Während in Deutschland Benachteiligungen für Ungeimpfte beschlossen werden, schaffen Holland und Dänemark die Corona-Maßnahmen ab

Von Michael Friese | Während hier in Deutschland zunehmend ungeimpfte Menschen mit gezielten Benachteiligungen zum Impfen gedrängt werden sollen, wollen mittlerweile mehrere Staaten einen anderen Corona-Kurs verfolgen. Großbritannien machte es bereits vor: alle Maßnahmen werden nach und nach abgeschafft.
 
Nachdem in Großbritannien nach dem sogenannten „Freedom Day“ beinahe alle Corona-Maßnahmen im Königreich aufgehoben wurden, wagen sich nun unter anderem Dänemark und die Niederlande an dasselbe Konzept. Dänemark schaffte bereits am 10. September alle Maßnahmen wie Masken- und Abstandspflicht in sowohl Innen- als auch Außenräumen ab. Die Niederlanden haben am 20. September nachgezogen und wollen – wenn alles gut läuft – im November ebenfalls ihren Tag der Freiheit feiern. Mehrere US-Staaten wie Texas und Florida fahren schon seit Monaten einen Corona-Kurs jenseits der Lockdowns, sehr zum Zorn des US-Präsidenten Joe Biden, der die zuständigen Gouverneure immer wieder dafür massiv attackiert und mittlerweile auch eine landesweite Impfpflicht in die Wege leiten will. Fakt ist aber: Immer mehr Regierungen wollen sich von den immer wiederkehrenden Lockdowns verabschieden und dem mündigen Bürger wieder seine Entscheidungsfreiheit zurückgeben.
 
Niederlande: Weitreichende Lockerungen im September
 
Nach der „großen Deltawelle“ im Juli, in welcher das Land eine Inzidenz von teilweise über 400 verzeichnete, hält sich diese nun seit Anfang August bei knapp über 100 – in Deutschland hat man zum Vergleich aktuell eine Inzidenz von etwas über 80 zu verzeichnen. Die Impfquote im westlichen Nachbarland beträgt zudem 70% für die Erstimpfung und 62% für die vollständige Impfung (in Deutschland sind es 66 und 58%). Diese Werte sind für die Niederlande Anlass genug, einen Ausgang aus ihren Pandemie-Maßnahmen zu planen und in Angriff zu nehmen.
Ministerpräsident Mark Rutte hat in einer Pressekonferenz mit Gesundheitsminister Hugo de Jonge insbesondere Lockerungen in Bezug auf Abstands- und Maskenregeln angekündigt. Am 20. September sind überall im Land die Maskenpflicht und Sicherheitsabstände abgeschafft worden. Diese gilt sowieso schon nur im ÖPNV. Rutte kündigte darüber hinaus unter anderem an, dass es keine Begrenzungen der Besucherzahlen bei Veranstaltungen mehr geben könnte; dies würde auch Festivals wieder legal machen. Außerdem könnten Cafés und Restaurants wieder frei ihre Öffnungszeiten bestimmen, während sie aktuell um 0 Uhr die Schotten dicht machen müssen. In Kinos und Theatern wird man seinen Sitzplatz auch wieder frei wählen können. Zudem wird die generelle Homeoffice-Empfehlung aufgehoben werden. Man kann also gespannt sein.
 
Letzte Regeln fallen voraussichtlich im November
 
Rutte kündigte für Clubs und Diskotheken eine spätere Öffnung an. Allerdings sieht man dort den 1. November als Öffnungsdatum vor, womit man in den Niederlanden wieder legal feiern gehen kann. Lediglich Hygieneregeln wie das regelmäßige Lüften sollten beachtet werden, so Rutte. Dies wären auch die letzten Corona-Regeln, welche ihre Wirkung verlieren würden; die Niederlande feiern damit ihren eigenen „Freedom Day“, wie es Großbritannien bereits getan hat, und reiht sich somit in die Reihe der Länder ein, welche die ewigen Lockdowns als unnötig abgeschrieben haben.
 
Dänemark hat bereits komplett geöffnet
 
Deutschlands nördlicher Nachbar Dänemark hat seine Pläne zu einer kompletten Öffnung bereits in die Tat umgesetzt. Am 10. September wurden alle Maßnahmen wie Masken- und Abstandspflicht abgeschafft; kein großes Diskutieren über eine 3G- oder 2G-Regelung oder eine Zwei-Klassen-Gesellschaft der Geimpften und Ungeimpften wie hier in Deutschland.

Und das aus guten Gründen: 72% der dänischen Bevölkerung genießen bereits einen vollen Impfschutz; bei den alten Leuten (60+) liegt die Quote sogar bei 86%. Die Inzidenz steigt zwar aufgrund der sowieso schon eher zurückhaltenden Maßnahmen, aber die ist ja bekanntlich kein gute Ratgeber. Das wären eher die Hospitalisierungen und diese steigen trotz steigender Inzidenz nur leicht. Auch Sterbefälle sind in Dänemark zur Zeit niedrig (pro Tag ca. 1-3 Menschen). Gesundheitsminister Magnus Heinicke sagte, dass damit die Epidemie unter Kontrolle sei und nicht mehr als Bedrohung für die Gesellschaft gelte.
Dänemark hatte schon seit längerem Pläne für seinen „Freedom Day“ geschmiedet. Bereits im Frühjahr 2021 überlegte man, wie bzw. wann man aus den pandemischen Maßnahmen aussteigen kann. Zuerst war Juni als Öffnungstermin angedacht bzw. der Moment in welchem alle über 50-jährigen Dänen vollständig geimpft sind, dieser wurde jedoch aufgrund der zu der Zeit aufgekommenden Delta-Variante verschoben.
 
Was ist, wenn die Formel aufgeht?
 
An dem neuartigen Kurs (gut, in Schweden war er nie neu) wird man erkennen können, ob die Strategie eines Lockdowns und der systematischen Benachteiligung Nichtgeimpfter, wie sie hier in Deutschland zu beobachten war und ist, überhaupt etwas nützt. Natürlich muss man zuerst auf die gehaltvollen Einschätzungen à la Lauterbach warten, um das beurteilen zu können. Auf mindestens 500.000 Neuinfektionen pro Tag muss man sich doch bestimmt einstellen, oder?
Aber Spaß beiseite: Sollte es in den Wochen und Monaten nach der Öffnung in den Niederlanden und Dänemark nicht zu einer a{„type“:“block“,“srcIndex“:1,“srcClientIds“:[„a9456e0c-6699-41ea-8754-dfdb116db6bd“],“srcRootClientId“:““}bsoluten Apokalypse in Form von überfüllten Intensivstationen und einem Hochschnellen der Totenzahlen, jung wie alt, kommen, werden sich unsere Politiker so langsam überlegen müssen, ob ihr Corona-Kurs vielleicht doch nicht alternativlos ist.


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