Alle Beiträge von Simon Ben Schumann

Berliner Bäume – Opfer der Dürre oder des rbb?

Von Simon Ben Schumann | Das Thema Klimawandel ist immer für eine Schlagzeile gut und gibt Klicks. Denn mal ehrlich: Selbst der skeptischste Mensch wird panisch, wenn er befürchten muss, bald an der frischen Luft Feuer zu fangen. Laut dem RBB-Ableger „rbb24“ droht das gerade den Berlinern. Sie laufen Gefahr, mit schweren Verbrennungen nach Hause zu kommen – oder schlimmeres, schließlich bin ich weder Experte noch Klimaleugner.

Am 19.08. postete der Sender auf Instagram ein Bild von Bäumen in herbstlichen Farben vor dem Axel-Springer-Haus in Berlin. Diese haben auf dem Foto schon eine Menge Laub abgeworfen, die Straße ist mit Pfützen bedeckt und der Himmel grau. Bildunterschrift: „Herbst im August -Berliner Bäume sind gestresst von der Dürre der letzten Monate. Deswegen werfen sie verfrüht ihre Blätter ab.“ Weiter heißt es: „Der
Baum muss Ballast loswerden, es geht für ihn ums Überleben.“ Also wer da keine Panikattacke bekommt, hat doch den Schuss nicht gehört. Corona ist so gut wie vorbei und wir dachten, Putins Angriffskrieg ist jetzt das Problem.

Weit gefehlt: Denn nun wenden sich sogar die Jahreszeiten gegen uns. Die „Dürre“ der letzten Monate wird uns den sicheren Hungertod bescheren. Vielleicht dachtet Ihr bei „Dürre“ an die peruanischen Anden oder afrikanische Bauerndörfer in der Steppe. Doch in der Neuzeit wird Brandenburg zur neuen Sahara. Jedenfalls geht es für die Bäume vor dem Axel-Springer-Haus um alles oder nichts. Wenn sie Mitte August ihre Blätter als Ballast abwerfen müssen, sind auch Ernteausfälle nicht mehr weit.

Falls die Entscheidung, liebe Leser, in die Antarktis auszuwandern nun endgültig bestätigt schien: Ich kann Entwarnung geben. Glücklicherweise hat sich der goldene Herbst nicht überlegt, mal eben ein paar Monate zu früh vorbeizukommen. Nein, der rbb24 hat einfach ein Bild aus dem November 2020 gepostet. Das erklärt, warum der Himmel so bedeckt ist und die Autos voller Regentropfen. Und logischerweise auch den Laubfall. Der „Herbst im August“ ist also eigentlich der „Herbst im Herbst“ – wer’s glaubt, wird selig! Das dachte auch das Medienmagazin „Übermedien“ und twitterte, dass es das Bild zweimal in einer online-Bilddatenbank gäbe – einmal mit falschem Aufnahmedatum aus diesem Sommer. 

Ein Schelm, wer da Böses denkt! Natürlich bin ich mir nicht sicher, ob rbb24 hier absichtlich ein falsches Bild verwendete und irgendjemand sich mit einem neuen Foto in der Datenbank retten wollte. Zumindest muss man dem Magazin zugutehalten, dass es auf Instagram den entsprechen Post stehen ließ und eine Entschuldigung hinzufügte. Andererseits zeigt dieser Fall, wie wenig Vertrauen wir den Meldungen der Mainstream-Medien schenken können. Ein Bild, dass offensichtlich aus dem Herbst stammt, wird zum Beweis für eine katastrophale Dürre in Berlin.

Vielleicht sollten wir von Apollo mal ein Bild der SeaWorld in Abu Dhabi posten, zum Beweis dafür, dass die nächste Sintflut da ist. Die Missetaten des RBB kann Gott schließlich nicht ungesühnt lassen.


Schon wieder! Documenta „überrascht“ mit Antisemitismus

Von Simon Ben Schumann | Die judenfeindlichen Exponate auf der Documenta werden  immer mehr. Nachdem Aufklärung versprochen wurde, ist jetzt ein neues Stück  aufgetaucht. Es zeigt den typischen Stereotyp, den schon die Nazis verbreiteten: Einen geld- und raffgierigen Juden mit riesiger Nase, der konspirativ die Welt regiert. 

Die Hasskarikatur war den Verantwortlichen bekannt 

Nachdem in der Vergangenheit Juden und Israelis wahlweise als kleinwüchsige  Landbesetzer, Massenmörder oder Vergewaltiger dargestellt wurden, braucht man sich  auf der Documenta wohl über nichts mehr zu wundern. Das neue Ausstellungsstück entstammt der Feder der indonesischen „Untergrund Künstlergruppe“ Taring Padi. Diese war auch verantwortlich für die ersten Bilder, die den Antisemitismus-Skandal um die Documenta auslösten.  

Die antisemitische Zeichnung hier im zweiten Bild zusehen.

Auf der Zeichnung zu sehen: Eine Gruppe von drei Männern, welche mit einem gierigen  Lachen Geldsäcke in den Händen halten. Der Mann linksaußen hat eine völlig  überdimensionierte, extrem lange Nase und trägt Kippa. Neben ihm die Worte: „Gold,  Glory, Gospel“. Klar: Für Antisemiten ist die Gier nach Macht und Geld typisch jüdisch. Jegliche Rechtsfertigungsversuche der Künstler sind offensichtlich haarsträubend. Hier  wird nicht ansatzweise der Staat Israel kritisiert. Stattdessen werden die uralten,  hasserfüllten Vorurteile gegen Juden in Szene gesetzt: Von den angeblich „jüdischen“ Gesichtszügen bis zur Geldgier. 

Doch das Schlimmste an der Sache: Die Verantwortlichen wussten davon! Die Kippa, die der Mann auf dem Bild trägt, wurde mit einem schwarzen Stück Klebeband versehen. So sollten Betrachter nicht auf die Idee kommen, hier würde Antisemitismus  betrieben. Zum Glück hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft näher hingeschaut. 

Unfassbar, was heute in Deutschland möglich ist 

Obwohl „Taring Padi“ die Antisemitismus-Affäre um die Documenta 2022 auslöste,  wurde die Gruppe nicht von der Kunstaustellung ausgeschlossen. Schlimm genug.  Weiterhin aber kann das leitende Kollektiv „Ruangrupa“ keinen Antisemitismus auf der  Zeichnung erkennen. Übrigens stammen beide Gruppen aus Indonesien. Ich hab nichts gegen das Land – auf einen Urlaub dort würde ich aber mittlerweile verzichten. 

Persönlich habe ich mit Muslimen durchweg positive Erfahrungen gemacht. Doch leider  bestätigt sich, was man in jüdischen Gemeinden europaweit sagt – manchmal hinter  vorgehaltener Hand: Der heutige Antisemitismus kommt häufig aus dem islamischen Umfeld. Das will man in Deutschland nicht hören, aber es ist wahr. Es muss jetzt eine Lösung kommen. Gerade Politiker malen sich  gerne die Erinnerung an die NS-Vergangenheit auf die Fahne, doch jetzt, wo es drauf  ankommt, passiert: Nichts. Das muss sich ändern – sofort.




Ein Jahr Fall von Kabul: Das wahre Gesicht der Taliban

Am 15. August 2022 jährte sich der Fall von Kabul von 2021 zum ersten Mal, Apollo bringt daher diese Woche eine Artikelserie zum Rückblick auf die Geschehnisse von damals und ihren Konsequenzen. 

Von Simon Ben Schumann | Für radikale Islamisten ist „Rechtsstaatlichkeit“ ein Fremdwort. Afghanistan – hin und hergerissen zwischen Modernisierung und Fundamentalismus – bekommt das jetzt zu spüren. Aber was bedeutet das konkret?

Letzten Sommer übernahmen die Taliban die Staatsgewalt in Afghanistan. Es ist nicht das erste Mal: Im Jahr 1997, während des afghanischen Bürgerkrieges, konnte die Terrorgruppe ihre Vorstellungen schon einmal in die Tat umsetzen. Damals proklamierten die selbsternannten „Gotteskämpfer“ das Islamische Emirat Afghanistan, das bis 2001 an der Macht blieb. Die Folgen waren verheerend.

So fand kurz vor der Jahrtausendwende ein beispielloser Abbau der Frauenrechte statt. Sie wurden damals in die „Sklaverei light“ geschickt. Weibliche Berufstätige wurden entlassen und teilweise mit einer minimalen Abfindung ausgestattet; sie sollten fortan von männlichen Verwandten abhängig sein. Ärztinnen durften nicht mehr praktizieren. Männlichen Ärzten wurde derweil verboten, sich um weibliche Patienten zu kümmern. Die Folge war eine medizinische Krise und vermeidbare Todesfälle.

Alle Frauen mussten in der Öffentlichkeit eine Burka tragen – die vollständigste Form der Verschleierung. Fenster von Häusern sollten in den ersten zwei Stockwerken verbarrikadiert oder abgeschirmt werden, damit vorbeigehende Männer die Hausfrauen nicht zufällig sehen konnten. Und das ist nur eine Auswahl der damals herrschenden Gesetze. Kritik an der Religion oder am Regiment der Taliban waren natürlich tabu. Sogar das Kino und unreligiöse Musik wurden verboten. Stattdessen stand die taliban’sche Islam-Interpretation an erster Stelle.

Wie sieht es heute aus?

Ein Pressesprecher der Taliban (ja, die gibt es wirklich), sagte ZDF-Journalisten in Bezug auf Frauenrechte: „Sie haben auch das Recht auf Bildung, solange gesichert ist, dass sie den islamischen Hijab tragen.“ Das steht im Widerspruch zum Fundamentalismus der Terrorgruppe.

Nun wollen die Taliban eine erneute Isolation auf der Weltbühne vermeiden und geben deswegen die Pragmatiker. Tatsächlich werden auch jetzt Frauenrechte beschränkt und Minderheiten diskriminiert. Grundrechte werden längst nicht mehr gewahrt, obwohl die Taliban sich öffentlich zu diesen bekannten.

Friedliche Proteste sind offiziell verboten und werden mit Gewalt verhindert. Frauen werden gesellschaftlich stark benachteiligt. Willkürjustiz, Folter und andere Formen der Rechtslosigkeit sind an der Tagesordnung. Es gibt Hinrichtungen im Schnellverfahren oder außergerichtliche Morde an Regimegegnern. Zusammengefasst: Die Taliban versuchen ihren neuen Staat als legitimen Rechtsnachfolger der Islamischen Republik Afghanistan zu etablieren.

Dafür fahren sie die Strategie, ihre menschenverachtende Ideologie mit schönen Worten zu tarnen. Daher ist äußerste Kritik angebracht, wenn Vertreter des neuen Regimes ihre „Werte“ in die Öffentlichkeit tragen wollen.


Deutschland im Hochsommer – „Das Ende ist nah!“

Von Simon Ben Schumann | Kaum wird es mal wieder heiß in Deutschland, fängt die große Panik an. Krankenwagensirene? Da muss jemand einen Hitzschlag bekommen haben. Rasensprenger aufgedreht? In den Knast mit diesem Gesellschaftsschädling. Oder – das schlimmste von Allem – Sonnencreme vergessen? Der Hautkrebs ist sicher. Zugegeben, ich gehöre selbst in die Reihe der Meckerer. Sobald sich die Wolken verziehen, bekomme ich als pseudo-Albino direkt Muffensausen. Lichtschutzfaktor 50 ist dann nicht länger verhandelbar. Im Winter heule ich zwar allen die Ohren voll, wie kalt es doch ist – sobald dann der Sommer kommt, wünsche ich mir meterhohen Schnee und das Thermometer im Minusbereich. Uns Deutschen kann man es einfach nicht recht machen.

Sommer, Sonne, Ohnmachtsanfall

Die frühesten Erinnerungen an die Sommerhitze habe ich aus meiner Kindheit. Auf der jährlichen Kirmes standen und stehen immer Sanitäter bereit. Unter anderem, weil viele Menschen mit hohen Temperaturen nicht klarkommen. Natürlich will ich mich über niemanden lustig machen, der bei unserem Volksfest in 35 °C sengender Hitze KO geht. Die Schreckensbilder vom abfahrenden Rettungswagen mit einem bewusstlosen Rentner im Gepäck bleiben einem in Erinnerung. Aber die ganze Panikmache, wie man sie in den letzten Wochen überall in den Medien lesen und hören konnte, hat unsere arme Sonne wirklich nicht verdient. 

Immerhin ist Sonnenschein eigentlich gesund. So führt die Einstrahlung von Sonnenlicht auf die Haut zur Bildung von Calcitriol, auch „Vitamin D“ genannt. Es handelt sich dabei um ein Hormon, welches unter anderem stimmungsregulierend wirkt und zu besserer Laune beiträgt. Kein Wunder, dass Karl Lauterbach düstere Szenarien für den Winter heraufbeschwört, inklusive diktatorischem Covid-Pass Nonsens. Im Coronabunker bekommt er einfach zu wenig Licht ab.

Genießen wir die Jahreszeit!

In Deutschland ist es schon oft genug bewölkt. Ich erinnere mich gut, wie ich letzten Winter morgens mit der Bahn zur Uni gefahren bin. Beim Blick aus dem Fenster: Nichts als grauer Himmel. Auf dem Handy: Meldungen über die Vorschläge zur Impfpflicht, die Gott sei Dank gescheitert ist. Eine deprimierende Kombi.

Im Sommer 2022 ist davon nichts mehr zu spüren. Außer in Bus und Bahn ist die Maskenpflicht fast überall aufgehoben, nur ein kleiner Teil der Corona-Regeln ist noch in Kraft. „#LauterbachRücktrittSofort“ trendet auf Twitter und die Sonne lacht uns vom Himmel an.

Endlich können wir uns über das gute Wetter freuen. Mit einem eiskalten Getränk (und Pfefferspray, für die unweigerliche Massenschlägerei) ist der Besuch im Freibad doch noch genießbar und die beängstigenden Zukunftsvisionen unseres Gesundheitsministers sind nicht mehr als unglaubwürdig. Wie schon der Mönch Franz von Assisi 1225 in seinem Sonnengesang schrieb: „Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, besonders dem Herrn Bruder Sonne, der uns den Tag schenkt und durch den du uns leuchtest.“


Stolpersteine geschändet: Gewissenloser Antisemitismus in Berlin

Von Simon Ben Schumann | Quadratische, goldfarbene Stolpersteine auf Deutschlands Gehwegen erinnern an viele Opfer des Holocaust. In Berlin-Friedrichshain haben Unbekannte ihrem Antisemitismus nun freien Lauf gelassen. Es ist nicht das erste Mal.

Vermutlich in der Nacht vom 2. auf den 3. August übergossen bisher nicht ermittelte Täter drei Stolpersteine in der Hauptstadt mit einer zementähnlichen Substanz. Ausgehärtet macht diese es unmöglich, die Stolpersteine zu entziffern und damit die Namen der Opfer der Schoah. Eine Reinigung ist nur mit größerem Aufwand möglich, die Steine dürften ziemlich beschädigt sein.

Die schon zum zweiten Mal geschändeten Stolpersteine vor der Waldeyerstraße 1a erinnern an drei Opfer der Schoah. Zwei von ihnen sind Margarete und Ruben Reszka. Margarete Reszka wurde im Januar 1943 mit ihrem 4-jährigen Sohn Ruben nach Theresienstadt deportiert. Von dort mussten beide weiter nach Auschwitz, wo sie ermordet wurden. Eine tragische Geschichte, die beweist, wie skrupellos die Judenhasser auch heute noch sind. Die Erinnerung an ein 4-jähriges Kind auslöschen zu wollen, ist an Unmenschlichkeit kaum zu überbieten.

Der dritte Stolperstein erzählt eine etwas glücklichere Begebenheit: Er gedenkt an Berek Dembina. Zunächst nach Belgien geflohen und dort zu Zwangsarbeit erniedrigt, lebte er später als „U-Boot“ weiter, versteckte sich. Er konnte die Schreckensherrschaft der Nazis überleben.

„Projekt Stolpersteine“: Eine Erfolgsgeschichte der Erinnerungskultur

Leider kommt es nicht selten vor, dass die kleinen, aber auffälligen Gedenksteine auf irgendeine Art geschändet werden. Erst Anfang Juli wurden drei Stück in Berlin-Weißensee aus dem Gehweg gehebelt und gestohlen. Im Mai wurden vier frisch verlegte Stolpersteine in Erinnerung an die Familie Davidsohn in Berlin-Schöneberg mit einer bräunlichen Substanz beschmiert. Und das sind nur einige Fälle aus der Bundeshauptstadt; so etwas passiert deutschlandweit.

Trotzdem ist das Kunst- und Erinnerungsprojekt Stolpersteine von Gunter Demnig eine Erfolgsstory. Angefangen hat er im Jahr 1996. Im April 2022 knackte er die 90.000er Marke – eine unfassbare Anzahl an kleinen Gedenkstätten, die sich meist einer einzelnen Person widmen. Egal, ob in der Fußgängerzone oder in einem Wohngebiet: Überall in Europa stolpert man buchstäblich über die Erinnerung an individuelle Schicksale. Ansonsten wären diese wohl nur eine Fußnote in einem verstaubenden Geschichts- Wälzer, doch dank Demnig sind sie Bestandteil des Alltags. Dafür gebührt ihm eine Menge Respekt. Das Bundesverdienstkreuz am Bande und viele andere Auszeichnungen hat er mehr als verdient.


Klima-Killer Kuh: Chef des Umweltbundesamtes fordert Pups-Steuer

Von Simon Ben Schumann | Die Apokalypse naht. Die Welt droht unterzugehen. Doch die Bedrohung kommt nicht etwa aus einem Unterwasservulkan oder dem Yellowstone-Nationalpark, sondern aus dem Allerwertesten unserer Kühe. Während die einen „fahren lassen“, erhitzt sich nämlich die Erde durch jeden einzelnen Pups dramatisch. Doch damit soll jetzt Schluss sein: Wenn Kühe sich nicht zurückhalten können, soll wenigstens jemand für ihre Flatulenzen blechen.

So will es wenigstens der Behördenleiter des Umweltbundesamtes. In einem Interview mit dem Journalisten Tilo Jung plädierte er für die „Furz-Steuer“ – schließlich seien Nutztiere durch ihren Methanausstoß mitverantwortlich für die Erderwärmung. Solche Ideen für die finanzielle Kompensation von Treibhausgas-Ausstoß durch Steuern, Prämien und Zertifikate sind nicht neu. Diese jetzt auf Lebewesen zu übertragen – das ist ein Durchbruch für das Lager „Extinction Rebellion“. Jetzt können sie endlich die Landwirtschaft zur Kasse beten.

Nutztiere – gefährliche Klima-Killer?!

Menschen essen seit jeher Fleisch und andere tierische Lebensmittel. Evolutionsbiologen sehen im Verzehr tierischer Proteine sogar einen entscheidenden Entwicklungsschritt des Menschen, bei dem durch das Mehr an Eiweiß größere Gehirne und damit kognitive Fähigkeiten ausgebildet werden konnten.

Laut Dirk Messner, Umweltbundesamt-Chef, sollen die Deutschen nun an fleischlose Ernährung „gewöhnt“ werden. Die Pointe lasse ich mal unausgesprochen. Deswegen müsse der Nutzierbestand in Deutschland „dezimiert“ werden. Was sich der Mann hier rausnimmt, über Ernährungsgewohnheiten und Viehhaltung freier Menschen bestimmen zu wollen, ist unglaublich. Genauso unglaublich wie die Ignoranz gegenüber den sowieso schon geplagten Bauern. Hinzu kommt, dass sein Vorschlag rein argumentativ mehr als nur fragwürdig ist.

Seit längerem wird behauptet, dass der Methanausstoß von Kühen und Rindern durch Rülpsen, Pupsen und Defäkieren zum menschengemachten Klimawandel beiträgt. Schließlich sei Methan ein wirksames Treibhausgas; außerdem würde die Nahrung der Nutztiere durch Anbau und Transport eine Menge CO2 freisetzen. Jeder Bissen Steak beim Grillabend ist also gleichbedeutend mit einem überschwemmten bengalischen Bauerndorf. Oder etwa nicht?


Lang lebe das Rumpsteak!

Denn was gerne unerwähnt bleibt: Offensichtlich ist der Anteil unserer Nutztiere am Klimawandel sehr gering. Gerade einmal 10,00 % aller vom Menschen erzeugten Treibhausgase kommen aus der Landwirtschaft. In Deutschland sind es nach Angabe des Umweltbundesamtes sogar noch weniger.

Ob wir uns deswegen also unseren Grillabend vermiesen lassen sollten? Ich denke nicht. Dirk Messner kann sich gerne seine Haferflocken auf den Grill schmeißen, obwohl es dabei schwierig wäre, den Rost zu treffen. Vom Wenden und Servieren ganz zu schweigen. Ich bleibe beim Schaschlik.


Real oder schon Satire? – Katholischer Seelsorger schmuggelt Marihuana-Kebabs in den Knast

Von Simon Ben Schumann | Der Döner ist ein deutsches Nationalgericht – wir alle lieben ihn, ob mit Kräuter-Knoblauch oder scharfer Sauce, ob in der Mittagspause oder nachts um drei. Als die Preise unseres Lieblings-Fastfoods im April dank der Inflation von rund 3,50 auf 6,00 Euro anstiegen, wurde in Berlin deshalb beinah die Revolution ausgerufen. Hohe Mieten, horrende Gas- und Stromkosten? Alles egal, aber wehe es geht uns an den Döner! „Kebab für alle“ – dass dachte sich in meiner Heimat NRW wohl zuletzt auch ein katholischer Seelsorger in der JVA Heinsberg. Nur vertat er sich etwas bei seiner Bestellung.  

Der Sozialarbeiter von St. Haschisch

Als der katholischer Seelsorger am 19. Juli zu Besuch in die JVA kam, hatte er sage und schreibe 13 Döner Kebabs dabei. Er wollte sie als „Snack“ zu einer Gruppenveranstaltung mitbringen – frei nach dem Motto „Schaffet Recht dem Armen und der Waise und helft dem Elenden und Bedürftigen zum Recht“, zum Recht auf einen leckeren Döner-Kebab. Dummerweise hatte er sich der fromme Mann mit der Bestellung am Dönerstand vertan. Auf die Frage: „Einmal mit Alles?“ erwiderte er gedankenverloren: „Ne, nur mit Hanf.“ So musste die Eingangskontrolle der Jugendstrafanstalt schon in der ersten Dönertasche eine Vielzahl kleiner, gut gefüllter Tütchen entdecken. Ihr grünlicher Inhalt weckte Misstrauen. Die Polizei wurde eingeschaltet.

Es stellte sich heraus, dass gleich mehrere der 13 Döner falsch belegt waren. Und zwar nicht nur mit ganzen 153 Gramm Marihuana, sondern auch mit Handys und Ladegeräten. Ein schreckliches Bestell-Unglück – oder doch ein frommer Bekehrungsversuch? Immerhin ist die JVA Heinsberg, die in der Nähe von Köln liegt, bekannt für ihre moderne Ausstattung und den therapeutischen Ansatz. Jetzt denkt man vielleicht an Gesprächskreise, Ausbildungsprogramme und Persönlichkeitsentwicklung. Doch vielleicht ist der Ansatz des Seelsorgers noch viel innovativer: Eine entspannte Aromatherapie, mit dutzenden gut gebauten Joints.

Das wäre aufjedenfall eine teuere Interventionsmaßnahme: 153 Gramm Gras kosten beim lokalen Dealer ungefähr 1.800 €. Selbst in einer größeren Gruppe ist diese Menge nicht konsumierbar. Deshalb mein Verdacht: Der heilige Sozialarbeiter kam, um zu tun, wie die Schrift ihm geheißen hatte. Prediger 7, 16: „Sei nicht allzu gerecht und nicht allzu weise, dass du dich nicht verderbest!“

 

Das angeschlagene Kirchen-Image

Vielleicht war der – mittlerweile freigestellte – Pastoralreferent aus Aachen auch auf Geldbeschaffung für die Kirche aus. Immerhin gehts der momentan nicht besonders gut – neben Missbrauchsskandalen und Vulven-Malworkshops macht sie vor allem durch ihre sinkenden Mitgliederzahlen auf sich aufmerksam. Sollte neben dem Thema Kindesmissbrauch jetzt auch noch Drogenhandel und -schmuggel zum Repertoire mancher „Geistlicher“ dazukommen, ist das Zerrbild perfekt – dem Image der Kirche, wird das aber wahrscheinlich nicht so gut tun. 


Filmkritik: „Your Name“. Der beste Anime-Film aller Zeiten? 

Von Simon Ben Schumann | Ein Gefühl, eine Erinnerung, die Silhouette von irgendetwas. Es ist ein Name. Ein Name, den die Protagonisten von „Your Name“ vergessen haben. Und im Laufe des Films wiederfinden müssen. Denn wenn nicht, wird ihre Welt untergehen. Achtung: Spoilers ahead! 

Wenn Romance Millionen begeistert 

Als der japanische Filmemacher Makoto Shinkai den Film „Your Name“, auf Deutsch „Dein Name ist“ plante, rechnete er vermutlich nicht mit dessen überwältigendem Erfolg. Er wurde zum – nach Einspielergebnissen – besten Anime-Film überhaupt und überholte sogar den Kult-Streifen „Chihiros Reise ins Zauberland“. In deutschen Kinos zog er 2016 mehr als 100.000 Zuschauer an – ein neuer Rekord. 

Das Drama dreht sich um die beiden Oberschüler Taki und Mitsuha, die gerade erwachsen werden und damit mehr schlecht als recht umzugehen wissen. Er ist Kind eines alleinerziehenden Vaters in Tokios Großstadtdschungel, sie Tochter des machtgeilen Bürgermeisters ihres Heimatkaffs in der japanischen Provinz. Dort ist sie alles andere als zufrieden. 

Eines Tages ruft sie durch ein Tor: „Ich will ein gut aussehender Junge in Tokio sein!“, um endlich dem perspektivlosen Land und ihrer Familie zu entfliehen. Nachts fliegt ein Komet über den Sternenhimmel, der ihren Wunsch vernommen zu haben scheint. 

Es kommt, wie es kommen muss: Auf unerklärliche Weise tauschen Taki und Mitsuha von jetzt an regelmäßig die Körper. Auf humorvolle Weise erzählt der Film, wie die Teenager im Körper des anderen sich das Leben gegenseitig erleichtern wollen – und dabei schon mal zur Hölle machen. Zunächst nicht sehr begeistert von ihrem „Tauschpartner“ kommen sich die beiden langsam näher, bis das Unvermeidbare geschieht. Der Komet „Tiamat“ crasht in Japan und zerstört – ähnlich schicksalhaft und unerwartet wie das mysteriöse Körpertauschen – Mitsuhas Heimatdorf. Alle Einwohner sterben, auch sie. Das Tauschen hört auf. Ende der Geschichte. 

Oder auch nicht: Denn jetzt liegt es an Taki, die Katastrophe irgendwie rückgängig zu machen. Seine Erinnerungen an das Geschehene werden allerdings immer schwächer, nur mit Mühe kämpft er sich zum völlig zerstörten Dorf durch. Mitsuhas Namen vergisst er von Tag zu Tag mehr, egal was er auch macht – so entstand wohl der Film des Titels. 

Glücklicherweise scheint „das Universum“ auf seiner Seite zu sein. Ähnlich wie Mitsuha am Anfang der Geschichte, gelingt es ihm, einen Wunsch in Erfüllung gehen zu lassen. Er will weder Geld, noch Macht oder Berühmtheit. Stattdessen nur eine Chance, die Vernichtung des Dorfes und damit Mitsuhas Tod zu verhindern. Er bekommt sie. Damit beginnt eine große Rettungsaktion mit völlig ungewissem Ausgang. Ob es ein Happy End gibt, kann unter anderem beim Streamingdienst „Netflix“ von der Couch aus recherchiert werden. 

Geniale Symbolik

Neben der mitreißenden Geschichte hat mich vor allem die ausgefeilte Symbolik des Films begeistert. Sie beginnt schon auf einem der Filmposter – dort sind die beiden Protagonisten Mitsuha und Taki nebeneinander zu sehen. Taki in der anonymen Großstadt Tokio, Mitsuha in ihrem ungeliebten Heimatdorf. Sie sehen den Betrachter an. Zwischen ihnen: Die grell scheinende Sonne, deren Strahlen die beiden verbinden. 

Taki repräsentiert das Männliche, den Verstand, die intelligente Ordnung einer entwickelten Großstadt – die aber grau, irgendwie glücklos und sinnentleert erscheint. Mitsuha steht für das Weibliche, die Emotion, die grünende Natur der japanischen Provinz. Doch es gibt kaum Perspektiven; junge Menschen verlassen das Dorf, um die Möglichkeiten Tokios wahrzunehmen. Sowohl Taki als auch Mitsuha vermissen etwas – nämlich ihr Gegenstück. 

Obwohl beide zig andere Möglichkeiten hätten, entscheiden sie sich füreinander und damit für eine große Portion Ärger. Das auf dem Plakat künstlerisch angedeutete Kreuz zwischen den Protagonisten kann man so deuten, dass Mann und Frau als zwei „Säulen“ und Pole des Menschscheins nur zueinander finden können, wenn sie bereit sind, für ihr Gegenüber Opfer zu bringen. Wie bei „Yin und Yang“ kann das eine nicht ohne das andere bestehen. Es grenzt an ein Wunder, dass dieser Film im gender-verblödeten Deutschland überhaupt noch unzensiert gezeigt wird. 

Die moralische Lektion für den Zuschauer ist subtil, aber eindeutig: Um „dem Chaos“ – im Film der Kometeneinschlag – Einhalt zu gebieten, müssen die Menschen zueinander stehen. 

Ein berechtigter Welterfolg 

Nicht zuletzt wegen dieser tiefgehenden Botschaft ist „Your Name.“ mein Lieblings- Animefilm. Er hält die Werte Verbundenheit, Liebe und das verantwortliche Umgehen mit herausfordernden Lebensrealitäten hoch. Besonders in Japan, aber auch im Westen haben diese an Bedeutung verloren und wurden durch einen – für mich – überbordenden Materialismus ersetzt. Regisseur Makoto Shinkai schuf ein inspirierendes Stück Filmgeschichte, das Problemen unserer Zeit einen fesselnden Gegenentwurf präsentiert. Qualität und Spannungsbogen tun ihr Übriges. 


Reich durch Investieren?

Von Simon Ben Schumann | Finanziell ganz oben zu stehen – das wäre schon was. Uns Normalos scheint nur die Existenz im maximal oberen Mittelmaß beschieden. Aber muss das so sein, oder kann es jeder an der Börse zum Erfolg bringen?

In drei Jahrzehnten zum Börsenmillionär

Bevor wir uns Star-Investoren wie Warren Buffet, André Kostolany oder dem berüchtigten Bernie Madoff widmen: Rein mathematisch steht finanziellem Erfolg an der Börse schon mal nichts im Weg.

Beispiel gefällig? Wer 35 Jahre lang monatlich 900,00 € in sein breit gestreutes Börsendepot investiert, ist am Ende dieser Zeitspanne Millionär (vor Steuern). Angenommen wird hierbei ein durchschnittlicher Zinssatz von 5,00 % pro Jahr. Er ergibt sich aus dem vergangenen, langfristigen Durchschnittswachstum des Gesamtmarktes, welches ca. 7,5 % beträgt. Abgezogen werden hierbei (momentan traumhafte) 2,5 % für die durchschnittliche Inflation. 900,00 € – das ist viel Geld, aber nicht unrealistisch. Als Gutverdiener in der Mittelschicht ist dieser Betrag mit einiger Sparsamkeit aufzubringen. Das Wachstum des Vermögens verläuft hierbei nicht linear, sondern profitiert vom „Zinseszinseffekt“. Das Kapital in unserer Beispielrechnung beträgt nach 29 Jahren noch nicht einmal 750.000,00 €. 6 Jahre später sind die Millionen geknackt.

Die Bestandteile dieser „Millionärsformel“ lassen sich beliebig verändern. Die eingesetzten Zahlen sind das Realistische. Erhöht sich beispielsweise die Sparrate auf 1.500,00 €, sind die Millionen bereits nach 25 Jahren drin. Umgesetzt werden kann unsere Rechnung z. B. mit einem Investment in einen Index, der die Weltwirtschaft abbildet. Dieser könnte mit einem „Exchange traded funds“, kurz „ETF“ oder anderen Finanzprodukten bespart werden.

Hier ist Vorsicht geboten: Logischerweise muss es Index und Produkt noch geben, wenn Christian Lindner lange nicht mehr Finanzminister ist.

Langfristig zur goldenen Rente – oder lieber schnell reich?!

Der bekannteste Börsen-Investor der Welt ist der Amerikaner Warren Buffet. Er hält sich an erwähnte „Buy and Hold“-Strategie. Sie besagt, seine Investments weise auszuwählen und lange im Depot zu behalten. So soll von stabilem Wertzuwachs profitiert werden. Buffet bedient sich einer Fundamentalanalyse. Sie bewertet Aktien nach der Situation der Unternehmen, die hinter dem „Papier“ stecken. Mit einem Vermögen von 118 Milliarden US-Dollar ist er einer der reichsten Menschen der Welt und macht seiner Strategie alle Ehre.

Aber mal im Ernst: Wer hat schon Lust, langfristig reich zu werden? Selbst wenn man über die Sparrate und etwas riskantere Investments (je riskanter, desto höher die potenzielle Verzinsung) die Zeitspanne verkürzen kann – wir wollen mit 25 in der Karibik Cocktails schlürfen, nicht mit 68 an der Costa Brava.

So sah das auch André Kostolany. Der Börsenjournalist ist im Finanzsektor eine Legende. Aus Budapest stammend, wuchs er an der Börse auf und machte zwei Weltkriege mit. Er war dem Spekulieren verpflichtet. Darunter verstand er das kurzfristige Antizipieren von Marktbewegungen. Der Autor mehrerer humorvoller Finanzbücher formulierte: „Wer wenig Geld hat, darf nicht spekulieren, wer viel Geld hat, kann spekulieren aber wer gar kein Geld hat – der muss spekulieren!“ So sah er den Aufstieg der Bundesrepublik nach dem 2. Weltkrieg voraus und profitierte durch Kauf deutscher Staatsanleihen aus der Weimarer Republik enorm davon. Ein guter Spekulant brauche nur eine Zeitung, einen Stift und ein Telefon, um den Broker anzurufen.

Das ist natürlich riskant und nicht berechenbar. Aber der freien Gesellschaft sei Dank legal.

Ganz im Gegensatz zur Methode von Bernie Madoff. Er baute einen Fonds auf, der professionell Wertzuwächse fälschte und die Anleger betrog. Mit Hilfe eines „Ponzi- Schemes“, ähnlich einem Schneeballsystem, führte er Investoren hinters Licht. Wenn jemand Geld ausbezahlt haben wollte, finanzierte Madoff das mit monetären Zugängen anderer Anleger. Am Ende flog alles auf, Madoff kam ins Gefängnis. Von diesem Ansatz ist eher abzuraten.

Das Schöne an der Börse ist: Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Man kann investieren und langfristig dabeibleiben, spekulieren bis sich die Balken biegen, auf seinen Lieblingssektor wie die Technologiebranche setzen und mehr. Oder seine eigene Strategie aufbauen.

Ob man dabei strikt nach einer Formel reich wird oder es nur aus Spaß daran macht – an der Börse kann jeder von der Wirtschaft profitieren. Solange kein dringend benötigtes Geld riskiert wird, ist sie ein Ort von Freiheit, Gleichberechtigung und des Strebens nach mehr.


Schluss mit der patriarchalen Geschlechtsanmaßung bei Toten!

Von Simon Ben Schumann | Falls Sie es noch nicht wussten: Mann und Frau, das sind Lügenbilder der patriarchalisch-unveganen Weltverschwörung. Unsere Vorstellungen von Sexualität und Geschlechtern sind nur als Teil des hegemonialen Kolonialismus entstanden und dienen sowieso nur dazu kapitalistische Normen aufrechtzuerhalten – zumindest, wenn man der modernen “ Geschlechterarchäologie“ glauben möchte. Sie fordert die patriarchale Deutung archäologischer Knochenfunde endlich zu beenden – denn wer weiß schon, ob sich das tausend Jahre alte Skelett mit der männlichen DNA nicht in echt als Trans identifizierte? Es ist also soweit: Jetzt verlieren sogar die Toten ihre „Gender Identity“.

Wissenschaft wird zum Politikum

Wenn angehende Archäologen früher davon träumten eines Tages wie Lara Croft oder Indiana Jones zu werden, sind ihre Idole heute die Heroen des „Black Trowel Collectives“. Was klingt wie ein Block der nächsten „Welcome to Hell“-Demo bei G20, ist ein Team junger, britischer Archäologen, das die ganze Palette des „The world is a social construct“-Glaubens vertritt und damit aktuell die Wissenschaft „bereichert“. Auf ihrem Blog veröffentlichte das „Kollektiv“ einen Aufruf unter dem Motto „Archaelogists for Trans Liberation“. Demnach sei die Vergangenheit ein Raum, in dem transsexuelle Menschen, alle Arten von Geschlecht und sexueller Fluidität und deren Variationen problemlos existierten. Archäologen sollten die „fließenden Grenzen der Geschlechter“ deshalb endlich ins Zentrum ihrer Arbeit rücken. Die Erkennung des Geschlechtes bei uralten Skeletten durch Grabbeigaben, Körperform oder technische Analysen – von gestern. Denn auch die Vergangenheit sei schließlich trans.

Mal ehrlich: Haben sie unrecht? Ob beim Bau der hängenden Gärten Babylons oder in blutigen Gladiatorenkämpfen im alten Rom – die Fluidität der Geschlechter spielte immer eine sehr wichtige Rolle. Gerüchten zufolge soll schon die sagenhaft schöne Pharaonin Kleopatra nur Männer gedatet haben, die sich keiner der klassischen Geschlechter zuordnen wollten – etwa Marcus Antonius oder Julius Cäsar. Und Sie wissen sicherlich auch, dass die heiligen drei Könige für Maria einen wichtigen Hinweis hatten, als sie kamen um Jesus die Ehre zu erweisen: „Erziehe dein Kind genderneutral, und es wird der endgültige Erlöser der Welt!“. Sie hielt sich leider nicht daran. Was später mit Jesus passierte, ist kein Geheimnis.

Ja zum geschlechtslosen Zeit-Raum-Kontinuum!

Bezogen sich die Änderungswünsche der Gender-Studies-Apologeten früher nur auf Gegenwart und Zukunft, wird jetzt also auch noch die Vergangenheit durchgegendert. Bevor wir alle das letzte bisschen Glauben in die Menschheit verlieren, wäre mein Vorschlag: Nehmen wir uns Popcorn und genießen die Show. Wenn im Ägyptischen Museum Berlins bald von „Pharo*Innen+“ die Rede ist, werden die Besucherzahlen durch die Decke gehen. Ganz sicher.