ich mich, wo das noch enden soll. Wird die Welt irgendwann wieder normaler? Kann ich irgendwann wieder, mit Heiserkeit und einer wetterbedingten Schniefnase durch die Gegend laufen, ohne Angst haben zu müssen, schräg angeguckt oder gemieden zu werden? Ich hoffe es.


Gesche Javelin, im Jahr 2005 geboren, ist froh, wenn sie 2024 die Schule verlassen kann. Träumt davon die Welt zu bereisen, ihren eigenen Reiseblog zu starten und eine bessere und vor allem freiere Zukunftsversion zu erschaffen. Liebt gute Bücher und offenen Diskurs, der leider auch immer mehr zu einem Traum wird. Sammelt Stifte und schreibt gerne über gesellschaftliche Themen, wie zum Beispiel die Schule und den Umgang mit uns Jugendlichen.



Politik in der Schule: Die „richtige Meinung“ auswendig lernen

Von Gesche Javelin | „Wir müssen die Kohlekraftwerke abschalten, dürfen kein Auto mehr fahren, keine tierischen Produkte mehr essen, am besten gleich aufhören zu atmen, damit wir bloß kein CO2 mehr ausstoßen.“ Das ist in etwa die Einstellung, die wir Jugendlichen haben sollen. Und dann fragt man sich, warum die Suizidrate bei Jugendlichen steigt?

Hinterher gebrüllt bekommen, eine „links-grün versiffte Kampflesbe“ zu sein, ist cool, aber wehe man deutet an, dass man Fleisch eigentlich ganz lecker findet oder es gar isst. Das seien doch Leichen, die man da genüsslich äße. Willkommen in meinem Leben unter Fridays for Future-Anhängern. Ich war zweimal auf einer solchen Demo und ich fand das Auftreten damals schon ziemlich lächerlich, obwohl ich von der Sache überzeugt war.

Und mitten im Demonstrationszug wirft jemand seine Chipstüte auf die Straße. So steht die Jugend für die Umwelt ein.

Mehr als die Hälfte waren Schüler, die nur mitgekommen waren, weil sie keinen Unterricht haben wollten oder weil alle anderen auch hingegangen sind. Zu einem Protest, bei dem die Schulleitung genehmigt, dass kein unentschuldigter Fehltag für das Wegbleiben von der Schule eingetragen wird. Und mitten im Demonstrationszug wirft jemand seine Chipstüte auf die Straße. So steht die Jugend für die Umwelt ein.

Als einmal das Thema Treibhauseffekt auftrat, musste ich den Greta-Anhängern erklären, was man grob unter dem Modell versteht. Obwohl ich zu dem Zeitpunkt nun wirklich nicht von mir behaupten konnte, mich informiert zu haben. Das Einzige, was ich wusste, hatte ich aus den Nachrichten aufgeschnappt oder im Erdkundeunterricht gelernt. Bloß schade, dass ich zu dem Zeitpunkt den wissenschaftlichen Nonsens dieses Modells nicht durchblickte. Die Situation wäre eine gute Diskussionsgrundlage gewesen.

Inzwischen haben unter anderem mein Vater und mein Opa mich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Und das ganz ohne Totschlagargumente oder Aufdrücken von Überzeugungen und Glaubenssätzen, sondern mit kritischen Fragen und Fakten. Wenn man jetzt den wissenschaftlichen Teil mal außen vor lässt: Was ist das für eine Demonstration, die volle Unterstützung von der Regierung bekommt? Wo ist der Widerstand, gegen den gekämpft wird? Warum kann mir von den überzeugten Demogängern in meinem Umfeld niemand die Grundlagen erklären?

Es scheint unhinterfragbar zu sein, dass es einen menschengemachten Klimawandel gibt, weil das ja 99% der Wissenschaftler sagen. Doch gerade dann sollte man doch die Fragen stellen können. Dann müsste es doch jeder erklären können, doch meistens stellt sich das Gegenteil heraus. Die 99% sind übrigens ein Mythos, wie es zum Beispiel in diesem Artikel sehr gut erklärt wird.

Und das ist nicht das Einzige, was auch von mir mal ohne zu hinterfragen geglaubt wurde. Der Masse hinterher laufen, ist keine große Leistung. Es ist nicht alles wahr, weil es „die Mehrheit“ sagt oder gar die Lehrer. Man ist nicht unbedingt gut informiert nur, weil man jeden Abend um acht vor dem Fernseher sitzt.

Momentan sind die perfekten Voraussetzungen gegeben, das und viel anderes zu lernen (vor allem einen kühlen Kopf zu bewahren, trotz des überhitzten Klimas überall). Kritisch Denken ist in Zeiten des Internets und machtgierigen Politikern wichtiger denn je und trotzdem ist das Gegenteil sehr verbreitet. Wir ruhen uns gerne darauf aus, dass Google alles weiß und wir doch kritisch sind (gegenüber allem, was nicht links-grün ist).

Dabei wird gern vergessen, dass kritisch zu sein nicht nur heißt, andere Meinungen zu hinterfragen, sondern vor allem seine eigene.

Darüber sollten vor allem die, die denken, uns Jugendliche für ihre Politik ausnutzen zu können, mal nachdenken. Denn wir haben keinen Bock mehr. Also, tut mir Leid (oder auch nicht), Ihre Überzeugung zu hinterfragen – aber ganz so leicht auszunutzen, wie Sie erwartet haben, sind wir nicht.

 


Flugtaxis – das Fortbewegungsmittel der Zukunft?

Von Gesche Javelin | Fliegende Autos schweben über den Dächern der Stadt. Die Traumvorstellung von Science-Fiction-Liebhabern. Oder vielleicht bald die Realität? Von zu Hause aus los fliegen und in ein paar Minuten in der nächsten großen Stadt landen, ohne Staus und nervige Verkehrsbehinderungen. Wer hätte es nicht gerne, endlich ohne Staus überall hinzukommen? Werden wir bald schon wie in Zurück in die Zukunftmit unserem fliegenden Auto von einem Ort zum anderen kommen oder bleibt das erst einmal eine Traumvorstellung?

Die ersten Versuche fliegende Autos zu bauen, gab es schon im 20. Jahrhundert. Doch scheiterten sie. Jetzt nach fast einem ganzen Jahrhundert, sind die ersten Modelle tatsächlich kurz davor in die Serienproduktion zu gehen. Zum Beispiel bringt das holländische Unternehmen PAL-V bald ihr fliegendes Auto Libertyauf den Markt. Es soll bis zu 400 km Reichweite und auf der Straße eine Geschwindigkeit von bis zu 170 km/h erreichen, in der Luft etwas schneller. Der Umbau vom Auto in das fliegende Gefährt dauere etwa zehn Minuten. Außerdem läuft es mit Benzin. Nur billig wird es nicht, den Stau zu überfliegen. Ganz abgesehen von den aktuellen Benzinpreisen, soll die erste Edition eine halbe Millionen Euro kosten. Zudem ist das mit den Staus überfliegen doch nicht ganz so einfach. Man darf nicht von der Straße abheben, sondern nur von einem Flugplatz aus starten. Also ganz so wie bei James Bond ist es nicht.

Eine für die breite Bevölkerung realistischere Art der zukünftigen Fortbewegung sind Flugtaxis. Mehr als 100 Firmen arbeiten momentan daran, verschiedene Modelle zu entwickeln. Die fliegenden Taxis heben senkrecht ab und sind dadurch besser in Städten anwendbar. Sie sind wendig, haben jedoch meist wegen des Elektroantriebs nur eine geringe Reichweite von unter 50 km. Aber wenigstens müsste Ursula von Leyen dann keinen Privatjet mehr für den 50km kurzen Weg von Wien nach Bratislava nehmen. Vielleicht sollte die Firma sich mal mit ihr in Verbindung setzten. 

Unter anderem die deutsche Firma Volocopter oder auch Airbus haben bereits erste Testflüge hinter sich. Wie die meisten Flugtaxis in Entwicklung, bewegen sich auch diese mit Rotoren und fliegen autonom, also ohne Piloten. Auch perfekt für Ursula, die ja nun behauptet hat, sie hätte den Privatjet genommen, weil sie Angst vor Corona hat. Damit sie abheben können, muss das Gewicht möglichst gering gehalten werden. In den nächsten Jahren werden die bemannten Drohnen von Volocopter voraussichtlich unter anderem in Singapur in Benutzung kommen. Selbst in Deutschland sollen schon bald erste Flugtaxis am Frankfurter Flughafen in Betrieb gehen. Die Zukunftwird dann doch schneller real als man denkt. Doch wie umsetzbar ist diese Technologie wirklich? Kann man mit Flugtaxis den Verkehr entlasten oder gar ersetzen?

In ein Flugtaxi passen meist nur zwei bis drei Menschen. Ein Ersatz für den Verkehr kann es also eher nicht werden. Wenn ich mir vorstelle, dass auch nur ein Viertel des Verkehrs der Städte in die Luft verlagert wird, habe ich schon Angst, dass mir so ein Ding früher oder später auf den Kopf fällt, weil die Batterie plötzlich leer ist. Immerhin verdeckten sie dann die böse Sonneund die Erde hat vielleicht kein Fieber mehr. Sondern Schüttelfrost.

Okay, nein. Fassen wir zusammen: der Traum, dass wir alle irgendwann ein fliegendes Auto fahren bzw. fliegen wird wahrscheinlich nicht wahr. Denn wie soll der Verkehr in der Luft geregelt werden? Schwebende Ampeln? Leuchtzeichen? Ja gut, feste Strecken soll es geben, aber so viel Verkehr wie wir auf dem Boden schon haben – und selbst das funktioniert schon nicht so reibungslos – kann doch selbst mit festgelegten Strecken kaum in der Luft möglich sein. Aber Mal so ein Flug über die Stadt wäre trotzdem ganz cool.


Impfen hier, impfen da – ich kann es nicht mehr hören!

Von Gesche Javelin | Wann lässt du dich impfen? Bist du schon geimpft? Warum bist du denn noch nicht geimpft? Es dreht sich alles nur noch darum, geimpft oder nicht geimpft: wenn man Leute besuchen möchte, beim Small Talk, wenn die Tests morgens in der Schule kontrolliert werden, wenn man mit Freunden irgendwo hingehen will – der Impfstatus wird ausgetauscht wie Sammelbilder.

In meinem Umfeld ist das Thema zum Glück nicht so dominierend. Doch bei einer meiner Lehrerinnen um so mehr. Als sie eines morgens die Tests von den Ungeimpften kontrollieren musste, hat sie jeden einzelnen von uns verhört, denn sie wollte eine Rechtfertigung, warum wir noch nicht geimpft sind. Am Ende der Stunde erzählte sie uns, wo man sich denn überall impfen lassen kann und wie einfach das doch gehe. Wir sollen uns doch bitte möglichst schnell impfen lassen, weil die Pandemie sich ja immer mehr zu einer „Pandemie der Ungeimpften“ entwickle.


Oftmals sind die Lehrer das Problem, nicht die Mitschüler

Diese Schuldzuweisung haben sich aber glücklicherweise einige nicht gefallen lassen. Beim Elternabend wurde dies angesprochen und die Lehrerin wurde von unserer Klassenlehrerin zurechtgewiesen und nun musste sie sich rechtfertigen. Zu uns Schülern meinte sie dann, dass sie sich der Emotionalität dieses Themas nicht bewusst gewesen wäre. Was für eine Pädagogin ist man eigentlich, wenn man eine ganze Klasse öffentlich ins Kreuzverhör nimmt und mehr oder weniger zu den Schuldigen einer weltweit verbreiteten Krankheit macht – und da gar nicht sieht, wo das Problem liegt. Klar, wir sind einfach nur emotional. 

In der nächsten Stunde mit ihr sollten wir eine Diskussion darüber führen, ob es wichtig wäre, dass Jugendliche sich gegen Corona impfen lassen. Dazu sollte jeder drei Pro- und drei Contra-Argumente heraussuchen. Die eine Hälfte der Klasse sollte in der nachfolgenden Debatte dann die Pro-Seite vertreten und gegen die andere Hälfte der Klasse, die die Contra-Seite vertreten sollte, antreten. Zwei Schüler haben die Moderation übernommen und dann am Ende der Diskussion entschieden, welche Seite die Debatte gewonnen hat. Sie entschieden sich für die Seite, die die Meinung vertreten haben, dass es wichtig wäre, dass Jugendliche sich impfen lassen. Bei der Publikumsabfrage, welche Meinung man selbst hat, waren dann aber mehr als die Hälfte der Meinung, dass es nicht so wichtig ist, sich als Jugendlicher impfen zu lassen.

Sollte es bei einer Impfung nicht eigentlich um die Gesundheit gehen und statt um das Zurückgewinnen der Freiheit oder sozialer Interessen? 

Ich bin froh, dass dieses Thema in meiner Klasse ziemlich tolerant gehandhabt wird. Denn ganz abgesehen von dem Druck den einzelne Lehrer durch ständiges Fragen auslösen, fühlt man sich inzwischen auch als Außenseiter, wenn man nicht geimpft ist. In vielen Klassen sind schon annähernd alle geimpft. Einige lassen sich dann nur impfen, weil sie nicht mehr die einzigen Ungeimpften sein wollen oder nicht alles mitmachen können. Eins ist klar: das Thema nimmt in zwischen einen viel größeren Teil in unserem Alltag ein, als es eigentlich verdient. Und die Gründe dafür, gehen inzwischen weit über den Nutzen hinaus, der überhaupt mal zu der Impfung geführt hat. 
Sollte es bei einer Impfung nicht eigentlich um die Gesundheit gehen und statt um das Zurückgewinnen der Freiheit oder sozialer Interessen? 


Wie die Schule uns mit Homeschooling nicht nur die Bildung raubt

Von Gesche Javelin | Über anderthalb Jahre sind wir jetzt schon in dieser Ausnahmesituation. Mussten lernen mit den Einschränkungen umzugehen, immer wieder im Distanzunterricht lernen. Jetzt hat sich meine Schule entschieden – „falls es doch nochmal einen Lockdown geben sollte“ – eine Probewoche Distanzlernen für die neuen Schüler, also auch für meine Klasse, durchzuführen. Wir sollten lernen mit der Lernplattform umzugehen, die die Schule nutzt. Warum müssen wir nach neunzehn Monaten hin und her nochmal lernen, wie Distanzlernen funktioniert? Die meisten Plattformen sind im Groben gleich aufgebaut und um festzustellen, ob wir mit dieser Plattform klarkommen, hätten es ausgereicht, als Hausaufgabe einmal Dateien hochzuladen und der Videokonferenz beizutreten. Allerhöchsten ein oder zwei Tage von zu Hause lernen, aber eine Woche?

Wurde nicht neulich noch behauptet, dass es keinen Lockdown mehr geben wird, warum müssen wir das dann überhaupt nochmal üben?

Und am Ende waren genau die gleichen Probleme zu erkennen, die auch die letzten Lockdowns dominierten: Wir Schüler lassen uns noch leichter ablenken, als sowieso schon, weil die Lehrer einen nicht sehen können. Die neue Minecraft-Welt muss dringend weitergebaut werden, die neueste Staffel Riverdale ist gerade raus gekommen oder vielleicht muss man ja auch noch ganz dringend mit jemanden quatschen. Die Lehrer können nicht gut mit den Schülern interagieren. Man sieht keine Reaktion vom Gegenüber, man kann sich nicht direkt an die Lehrer wenden und die technischen Probleme erschweren das Ganze noch. Es war noch nicht einmal die ganze Schule im Homeschooling und der Server stürzte schon ab.

Nach anderthalb Jahren Entwicklungszeit, gibt es schon erste Rufe nach dem Klimalockdown, aber es wird nicht geschafft, funktionierende Technik für die Schulen einzurichten. Sollte dabei nicht die Schule nicht immer vorgehen? Das wird uns Schülern jedenfalls immer gesagt, wenn wir mal unsere Hausaufgaben vergessen. Aber die Regeln scheinen nur für uns zu gelten – nicht für die Schule oder die Verantwortlichen für Digitalisierung oder Bildung in der Politik. 

Und selbst mit perfekter Technik, kann der Stoff einfach über den PC nicht so gut vermittelt werden, wie im Klassenraum. Es gibt nicht so vielfältige Möglichkeiten zu unterrichten, der Lehrer nimmt nicht so gut wahr, ob wir mitkommen oder nicht und man kann auch nicht so gut nach Hilfe fragen – beziehungsweise sich mit seinen Mitschülern beraten. Letzteres ist meiner Meinung nach mit das Gravierendste. Die Kontakte unter uns Schülern fehlen. Man kann sich nicht (so gut) austauschen, unterstützen und motivieren. In der Schule kann man voneinander lernen. Abgesehen von dem Unterricht lernt man den Umgang miteinander, trifft neue Leute und macht Erfahrungen. Die Erwachsenen tun gerne so, als könnten wir jetzt einfach nur nicht mehr mit unseren Nachbarn tratschen. Aber es geht um viel mehr als das. 

Wann sollen wir das alles nachholen?

Im Online-Unterricht sitzen wir alleine vor dem Computer und starren den ganzen Tag auf den Bildschirm. Wir sehen den ganzen Tag nichts anderes als unser Zimmer. Und die einzigen Menschen, die man dauernd sieht, ist die Familie. Nicht nur unsere körperliche Gesundheit leidet darunter. Auch auf die Psyche hat das viele Auswirkungen. Ich kenne einige, die über die Coronazeit soziale Ängste, Essstörungen oder Depressionen entwickelt haben. Bei mir habe ich gemerkt, wie mir der fehlende Kontakt zu Mitschülern und Freunden zugesetzt hat. Der Kontakt mit anderen Menschen wird immer ungewohnter. Dabei ist man doch gerade in der Jugend normalerweise ständig mit Leuten zusammen, geht feiern und lernt sich und andere kennen. Wann sollen wir das alles nachholen? Und vor allem wie, wenn es gefühlt die ganze Zeit so weitergeht und wir sogar noch eine zusätzliche Distanzlernen-Woche „freiwillig“ machen? Statt die Zeit zu genießen, in der wir zumindest einigermaßen normal lernen können.

Und auch diese eine Woche zusätzliches Homeschooling konnte nicht bewirken, dass wir mit dem Homeschooling besser klar kommen. Der Stoff lässt sich immer noch genauso schlecht rüber bringen, die Lehrer können immer noch nicht besser mit uns kommunizieren und wir lassen uns immer noch genauso leicht ablenken. Die sozialen Kontakte fehlen, auch wenn man sich jetzt nachmittags natürlich noch treffen kann. Und selbst bei der Technik, beziehungsweise beim Umgang mit dieser, hat es nichts bewirkt.

Eine Woche Unterrichtszeit zusätzlich verschwendet. 


E-Scooter – mehr Fluch als Segen

Von Gesche Javelin | Wie eine Invasion übernehmen die E-Scooter mittlerweile die Straßen der Städte. Überall stehen sie an den Straßenrändern, aber leider nicht nur da. Im Rhein wurden um die 500 E-Scooter gefunden, sie liegen auf Gehwegen, in Einfahrten, in den Stadtparks. Achtlos zur Seite geschmissen. Ganz nach dem Motto „gehört ja nicht mir, also ist es ja auch nicht meine Verantwortung“. Dass der Staat das bezahlt und somit auch wir, wird vergessen.

Der Nutzen für die Gesellschaft beziehungsweise für die Umwelt lässt auch zu wünschen übrig. Bei der Herstellung der Lithium-Akkus verschmutzen Chemikalien und Schwermetalle die Umwelt. Außerdem ist beim Kobaltbergbau bekannt, dass häufig Kinderarbeit und Ausbeutung stattfindet. Die Entsorgung der Lithium-Akkus ist sehr gefährlich, da die Akkus leicht entzündlich sind und sich schwer löschen lassen. Dies stellt nicht nur bei der Entsorgung ein Problem dar. Inzwischen sind schon mehrere Fälle von brennenden E-Scootern auch in privaten Haushalten bekannt.

Auch den Autoverkehr in der Stadt, den sie ersetzen sollen, behindern sie eher. Sie ersetzen meist die Fuß- und Fahrradstrecken. Immerhin bringen sie dadurch vielleicht einen kleinen wirtschaftlichen Nutzen: Ein paar Besuche mehr im Fitnessstudio, weil die Menschen noch nicht mal mehr den Weg von der Bushaltestelle zur Wohnung zu Fuß machen, das Krankenhaus hat ein paar mehr Patienten und auch die Polizei ist öfter im Einsatz. Die E-Scooter werden schnell im Straßenverkehr übersehen und in Fußgängerzonen gefahren, wo es eigentlich verboten ist.

Also ich fahre ich da lieber mein gutes altes Fahrrad, um wenigstens ein bisschen Bewegung zu bekommen. Das sieht auch nicht so albern aus, wie die erwachsenen Männer, die man aktuell auf Rollern durch die Stadt gurken sieht.