Apollo Edition 6/2022 – Mal wieder Armageddon

Liebe Leser,

die Welt wird untergehen und vielleicht erleben wir es sogar noch. Muss doch sein, oder? Wir stecken mitten in einer Pandemie, Karl Lauterbach sagt, dass weitere folgen werden. Wenn wir daran nicht sterben, dann ist da noch der Krieg in Europa. Unsere Politiker sagen, Putin könnte einen roten Knopf drücken oder den dritten Weltkrieg beginnen. Und wenn uns das nicht fertig macht, dann ist da immer noch der Klimawandel. Luisa Neubauer sagt, dass jetzt schon Menschen daran sterben. 

Wie muss es Menschen gehen, die all das glauben? Welche Panik muss man haben, wenn man sich täglich vor einer tödlichen Krankheit versteckt, gleichzeitig Angst vor dem Klimawandel hat und jetzt noch obendrauf die Atombombe kommt? Ist es da nicht ganz natürlich, dass so viele Menschen so extreme Forderungen wie die einer Impfpflicht stellen? Was macht das mit Menschen, wenn sie Angst haben und den ganzen Tag darin bestätigt werden?

Unserer Generation wird oft vorgeworfen, dass wir alles haben, so viele Möglichkeiten wie niemand zuvor. Gleichzeitig sind wir die Apokalypsen-Generation. Und auch, wenn alles nicht so schlimm ist, wie man uns sagt – was macht das für einen Unterschied? Unsere Zukunft wird von Vorsichtsmaßnahmen bestimmt. Der Weltuntergang ist die Entschuldigung für alles, was uns genommen wird. Deshalb sind Themen wie Bunker, Atombomben, Killerviren, welche, mit denen wir uns gezwungenermaßen beschäftigen müssen. Und das tun wir nun. Wie beeinflusst die Apokalypsen-Rhetorik deutsche Gerichtsurteile, wie gefährlich ist diese Kernspaltung wirklich und was ist mit unseren Sirenen schief? Lest weiter und findet es raus! (Und vergesst nicht, unser großes Quiz zu machen: Welcher Bunker passt zu eurer Persönlichkeit?)

Der große Mutmacher für alle Überängstlichen.

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Elisa David

Chefredakteurin

INTERVIEW: Manfred Haferburg über die ewige Atom-Angst

Von Luca Tannek| Manfred Haferburg ist ausgewiesener Kernkraft-Experte und DDR-Dissident. Deutschland ist von der Realität entkoppelt.

Untergangs-Kult

Der deutsche Dunkelseher: Alle Jahre wieder Weltuntergang

Von Jonas Kürsch | Der Glaube an das nahe Ende ist spezifisch deutsch. Nichts Neues unter der Sonne: Ein Abriss.

Expressionismus nur ohne schöne Gedichte

Von Anna Graalfs | Früher dachte man auch schon, die Welt gehe unter. Der Unterschied ist, dass man die Angst damals ästhetischer ausgedrückt hat.

Songbird (2020): Ein Maßnahmen-skeptischer Hollywoodfilm?

Von Laura Werz | Ein Sciencefictionfilm aus 2020 sagte das Shanghai von heute voraus und warnte vor einer Gesundheitsdystopie. Ein Lichtblick der Fernsehunterhaltung?

PANIKPOLITIK

Das Apollo-Horoskop: So wird Dein Weltuntergang

Von Sarah Victoria | Löwe, Jungfrau, Wassermann: Wie wird dein persönlicher Weltuntergang? Finde es heraus. Das Apollo-Orakel.



Wir übernehmen heute TE-Online!

Achtung, Übernahme! Heute schreiben wir auf TE-Online! Wir finden: Nach anderthalb Jahren, in denen die Interessen junger Leute immer als letzte kamen, können wir auch mal was sagen!

Dieses Wochenende haben sich 20 junge Autoren in einem schönen Hotel nahe Berlin versammelt – manche schreiben schon länger, manche sind Anfänger. Von Freitag bis Samstag werden sie von erfahrenen Publizisten wie Roland Tichy, Josef Kraus und Peter Hahne gecoacht.

Neben Austausch und Vorträgen steht im Zentrum: einen Tag die Seite von TE gestalten. Ein Tag TE unter 30 – bereits im Dezember wurde ein ganzer Tag auf TE von jungen Apollo-Autoren gestaltet. Wir schreiben heute im Laufe des Tages nicht nur über die Lockdown-Auswirkungen auf junge Generationen – wir werden aktuell über das Nachrichtengeschehen berichten, über Impfpflicht, den Krieg in der Ukraine, den Start der Ampel und alles andere, was heute wichtig wird.

Also, schaut vorbei unter http://www.tichyseinblick.de. Wir gehen jetzt ans Werk!


Ukraine – Apollo Edition 5/2022

Liebe Leser,

das Land leuchtet in blau und gelb. Und so gut die Solidaritätsbekunden auch klingen – es bleiben Worte, die zu spät kommen. Jahrelang wurde man von den gleichen Politikern, die sich jetzt zu den großen Freunden der Ukrainer aufspielen wollen, belächelt, wenn man forderte, was jetzt Konsens ist: Aufrüstung, Einhaltung des NATO-2-Prozentziels, Ausstieg aus dem Ausstieg aus der Kernenergie, um die Energieabhängigkeit von Russland zu reduzieren. Man wurde belächelt, wenn man sagte, dass die Schwäche des Westens eine Einladung für die Autokraten dieser Welt sein würde.
Doch statt frühzeitig zu reagieren, brüstet sich dieses Land jetzt, wo es zu spät ist, mit harten Worten, die nichts mehr bewirken können. Manche beginnen gar russische Bürger zu verprügeln oder ihre Geschäfte anzugreifen – was noch weniger bringt und eine weitere Schande für dieses Land darstellt.

Apollo hat seine Farben eben nicht – wie es jetzt üblich ist – schnell über Nacht in blau und gelb geändert. Wir waren schon immer blau und gelb. Und wir standen schon an der Seite der Ukraine bevor es ein Trend war.

Wir haben uns 2018 in Anlehnung an den russischen Propagandasender „Sputnik News“, „Apollo News“ benannt und unsere Mission klar formuliert: Die antifreiheitlichen und antiwestlichen Mythen dieser Zeit als solche zu entlarven. Für uns waren der Kampf für die Freiheit im Inland und im Ausland immer zwei Seiten einer Medaille.
Dafür wurden wir immer wieder angegriffen, bepöbelt und sogar juristisch (am Ende ohne Erfolg) angegangen. Aber wir halten Kurs.

Ernst Reuther, Berlins legendärer Bürgermeister und einer der noch aufrechten Sozialdemokraten, erklärte Berlin im Angesicht der sowjetischen Blockade 1948 zum Vorposten der Freiheit. Angelehnt daran formulierten wir schon zu unserer Gründung 2018 einen einfachen Grundsatz: „Auch heute wird die Freiheit an ihren Vorposten verteidigt. Jetzt ist es nicht mehr Berlin, sondern Jerusalem, Taipeh und Kiew“.

Währenddessen beschäftigten sich die Bundesregierungen der letzten Jahre lieber mit der Ausrottung eines nicht ausrottbaren Virus, sie zogen es vor, das Scheitern ihrer Energiewende mit russischem Gas zu kaschieren und schimpften lieber über den bösen, bösen Trump, anstatt mit ihm gemeinsam den Despoten dieser Welt Einhalt zu gebieten.
Bildlich eingefangen wurde diese deutsche Arroganz in der berühmte Szene vor der UNO, als Deutschlands Außenminister Heiko Maas Trump öffentlich auslachte, als dieser auf Deutschlands Energieabhängigkeit von Russland hinwies.

Ich schreibe das, weil der Blick zurück hier notwendig ist. Die deutschen Solidaritätsbekundungen sind erst dann ernstzunehmen, wenn Deutschland seine eigene Verantwortung an dieser Katastrophe für das Ukrainische Volk nicht länger leugnet.
Deutschlands Schwäche und Kompromissbereitschaft bis zur Selbstaufgabe hat Putin die Bahn erst frei gemacht.

Gerade aktuell in diesen Stunden wird in Wien an einem neuen Atomabkommen mit dem Iran gezimmert. Wieder kuscht der Westen vor einem (hier ja noch weitaus brutaleren) Regime und gibt ihm die Möglichkeit der Ausweitung seines Terrors und des Ausbaus seiner Waffenarsenale. Die Warnungen Israels werden einfach ignoriert. Das zeigt: Die Ukraine war noch nicht Schock genug. Dieses Land will weiter träumen und die bedrohten Demokratien dieser Erde im Stich lassen.

Die harte, schwierige Realität in die Debatte zu bringen ist unsere Aufgabe. Es gibt viel zu tun.

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Max Mannhart

Herausgeber
Junge Perspektiven

Der falsche Umgang mit diesem Krieg in der Schule

Von Johanna Beckmann und Gesche Javelin | Alle beschäftigt der Krieg, alle suchen nach Rat. In der Schule wird das Thema weitgehend ignoriert .

Deshalb bin ich Soldat geworden

Von Adriàn Carlos Hurtado | Wir Soldaten werden gerne belächelt. Es ist vielleicht altbacken – und bleibt dennoch richtig. Vielleicht verstehen es jetzt manche besser.

Irrtum eines Putinverstehers: Ich lag falsch

Von Max Zimmermann | Ich habe mir große Mühe gegeben Putin zu verstehen und die Fehler des Westens zu sehen – doch er ist nicht mehr zu verstehen.

Hintergrund
Meinung

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Jetzt bewerben! Unser Workshop für junge Autoren – mit Roland Tichy, Peter Hahne & Josef Kraus

Im Moment lässt sich das Leben junger Leute mit einer Geisterbahn-Fahrt vergleichen: Immer wieder kommt irgendeine neue fiese Fratze aus dem Dunkeln hervorgeschossen und um uns herum schreien ständig alle. Sei es nun Luisas Klimahorror, Lauterbachs Coronawahn oder die allgemeine Kriegsangst – Schüler und Studenten kriegen all das in Schule und Uni im Dauer-Panik-Modus direkt vor den Latz geknallt.

Du bist unter 25 und hast Lust, mit uns Gespenster zu vertreiben? Dann bewirb dich jetzt noch schnell für unser Autorenseminar vom 18.-20. März!

Zusammen mit Tichys Einblick wollen wir von Apollo jungen Leuten die Möglichkeit geben, selbst den Mund aufzumachen und ihre Sicht auf die großen (und kleinen) Fragen der Zeit in Artikeln niederzuschreiben. Dafür treffen wir vom 18. bis 20. März in einem schönen Tagungshotel im Berliner Raum. Das Programm: Einen Tag lang die TE-Online-Seite übernehmen. Mit dabei: niemand geringeres als die renommierten Publizisten Roland Tichy, Vera Lengsfeld, Josef Kraus, Johanna Tschavoll (Redakteurin bei exxpress.at) und Special Guest Peter Hahne

Ob nun Schreibneuling oder Routine-Blogger – bei uns ist jeder willkommen, der zwischen 15 und 25 Jahre alt ist und sich fürs Schreiben und die journalistische Arbeit interessiert. Bezahlen müssen unsere Teilnehmer nichts, die Kosten werden vom Veranstalter getragen.

Inzwischen sind nur noch wenige Seminarplätze frei! Wenn Du noch mitmachen möchtest, schreib am besten gleich eine E-Mail an larissa.fusser@apollo-news.net. Wir schicken dir dann gerne alle weiteren Infos.


Video: Das ultimative Apollo Lauterbach-Gespräch!

 

Wie wird man Politiker? Warum trägt Karl Lauterbach im Online-Interview eine Maske? Und woher kann Annalena Baerbock so gut Englisch? Diese und andere wichtigen Fragen unserer Zeit beantwortet Apollo News. Das große Apollo-Interview mit den wichtigsten Politiker-Größen. Starring: Karl Lauterbach, Annalena Baerbock, Katharina Schulze, Christine Lambrecht & mehr. Hier ansehen. 

 


Apollo-Leser haben entschieden: Christian Lindner ist Deutschlands Umfaller Nr. 1

In Sonntagsreden wird die „Politikverdrossenheit“ unter Jugendlichen gerne bemängelt. Aber wie soll man Bundesregierung vertrauen, die ihre Versprechen mittlerweile im Wochentakt bricht?

Die FDP versprach: Am 20. März soll ein „absolutes Ende“ der Corona-Maßnahmen stattfinden – doch der Freedom Day ist nur ein Fake. Stattdessen wird jetzt für die Impfpflicht mobilisiert. Das, was uns als Freiheitstag verkauft werden soll, ist ein Witz: 3G und Maskenpflicht bleiben  bestehen, heißt es. Mit dem sperrigen Wort „Basisschutzmaßnahmen“ versperrt die Ampel den Weg zur Normalität.  Nur zaghafte Stimmen aus der FDP fordern ein wirkliches Ende der Coronamaßnahmen, wie die Partei es vor und nach der Wahl großspurig gefordert und versprochen hatte – Christian Lindner selbst redet den „Basisschutzmaßnahmen“das Wort. Vielleicht ist es dieses Manöver als Abschluss einer monatelangen Performance, welches ihm einen knappen, aber verdienten ersten Platz in unser Apollo-Umfrage einbringt: Unsere Leser haben den FDP-Chef mit 41% zum größten Umfaller Deutschlands gewählt. 

Ein harter Kampf um die Pole Position lieferte sich unser Gewinner mit seinem mit Abstand schärfsten Konkurrenten um die Umfall-Krone: Markus Söder kommt mit 37% auf Platz 2 ins Ziel und unterstreicht auf jeden Fall verdiente Titelansprüche. Einst war er Merkels oberster Lockdown-Enforcer und Kapitän im berühmt-berüchtigten „Team Vorsicht“. Jetzt – eine Bundestagswahl-Klatsche später – ist Markus wie ausgewechselt, verurteilt 2G und fordert Lockerungen. Wir glauben immer noch, der echte Söder wurde durch einen total umgepolten Klon ersetzt – solange wir das aber noch nicht hundertprozentig belegen können, müssen wir ihm seine Platzierung auf dem Umfaller-Treppchen einräumen. 

 

Aber: Umfallen in Richtung Freiheit ist noch immer um Längen sympathischer als das Umfallen vermeintlich freiheitlicher in Richtung Zwangsmaßnahmen. Vier Prozent Vorsprung für Lindner sind somit mehr als verdient – das beinahe sofortige und mehrmals wiederholte Umfallen seit der Bundestagswahl mitsamt 1A-Landung in S-Klasse und Ministersessel macht ihm so schnell keiner nach. Wahrscheinlich ist, dass er seinen Rekord demnächst wieder selber bricht – auch, wenn FDP-Parteikollegen wie Marco Buschmann starke Konkurrenz darstellen. In sofern Gratulation an Christian Lindner – und natürlich auch an Heiko Maas und Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Die weit abgeschlagene Bewertung negiert keinesfalls die zweifelsfreie Qualifikation für die Umfaller-Olympiade unser beiden dritt- und viertplatzierten. 

 

 


Apollo sucht den Super-Umfaller – hier abstimmen!

Umfallen und wegrutschen: Die deutsche Politik glänzt in den letzten Monaten vor allem mit schamlosem Opportunismus und alltäglich gewordenem Wortbruch. Wir haben das Thema in unserer neuen Edition behandelt.

Aber nachdem wir gesagt haben, wer unsere Favoriten sind, wollen wir wissen: Wen seht ihr als Deutschlands führenden Wegbrecher?
Apollo sucht Deutschlands größten Umfaller. Wer verrät seine Wahlkampfversprechen am schnellsten und am gründlichsten?

Hier abstimmen – und eine kreative Begründung in einem Satz anfügen. Die Ergebnisse und die originellsten Antworten werden noch diese Woche veröffentlicht. Wer hat die Nase vorn?

Vielen Dank! 


Die Wegrutscher – Apollo Edition 4/2022

Liebe Leser,

habt ihr in letzter Zeit mal euren Hund betrachtet und euch gefragt, was dessen Rechte von euren unterscheidet? Der Hund darf nur unter bestimmten Auflagen und mit Leine rausgehen, er darf nur essen, was das Herrchen ihm erlaubt und wird die ganze Zeit dazu aufgefordert, sich zu benehmen.
Im Grunde leben wir ein Haustierleben, nur dass Hunde sogar am Montag Gassi gehen dürfen. 

Wir sitzen in einem Terrarium. Man piekst uns und schaut, wie wir reagieren, erforscht unser Verhalten und ordnet uns in Klassen wie „Geboostert“ oder „Mitglied der Gesellschaft“ ein.

Wir dachten uns deshalb – drehen wir den Spieß mal um. Und darum haben wir uns auf eine Forschungsreise begeben. Unser Ergebnis: der politicus homo nicht-so-sapiens, im Volksmund Politiker auf dem Weg in die Regierung genannt, ist eine Untergruppe der Opportunisten-Wesen. Das sind Säugetiere, die interessanterweise keine Form von Rückgrat aufweisen. 

Wir haben uns mal die prächtigsten Exemplare rausgepickt und sie charakterisiert. Da tut sich natürlich besonders die FDP hervor. Da haben wir aber auch noch Heiko Maas als honorable Mention – den Mann, in den niemand Erwartungen gesetzt hat und der es trotzdem geschafft hat, sie zu untertreffen. Söder darf natürlich auch nicht vergessen werden, wenn es um Opportunismus geht.

Aber wir haben uns auch mit dem Wesen des Opportunisten auseinandergesetzt – ist das wirklich ein neues Phänomen oder gab es das nicht schon immer? Wo sammeln sie sich am häufigsten und wie verhalten sie sich in freier Wildbahn? Also setzt euch die Wanderhüte auf, wir gehen auf Safari!

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Elisa David

Chefredakteurin

Die große UMfaller – hall of fame

Apollo würdigt eine Auswahl der besten, wichtigsten und schnellsten Umfaller der deutschen Politik. Egal, ob vor dem Koalitionspartner oder den Mullahs: Ihr Weg ist mit Bananenschalen geebnet und im Regierungsviertel liegt man schneller flach als auf der Reeperbahn.

Heiko Maas: Chefunterhemdler und Außenminister der Herzen

Von Sebastian Thormann – Rückblick und Würdigung des kleinsten größten Ministers für Außenwichtigtuerei. Mit Heiko-Nostalgie-Garantie.

Maggus Söder: Team Dampfwalze

Von Jonas Aston – Mr. Schmutzelei macht alle platt und irgendwann sich selbst.
Dennoch ist er der erfolgreichste unter den Opportunisten.

Marie-Agnes Strack-Zimmermann: Oma Cool und die verlorenen Prinzipien

Von Jonas Kürsch – „Masz“ ist der Hells Angel unter den Vorstadt-Großtanten. Sie verbindet Rückgratlosigkeit mit der Arroganz der Ohnmacht.

Christian Lindner: Aus Liebe zum Ministergehalt

Von Sarah Victoria – Linder und die Ex-Liberalen setzen neue Maßstäbe. Lieber ganz schlecht regieren als arbeiten.

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Rote Linie – Apollo Edition 3/2022

Liebe Leser,

die fehlenden roten Linien des Olaf Scholz sind zum geflügelten Wort geworden. Scholz zeigte mit dieser Formulierung nicht nur die Enthemmtheit der Corona-Politik – sondern vor allem seine spaßfeindliche Einstellung. Diese rote Linie verläuft nämlich dort, wo die Politik endet und das Leben beginnt. Olaf Scholz weiß offensichtlich gar nicht, was das sein soll, dieser Raum hinter der roten Linie der Politik. Er steht für eine Klasse von Politikern für die Politik alles ist – und das ist das Problem.

Oscar Wilde sagte mal: „Alles im Leben drehte sich um Sex, außer Sex. Beim Sex geht es um Macht“. So ähnlich ist es bei der Politik von heute – alles auf der Welt muss sich um Politik drehen, außer die Politik, die dreht am Rad. Anstatt in Bundesregierung und Bundestag ernsthaft politisch zu denken, will man jede Lücke des menschlichen Lebens politisch regulieren.

Es wird überhaupt nicht mehr nachempfunden, dass es so katastrophal ist, einen Lockdown zu verhängen. In den gutbürgerlichen Vorstädten des Landes, Scholz Wählerpublikum, munkelt man doch ohnehin schon lange: Wozu ist dieser Lockdown eigentlich so schlecht? Böller verdrecken die Straße, Partys machen laute Musik und dieser ganze Konsum-Trubel ist doch ohnehin nichts Schützenswertes.

Das muss sich wieder umkehren. Wir haben uns zu viel und zu früh damit abgefunden, dass dieses Leben jetzt hier einfach so ist. Wir vegetieren vor uns her und haben unnötige Sehnsucht abgeschaltet. Wir müssen die rote Linie in uns wieder finden, das Gefühl und den Spaß daran, ein echtes Leben zu führen – sonst wird auch die Politik nicht umschwenken.

Und genau das haben wir versucht hier darzustellen: Von der Fahrschule bis zum Fußballstadion, der maskenfreien Liebe bis zum Kinofilm. Und es sollte sich wieder mehr um Macht drehen, als um Politik, wenn Sie verstehen was ich meine.

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Elisa David

Chefredakteurin

Sind menschen mit maske wirklich schöner?

Eine Studie behauptet, Menschen hätten sich so an die Maske gewöhnt, dass Frauen Männer attraktiver finden würden, wenn diese Maske tragen. Ist es soweit wirklich schon gekommen? Einblicke in die Gedankenwelt der Corona-Gesellschaft.

Zeichnungen von Pauline Schwarz


freiheitsgefühl

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